Review: Ninja Gaiden 4 – Ein nichtssagendes Action-Feuerwerk

Wir konnten bereits die letzten Wochen ausgiebig Ninja Gaiden 4 auf einer Xbox Series X testen. Ob der Titel der außergewöhnlichen Zusammenarbeit von Team Ninja und Platinum Games gerecht wird und was der neueste Ableger der erfolgreichen Serie sonst so zu bieten hat, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.

Das Devil May Cry 4 der Serie

In Ninja Gaiden 4 schlüpfst du in die Rolle von Yakumo, einem beeindruckenden, jungen Ninja, dessen blutgeschmiedete Waffen und einzigartiger Kampfstil die Reihe auf spannende Weise erweitern. An seiner Seite kehrt die Legende Ryu Hayabusa zurück – und ermöglicht es den Spielern, sowohl eine neue Perspektive als auch den ikonischen Helden zu erleben, der dieses Vermächtnis begründet hat. An Blut/Gore, fehlt es dem Titel in keinster Weise. Yakumo hält sich in Zwischensequenzen mit seinen Monologen recht kurz und kommt gleich zur Sache. Die Intention der beiden Studios, hier die Fackel von Ryu an einen jungen Ninja weiterzureichen, ist an sich nichts schlechtes, nur hat man es sich hier etwas zu einfach gemacht und den linearen Weg, wie beispielsweise damals in Devil May Cry 4 gewählt.

Den Großteil des Spiels verbringt ihr mit Yakumo, seinem Team und der Priesterin Seori, die anfangs kurz so wirkt, als würde sie euch als Spieler auf ein Abenteuer voller Wendungen und Entscheidungen schicken, aber die Geschichte ist, ohne allzu viel zu verraten, leider sehr generisch und linear ausgefallen. Was daran so schade ist, ist die Tatsache, dass der Titel die Serie um kaum ein Element erweitert. Man bekommt keine vollständige Übergabe an den neuen jungen Ninja, die sich gebührend anfühlt und möchte daher danach eigentlich eher einen weiteren Ableger mit Ryu sehen, anstatt dem neuen Charakter eine Chance zu geben.

Neben den Actioneinlagen erstrecken sich etwa 40% der etwa 10-12 Stunden langen Spielzeit auf die Bewältigung von Parkourhindernissen und Schienen. Weitere 2-3 Stunden betretet ihr bereits bekannte Gebiete und besiegt dieselben Bosse erneut mit Ryu. Dieser Weg ist leider weder für Neueinsteiger, noch für Veteranen wirklich ideal. Quereinsteiger dürfen gegen dem Ende des Spiels als quasi Belohnung sehen, wie gut sich Ryu mit nur einer Waffe und diversen Zaubern spielt und Veteranen, müssen sich den Großteil des Spiels mit Yakumo anfreunden, der in seiner eigenen Geschichte, viel zu wenig Chancen bekommt, den Spieler wirklich von sich zu überzeugen. Hier hätte man deutlich mehr in die einzelnen Schauplätze, Dialoge und vor allem die Interaktionen mit den einzelnen Bossen investieren müssen, um die Spieler wirklich vom neuen, jungen Ninja zu überzeugen.

Gameplay spricht für sich

Wenn auch die Geschichte und die oftmals sehr generischen Baukomplex-Schauplätze nicht überzeugen, schafft es das Gameplay, klassisch für die Serie, umso mehr. Die ersten zwei Stunden bzw. Kapitel, dienen als Tutorial/Einstieg und auch als Skillcheck für Einsteiger. Erfahrene Spieler, müssen sich nur mit den Blutfähigkeiten von Yakumo anfreunden, die meistens eher als Aufbruch von Schilden/Blocken dienen. Zudem Erhaltet ihr über den gesamten Spielverlauf von den storyrelevanten Bossen zusätzliche Waffen zur Verfügung gestellt. Das Pacing hierzu ist bis auf ständige Händler- und Nebenmissionspausen sehr gelungen und mit den gelungenen Bewegungsanimationen und dem fetzigen Soundtrack fühlen sich Fans der Serie recht schnell zuhause. Hin und wieder werden einzelne Sequenzen durch leichtem Humor mit eurem Team aufgelockert, aber allgemein bekommt ihr nur längere Dialoge serviert, wenn ihr immer mit beiden Händlern an den Stopps sprecht.

Jede einzelne Waffe im Spiel ist richtig gut ausgefallen. Ihr könnt neben den klassischen Upgrades eures Ninjas, auch für jede Waffe Techniken und Fähigkeiten freischalten, die ihr dann im Trainingsmodus direkt perfektionieren könnt. Die Gameplay Vielfalt die sich daraus ergibt, kann mit den besten Titeln der beiden Studios mithalten und ist definitiv, das Highlight des Spiels. Wir sind gespannt, was hier Fans von Ninja Gaiden dann ab dem offziellen Launch, für verrückte Combos und Variationen entdecken werden. Der Titel ist auf jeden Fall einer der seltenen Ableger der Serie, wo man wirklich gerne, jede einzelne Waffen ausprobieren will und sehr oft hin und her wechselt, um auf die verschiedenen Gegner Variationen, korrekt zu reagieren.

Für alle etwas mit dabei

Sowohl Neueinsteiger, als auch Fans der Serie sind allgemein gut versorgt worden in Ninja Gaiden 4. Die höheren Schwierigkeitsgrade, 13 Boss Trials und die Fegefeuer Nebenmissionen, die ihr mit sehr vielen Abstufungen (Weniger Leben beim Start) mit höheren Belohnungen absolvieren könnt, liefern mit einem noch nie in der Form dagewesenen Trainingsmodus, einen perfekten Mix, für alle Spieler.

Der Artstyle und Soundtrack, überzeugen zusammen mit der technischen Performance im kompletten Spiel. Wir hatten keinerlei Framerate Einbrüche oder Abstürze in der gesamten Spielzeit und bis auf exzessiven Einsatz von generischen Schienen und Gebäudekomplexen, sieht das Spiel einfach fantastisch aus. Man kann zwar oftmals etwas den Überblick verlieren, wenn man einen Gegner nach dem anderen zerschnetzelt und der halbe Bildschirm mit Blut überlagert wird, aber gerade erfahrene Ninja Gaiden Spieler, wird sowas kaum stören.

Ninja Gaiden 4 erscheint am 21. Oktober 2025 für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC. Das Spiel wird weltweit gleichzeitig veröffentlicht und ist auch direkt zum Start im Xbox Game Pass enthalten. 

Fazit

Ninja Gaiden 4 liefert ein actiongeladenes Erlebnis mit einem sehr interessanten Waffenarsenal und jeder Menge Brutalität, streckt das Spiel aber übermäßig mit Schienensequenzen in die Länge und schafft es durch die generischen Schauplätze und Story, nicht wirklich, die Serie gebührend weiterzuführen und vor allem, dem neuen Ninja genügend Rampenlicht zu geben um die riesige Fackel von Ryu an die nächste Generation weiterzureichen.

Street Fighter Collection Wertung

+ Action und Gore überzeugen

+ Gelungenere Soundtrack und Artstyle

+ Gameplay Vielfalt und gelungenes Pacing ideal für Fans der Serie um sich auszutoben

– Story und Aufbau mit den beiden Charakteren leider viel zu generisch ausgefallen

– Bosse überzeugen viel zu selten und müssen teilweise mit beiden Charakteren bezwungen werden

– Viel zu viele Schienen/Parkour-Sequenzen, die gemeinsam mit den vielen Shop Zwischenstopps ständig das Pacing unterbrechen

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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