Review: Kunitsu-Gami: Path of the Goddess – Eine ungewöhnliche Tower Defense auf der Switch 2

Kunitsu-Gami: Path of the Goddess erschien vor etwas weniger als einem Jahr für Xbox, PC sowie Playstation und wurde von der Presse als Geheimtipp gehandelt. Jetzt gibt es eine Switch 2 Variante, die wir für euch unter die Lupe genommen haben.

Ungewöhnlicher Titel, ungewöhnliches Gameplay

Kurz gesagt geht es in Kunitsu-Gami: Path of the Goddess darum den Berg Kafuku von einer Dämonenplage genannt Seethe zu befreien. Dazu schlüpft ihr in die Rolle von Soh, der Yoshiro beschützen muss, da sie die einzige zu sein scheint, die die notwendigen Rituale durchführen kann. Gameplaytechnisch bedeutet das, dass ihr auf relativ engen Maps verhindern müsst, dass Dämonen Yoshiro angreifen. Dabei wechselt das Spiel zwischen Tag und Nacht. Tagsüber sammelt ihr Ressourcen, befreit Dorfbewohner und löst dämonischen Befall auf. Dafür bekommt ihr Punkte, mit denen ihr den Weg für Yoshiro freimacht, die sich dann langsam tanzend auf den Weg macht. Das Ziel sind dabei die Dämonentore namens Torii aus denen in der Nacht eure Gegner strömen.

Wenn diese Phase beginnt, stellt ihr die Dorfbewohner, denen ihr Klassen wie Holzfäller (Nahkampf) oder Bogenschütze zugeteilt habt, taktisch geschickt auf, die dann als mobile Tower fungieren. Denn im Kern handelt es sich um eine Tower Defense. Soh selbst greift aber auch die marodierenden Horden an und steuert sich recht simpel mit einer Kombination aus leichten und schweren Attacken. Auch hier ist das allgegenwärtige Element des Tanzes dabei, denn auch seine Bewegungen sind wie in einem Tanz arrangiert.

Dorf“manager“ wider Willen

Wenn ihr dann einen Level geschafft habt, könnt ihr diesen Bereich des Berges als Base nutzen und dort rudimentärstes Dorfmanagement betreiben, dass sich darauf beschränkt die Dorfbewohner zum Reparieren abzukommandieren, was nach einer oder mehreren Spielrunden dann fertig ist. Leider müsst ihr dann jedesmal wieder zur Base zurück, um a) die Belohnungen dafür abzuholen und b) neue Reparaturen anzuordnen. Etwas umständlich umgesetzt, aber verschmerzbar, denn die Trips könnt ihr auch zum aufwerten der Klassen verwenden. Die hier eingesetzten Updatepunkte, könnt ihr jederzeit neu verteilen, um so z.B. ein spezialisiertes Arrangement an „Towern“ für eine Mission und deren optionale Herausforderungen zu haben.

Dieser wilde Genremix funktioniert erstaunlich gut und spätestens wenn die Monster verschiedene Wege nutzen, muss man sich gut überlegen, wie man wo welche Soldaten platziert und wo man selbst Hand bzw. Schwert anlegt. Ein gutes Beispiel ist auch, dass man Laternen in Höhlen erleuchten muss, da sonst die Dorfbewohner die Gegner nicht angreifen können. Hier muss man bereits in der Vorbereitung gut Acht geben, ob man an alles gedacht hat. Auch die Bosskämpfe sind fordernd, denn hier kommt es auch darauf an die Ausdauer des Gegners zu schwächen, um diese so für eine Zeit stark verwundbar zu machen.

Die Switch Maussteuerung wurde gelungen integriert

Das Herumbefehligen der Dörfler ist zu Beginn etwas ungewohnt, da man an sie entweder durch direkte Ansprache oder durch Drücken des linken Sticks in einem Menü auswählen und dann rund um das Gebiet, das man sieht, platzieren kann. Das geht erst nach einiger Zeit gut von der Hand und hat auf der Switch 2 einen kleinen Twist. Die vieldiskutierte Mausfunktion der Joy-Con 2 Controller kommt hier nämlich optional zum Zug. Man kann nämlich jederzeit die rechte der beiden Joy-Con 2 wie eine Maus auf Schoß, Sofa oder Mauspad platzieren und steuert dann damit den Zeiger ganz wie an einem PC.

Das funktioniert beim Einheiten befehlen sehr gut, aber wir bezweifeln, dass versierte Spieler hier ständig wechseln werden. Denn in den Actionsequenzen ist die traditionelle Controllerhaltung doch angenehmer. Durch die Optionalität und nicht einer Inklusion mit Biegen und Brechen finden wir das jedoch trotzdem ein gelungenes Feature. Ansonsten ist die Switch 2 Variante des Spiels 1 zu 1 dasselbe wie in den anderen Versionen und beinhaltet bereits den Bonus Content, der später zum Spiel hinzukam. Das bedeutet also der Post Game Modus Otherworldy Venture ist ebenso mit dabei. Mehr gibt es aber auch nicht, was wir ein bisschen schade finden, denn das Spiel kostet immer noch genau dieselben 39,99€, wie beim ersten Release.

Wunderschön grausig

Das Design des Spiels verdient eine besondere Erwähnung, da die aus der japanischen Mythologie inspirerten Seethe sehr schön grausig dargestellt werden und auch die sonstige grafische Darstellung uns wirklich sehr gut gefallen hat. Auch die japanischen Stimmen gefielen uns sehr gut. An dieser Stelle auch die Warnung: Stellt die Stimmen auf japanisch, denn die englische Synchronisation ist schrecklich und das nicht im positiven Sinn.

In Sachen Performance fielen uns nur minimale Ruckler auf, die nicht der Rede wert und nur im Handheld Modus aufgefallen sind. Und selbst wenn es hier und da geruckelt haben sollte, haben wir das im Sog des Tag/Nacht Gameplay Loops nicht einmal mitbekommen.

Fazit

Die Switch 2 Version von Kunitsu-Gami: Path of the Goddess bietet bis auf die Maussteuerung exakt keinen Mehrwert. Muss es aber auch nicht, denn das Tower Defense Konzept spielt sich auch ein Jahr später noch wunderbar. Wenngleich der Dorfmanagement Aspekt mehr als mühsam umgesetzt ist, können wir all jenen, die auf anderen Konsolen noch nicht zugegriffen haben nur empfehlen einen Blick auf dieses außergewöhnliche Spiel zu werfen.

  • Fesselndes und herausforderndes Tower-Defense Konzept
  • Grafik- und Sounddesign gehen Hand in Hand mit dem japanischen mythologischen Thema
  • Genug Wiederspielwert pro Level mit zusätzlichen Herausforderungen und Upgrades
  • Mausupgrade wird einem nicht aufgezwungen
  • Englische Synchronisation miserabel
  • Dorfmanagement etwas flach und zäh
  • Keine weiteren Besonderheiten im Vergleich zu den anderen Versionen
  • Immer noch Vollpreis
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Written by: Steve Brieller

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