Review: Just Dance 2022 – Ein Jahr im Zeichen der Diversity

Just Dance. Was nach einem simplen Slogan klingt, hat sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Marke entwickelt. Zu verdanken hat man das Ubisoft, die mit ihrer Spiele-Reihe jährlich den Größen FIFA, Madden und Co. den Kampf ansagen. Und das durchaus erfolgreich, denn nicht umsonst würde man mit Just Dance 2022 bereits zum dreizehnten Mal zum Tanz bitten. Dafür holt man sich stets die Hilfe von angesagten Künstlern und versieht deren Chart-Hits mit unterhaltsamen Choreografien. Egal ob alleine oder mit sechs Freunden, das Wohnzimmer kann problemlos zur großen Bühne werden. Ob Just Dance 2022 auch diesmal zum Hit auf jeder Party wird oder man sich auf den Lorbeeren vergangener Jahre ausgeruht hat, das verraten wir euch jetzt!

Zurück in alte Muster

Blicken wir ein wenig zurück: In Just Dance 2020 rief Ubisoft den sogenannten All-Star Modus ins Leben, wo die Titel-Songs aller vergangenen Teile mindestens einmal getanzt werden mussten. Mit einigen netten Zwischensequenzen versprühte das den Charme eines kleinen Story-Modus, in dem man diese Titel freischalten konnte. Diese nette Idee wurde leider im darauffolgenden Jahr gestrichen und findet auch in Just Dance 2022 keine Verwendung. Bedauerlich, denn ein wenig frischer Wind hätte auch diesmal nicht geschadet.

So gibt es wie gewohnt lediglich die Song-Auswahl mit 40 neuen Songs, sowie den Kids-Modus mit acht neuen Titeln. Bei letzterem ist sogar ein Rückschritt zu verzeichnen, denn im Vorjahr waren es zumindest noch zehn Lieder für Kinder. In der Vergangenheit diente zumindest noch der Just Dance-Panda als Maskottchen der Reihe, welcher nun ebenfalls seine Tanzschuhe einpacken mussten. Das nimmt dem ganzen noch ein Stückchen mehr den Charme, was nicht zwingend notwendig gewesen wäre. Hier hat Ubisoft ganz klar seine Aufgaben nicht gemacht für all jene, die zumindest mehr als nur Tanzen wollen. Aber gilt das auch für die neuen Songs?

Songs im Zeichen der Diversity

Schon beim ersten Ankündigungstrailer staunten wir nicht schlecht, als Todrick Hall offiziell Just Dance 2022 vorstellen durfte. In Europa weitgehend unbekannt, genießt der amerikanische Künstler besonders in der LGBTQ Szene einen hohen Stellenwert. So richtig populär wurde Hall dabei als Jury-Mitglied bei RuPaul’s Drag Race, das man hierzulande auf Netflix verfolgen kann. Damit stand klar, in welche Richtung sich Just Dance 2022 entwickeln soll: Diversity!

Und diese spiegelt sich in zahlreichen Songs wieder, wie zum Beispiel bei Pabllo Vittars Song Flash Pose. Mit Billie Eilish, Camila Cabello oder Meghan Trainor hat man zudem wieder bekannte Namen versammelt. Dennoch wahrt man einen Mix aus brandaktuellen sowie älteren Künstlern mit Tracks von Anastacia, Lady Gaga oder den Pussycat Dolls. Leider ist diese gesamte Song-Auswahl sehr pop-lastig, wer etwas rockigeres wie Panic at the Disco sucht, der sucht vergebens. Hier stechen maximal die Imagine Dragons oder Justin Timberlake hervor, unserer Meinung nach aber mit nicht gut ausgewählten Tracks.

Die gesamt Songliste von Just Dance 2022:

  • „À la Folie“ – Julien Granel and Lena Situations (2021)
  • „Baianá“ – Bakermat (2019)
  • „Believer“ – Imagine Dragons (2017)
  • „Black Mamba“ – Aespa (2020)
  • „Boombayah“ – Blackpink (2016)
  • „Boss Witch“ – Skarlett Klaw (2020)
  • „Build a B****“ – Bella Poarch (2021)
  • „Buttons“  – The Pussycat Dolls featuring Snoop Dogg (2006)
  • „Chacarron“ – El Chombo (2005)
  • „Chandelier“ – Sia (2014)
  • „China“ – Anuel AA, Daddy Yankee, Karol G, Ozuna and J Balvin (2019)
  • „Don’t Go Yet“ – Camila Cabello (2021)
  • „Flash Pose“ – Pabllo Vittar featuring Charli XCX (2019)
  • „Freed from Desire“ – Gala (1996)
  • „Funk“ – Meghan Trainor (2020)
  • „Girl Like Me“ – Black Eyed Peas and Shakira (2020)
  • „Good 4 U“ – Olivia Rodrigo (2021)
  • „Happier Than Ever“ – Billie Eilish (2021)
  • „Human“ – Sevdaliza (2016)
  • „I’m Outta Love“ – Anastacia (2000)
  • „Jerusalema“ – Master KG featuring Nomcebo Zikode (2019)
  • „Jopping“ – SuperM (2019)
  • „Judas“ – Lady Gaga (2011)
  • „Koi“ – Gen Hoshino (2016)
  • „Last Friday Night (T.G.I.F.)“ – Katy Perry (2011)
  • „Level Up“ – Ciara (2018)
  • „Levitating“ – Dua Lipa   (2020)
  • „Love Story (Taylor’s Version)“ – Taylor Swift (2021)
  • „Mood“ – 24kGoldn featuring Iann Dior (2020)
  • „Mr. Blue Sky“  – The Sunlight Shakers (1978)
  • „My Way“ – Domino Saints (2021)
  • „Nails, Hair, Hips, Heels“ – Todrick Hall   (2019)
  • „Pop/Stars“ – K/DA featuring Madison Beer, (G)I-dle and Jaira Burns (2018)
  • „Poster Girl“ – Zara Larsson (2021)
  • „Princess“ – Jam Hsiao (2009)
  • „Rock Your Body” – Justin Timberlake (2003)
  • „Run the World (Girls)“ – Beyoncé (2011)
  • „Save Your Tears (Remix)“ – The Weeknd and Ariana Grande (2021)
  • „Smalltown Boy“ – Bronski Beat (1984)
  • „Stop Drop Roll“ – Ayo & Teo (2021)
  • „Sua Cara“ – Major Lazer featuring Anitta and Pabllo Vittar (2017)
  • „Think About Things“ – Daði Freyr (2020)
  • „Waterval“ – K3 (2021)
  • „You Can Dance“ – Chilly Gonzales (2010)
  • „You Make Me Feel (Mighty Real)“ – Sylvester (1978)

Just Dance Unlimited

Sollte diese Liste euren Vorstellungen nicht entsprechen, dann kann Just Dance Unlimited wieder Abhilfe schaffen. Damit könnt Ihr in Form eines kostenpflichtigen Abos auf eine Liederliste mit mittlerweile mehr als 700 Titel zurückgreifen und eure tänzerischen Fähigkeiten ausgiebig unter Beweis stellen. Mit zahlreichen ikonischen Liedern, bekannt aus der aktuellen Popkultur und darüber hinaus ist die Konsole auf jeder Party der Renner und kann sogar bis zu sechs Spieler gleichzeitig beschäftigen. Auch diesmal wird beim Kauf des Hauptspiels dieser Online-Dienst für einen Monat kostenlos zur Verfügung gestellt. Wer aber darüber hinaus auf einen breiten Fundus an Liedern zurückgreifen will, der muss seine Geldbörse zücken. Dabei stellt Ubisoft folgende Möglichkeiten zum Abschluss eines Abos zur Verfügung:

  • 1 Monat für 3,99 €
  • 3 Monate für 9,99 €
  • 12 Monate 24,99 €

Der Beweis: Tanzen ist ein gutes Workout

Nachdem wir uns zunächst der Präsentation und den Songs gewidmet haben, kommt nun der dritte große Teil von Just Dance: Die Choregoraphien! Diese sind wie schon in den Vorgängern mit tollen Tänzern und grandiosen Outfits bestückt. Sei es als rockiges Schulmädchen in Good 4 U von Olivia Rodrigo oder sich lasziv bewegend in Buttons von den Pussycat Dolls. Das alles sieht nicht nur gut aus, sondern macht auch richtig Spaß! Ein Schwierigkeitsgrad vor dem jeweiligen Song verrät dabei, mit welcher Tanzintensität gerechnet werden darf.

Wer hier aber den Hintergedanken eines Workouts verfolgt, der wird definitiv nicht enttäuscht werden. In der Theorie muss der Controller oder wahlweise das Handy nur mit einer Hand richtig bewegt werden. Entschließt ihr euch aber kurzerhand dazu, einfach jede Tanzbewegung nachzuahmen, dann kommt ihr aus dem Schwitzen gar nicht mehr heraus. Die Choreographien in Just Dance sind zum Großteil enorm aufwendig, schweißtreibend, machen aber mindestens genau so viel Spaß. So packt euch spätestens nach drei Songs der Ehrgeiz nach dem nächsten Highscore. In diesem Punkt hat Ubisoft also alles richtig gemacht!

Fazit

Auch Just Dance 2022 schafft es nicht, die Kritikpunkte seiner letzten Vorgänger auszumerzen. Dafür misst man dem Rundumpaket einfach zu wenig Wert bei. Dennoch schafft es der aktuelle Ableger, in vielen Punkten zu überzeugen. Die Choreographien sind hervorragend ausgearbeitet, toll durchdacht und enorm schweißtreibend. Fans können bedenkenlos zugreifen, Neueinsteiger diesmal aber auch.

Street Fighter Collection Wertung

Positiv:

+ viele bekannte Top-Hits aus den Musik-Charts, diesmal enorm pop-lastig

+ 1 Monat kostenloses Abo für Just Dance Unlimited mit über 700 Songs

+ Statistik und Avatar beibehalten

+ Choreographien und Bühnenbilder sind richtig gut

Negativ:

– erneut kein All-Star Modus oder etwas dergleichen

Fast identes Layout wie bei den Vorgängern

Abo-Dienst Just Dance Unlimited wird mit unüberspringbaren Werbungen beworben

Just Dance 2022 ist am 04.November 2021 für Google Stadia, Nintendo Switch, Playstation und Xbox erschienen.

Getestete wurde der Titel von uns auf Nintendo Switch, wo die Bewegungssteuerung einwandfrei funktioniert hat.

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz

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