Es ist wieder Zeit, den Bauernhof in Schwung zu bringen – der Landwirtschafts-Simulator 25 ist da, verfügbar für PC, PlayStation 5 und Xbox Series. Mit zahlreichen neuen Features steht er im Vergleich zu seinen Vorgängern auf dem Prüfstand. Lohnt sich das Spiel diesmal auch für Dorf-Neulinge oder ist die neue Version nur ein Kader-Update aller Maschinen? Unser Test soll es zeigen.
Traktor-Traum für jede Zielgruppe?
Wie ihr in das neue Spiel in dem wenig umkämpften Genre startet, hängt davon ab, wie vertraut ihr mit der Serie seid. Ihr könnt den Hof eures Großvaters inklusive Maschinen übernehmen, ein leichter Einstieg für Neulinge. Für Veteranen gibt es die Möglichkeit, mit nur dem Hof oder komplett ohne Besitz zu beginnen. Allerdings bleibt das Spiel ohne Story- oder Karrieremodus etwas seicht, und auch die Tutorials überzeugen nicht wirklich, denn NPCs, die euch helfen sollen, wirken steif und robotisch, was der Welt etwas von ihrer Lebendigkeit nimmt. Dennoch bietet das Spiel neue dynamische Wettereffekte und eine Saison-Kalenderfunktion für eure Ernten, ein Highlight, das in den verbesserten Grafiken gut zur Geltung kommt. Entscheidet ihr euch für einen Start ohne Ressourcen, habt ihr mehr Freiheit bei der Wahl, ob ihr euch auf Ackerbau, Viehzucht, Forstwirtschaft oder Gewächshäuser konzentrieren wollt. Leider bietet das Spiel nicht die Möglichkeit, bei der Erstellung eines Spielstands gleich eine Spezialisierung festzulegen – was besonders für Einsteiger eine Herausforderung darstellen kann.
Ihr startet mit fünf Feldern, die gepflügt, eingesät und nach einigen Tagen geerntet werden können. Anfangs baut ihr einfache Feldfrüchte wie Weizen, Gerste, Hafer oder Raps an. Mit zusätzlichen Schritten wie Düngen und Unkrautjäten könnt ihr eure Gewinne steigern. Dank dynamischer Preise je nach Jahreszeit ist strategisches Verkaufen entscheidend, Helfer können euch dabei aber unterstützen, etwa beim Pflügen oder Säen. Diese KI hat sich im Vergleich zu vorherigen Versionen verbessert, arbeitet jedoch noch immer langsam und macht gelegentlich Fehler, etwa beim Navigieren, womit man immer wieder doch manuell mithelfen oder eingreifen muss. Neu sind zusätzliche Feldfrüchte wie Karotten, Spinat, Bohnen und Reis, die jeweils spezielle Maschinen erfordern. Die Freiheit, euch auf eure Lieblingsaufgaben zu konzentrieren, bleibt erhalten, und erweiterte Produktionsketten sorgen für Abwechslung. Statt Feldfrüchte einfach zu verkaufen, könnt ihr sie zu wertvolleren Produkten weiterverarbeiten – etwa Öl aus Raps oder Spielzeug aus Holz. So wird Farming Simulator 25 besonders für kreative Spieler spannend und bietet Abwechslung bei der Auswahl eures Zieles beziehungsweise der Ausrichtung eures Hofes.
Die Konkurrenz bleibt im Feld zurück
LS 25 unterscheidet sich in einigen Punkten von seinen Vorgängern. Zum einen könnt ihr euren Hof jetzt über die üblichen amerikanischen und europäischen Stile hinaus erweitern und auch asiatische Farmen kultivieren. Mit Reis kommt eine neue Ernte ins Spiel, die den gesamten Prozess verändert. Weitere Verbesserungen in 2025 sind neue Nutztiere wie Büffel, die euch erlauben, durch Tierhaltung beispielsweise Büffelmozzarella herzustellen und zu verkaufen. Diese Ergänzungen erweitern das ohnehin schon breite Angebot. Das hat mich wirklich überrascht. Das Spiel fühlt sich unglaublich authentisch an. Es versucht gar nicht erst, eine abgespeckte Version zu sein, sondern liefert genau das, was es verspricht. Obwohl ich kein Landwirt bin, wird jeder Aspekt des Farmmanagements hier realistisch eingefangen – vom Pflanzen und Ernten bis hin zur Tierhaltung. Es ist realistisch, und noch wichtiger: Es macht Spaß, wenn eine große Ernte endlich reif ist. Allerdings braucht es seine Zeit, bis man das alles durchschaut. Es gibt zwar ein paar Tutorials zu Beginn, aber danach lässt euch das Spiel ziemlich auf euch allein gestellt. Ihr könnt aus den Fahrzeugen aussteigen und mit Leuten sprechen, die euch die Grundlagen von Pflanzen oder Aktivitäten erklären, aber insgesamt werdet ihr wenig an die Hand genommen. Das kann sowohl positiv als auch negativ sein: Einerseits fühlt es sich nicht so an, als würde das Spiel für ein Massenpublikum vereinfacht, andererseits könnte der ständige Versuch-und-Irrtum-Ansatz für weniger geduldige Spieler frustrierend sein.
Einige Neuerungen nehmen euch jedoch monotone Aufgaben ab. Die bereits erwähnten KI-gesteuerten Arbeiter, die Fahrzeuge von A nach B fahren, Felder pflügen oder sogar Waren ausliefern, kommen häufig ins Spiel. Diese können individuell programmiert oder in einer Schleife arbeiten, was euch erlaubt, euch auf andere Dinge zu konzentrieren und, wenn ihr es richtig macht, eure Effizienz zu maximieren. Das ist auch wichtig, denn im Spiel gibt es wirklich viel zu tun. Es ist beeindruckend, wie viel Vielfalt geboten wird, sei es bei den angebauten Pflanzen oder den Möglichkeiten, die Farm profitabel auszubauen. Es fühlt sich an wie ein echtes Sandbox-Erlebnis, und ich garantiere, dass keine zwei Spieler dieselbe Erfahrung machen werden. Diese Freiheit, den eigenen Hof nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, zeigt, warum die Reihe in den letzten fünfzehn Jahren so erfolgreich geworden ist. Manche Aspekte fühlen sich jedoch etwas oberflächlich an. Ich war anfangs begeistert, dass es fast eine ganze Welt außerhalb der Farm zu erkunden gibt – aber letztlich wirkt diese eher leer und ist mehr Mittel zum Zweck als ein immersiver Raum für Handel und Interaktion. Dennoch ist die Ambition dahinter spürbar, und ich hoffe, dass zukünftige Teile diesen Bereich weiter verbessern. Von der Präsentation her ist Farming Simulator 25 recht einfach gehalten. Es sieht besser aus als frühere Teile, aber nicht drastisch. Die Musik ist typisch für solche Spiele, entweder gar keine oder beruhigende Ambient-Tracks, die die Atmosphäre unterstreichen. Die Sprachausgabe hingegen ist grauenhaft, und ich hoffe wirklich, dass GIANTS bei künftigen Kampagnen hier mehr Wert auf Qualität legt. Es fehlt im Genre leider einfach eine wirkliche Konkurrenz.
Fazit
Landwirtschafts-Simulator 25 ist kein jährliches Update und doch fühlt es sich etwas so an. Im Guten wie im Schlechten aber, denn Neuerungen gibt es, doch gleichzeitig bleibt auch viel auf der Stelle. Neue Features sind willkommen, die neuen Früchte und Tiere sowie die Helfer sind toll und es bietet weiterhin die beste Möglichkeit mit Mähdrescher und Co. durch die Felder zu heizen, bleibt grafisch und für Einsteiger aber weiterhin sehr weit zurück.
Positiv:
+ viele Produktionsketten
+ sehr realistisch und optisch schön umgesetzte Fahrzeuge
+ mehr Tiere und Feldfrüchte
+ verbesserte Bodenstruktur und Wettereffekte
Negativ:
– spärliches Tutorial
– Qualität der Gebäude, Charaktere und Erntegrafiken könnte langsam besser werden
– Welt fühlt sich leer an
– KI ist langsam und nicht immer effizient