Review: Just Dance 2021 – Ein Tanz auf Messers Schneide

Und jährlich grüßt das Murmeltier!  Seit vielen Jahren begleiten uns zahlreiche Videospiel-Reihen aus dem Hause Electronic Arts und vereinen gekonnt reale Sportarten mit der virtuellen Welt. Die Rede ist natürlich von Titeln wie FIFA, Madden NFL, NBA und wie sie alle heißen. Obwohl man mittlerweile mehr den Charakter eines Updates als den eines Vollpreistitels hat, gibt ihnen der Erfolg recht, denn gekauft wird es von der Anhängerschaft trotzdem immer wieder aufs Neue. In Anbetracht der Fülle an Spielen möchte man meinen, EA hätte sich damals alle Sportarten geangelt, doch das Tanzen hat man augenscheinlich übersehen. Das rief zumindest Ubisoft auf den Plan, die dieses klaffende Loch mit ihrer Just Dance Reihe füllen konnten. Mit Just Dance 2021 zählt man mittlerweile schon den elften Ableger der Serie, der erneut einige namhafte Interpreten mit ihren Songs für sich gewinnen konnte. Ob wir dabei mit Harry Styles konform gehen und ein verzauberndes „Adore You“ geben, oder wir uns lieber Eminem anschließen und klipp und klar sagen „Withoutme“, das könnt Ihr jetzt in unserem Review nachlesen.

Willkommen zurück auf der Tanzfläche

An dieser Stelle lest Ihr normalerweise immer ein kurzes Intro rund um die Handlung eines Spiels. Während hier im vergangenen Jahr der bei der E3 berühmt gewordene Just Dance Panda ins Rampenlicht gerückt wurde, so muss ich euch diesmal leider vertrösten. Just Dance 2021 führt weder den All-Star Modus aus dem Vorgänger fort, noch versucht man etwas Eigenständiges zu kreieren. Stattdessen wird hier dieses Mal wirklich nur getanzt was das Zeug hält. Für die einen ist das vielleicht völlig okay, denn auf mehr als nur Tanzen habt Ihr eh keinen Bock. Für mich jedoch ist das höchst bedauerlich und inakzeptabel, denn ein bisschen Veränderung könnte der Reihe nicht schaden. Es muss nicht gleich ein Story-Modus sein, doch die Kreativität die man in all seine Choreographien und Musikvideos gesteckt hat, könnte man noch in so viel mehr investieren. Das Zeug dazu hätte man definitiv dazu gehabt, denn das was man zumindest musikalisch und tänzerisch bietet, kann sich auch in Just Dance 2021 mehr als sehen lassen.

Auf dem ersten Blick ist auch diesmal alles beim Alten.

Ein Songliste voll mit Chartstürmern und Geheimtipps

Während sich im vergangenen Jahr der Ableger wie ein bunter Mix aus dem Eurovision Song Contest angehört hat, so zeichnet sich diesmal ein völlig anderes Bild ab. Just Dance 2021 weiß nämlich mit zahlreichen Chart-Stürmern zu überzeugen, worunter sich nicht nur namhafte aktuelle Interpreten befinden, sondern auch Hits aus vergangenen Tagen. Selbst ein Song aus einem bekannten Pixar-Film hat es in das 41 Lieder umfassende Aufgebot geschafft. Wem also bei Namen wie Ariana Grande, Billie Ellish, Selena Gomez oder Harry Styles das Herz schmilzt, der wird definitiv Spaß an dieser Auswahl haben:

  • „Adore You“ – Harry Styles (2019)
  • „Alexandrie Alexandra“ – Jérôme Francis (1978)
  • „All the Good Girls Go to Hell“ – Billie Eilish (2019)
  • „Bailando“ – Paradisio featuring DJ Patrick Samoy (1996)
  • „Blinding Lights“ – The Weekend (2019)
  • „Boy, You Can Keep It“  – Alex Newell (2020(
  • „Buscando“ – GTA and Jenn Morel (2018)
  • „Dance Monkey“ – Tones and I (2019)
  • „Dibby Dibby Sound“ – DJ Fresh vs. Jay Fay featuring Ms. Dynamite (2014)
  • „Don’t Start Now“ – Dua Lipa (2019)
  • „Feel Special“ – Twice (2019)
  • „Georgia“ – Tiggs Da Author  (2015)
  • „Get Get Down“ – Paul Johnson (1999)
  • „Heat Seeker“ – Dreamers (2020)
  • „Ice Cream“ – Blackpink and Selena Gomez (2020)
  • „In the Navy“ – The Sunlight Shakers (1979)
  • „Joone Khodet“ – Black Cats (2006)
  • „Juice“ – Lizzo (2019)
  • „Kick It“ – NCT 127 (2020)
  • „Kulikitaka“ – Toño Rosario (2003)
  • „Lacrimosa“ – Apashe (2018)
  • „Magenta Riddim“ – DJ Snake (2018)
  • „Paca Dance“ – The Just Dance Band (2020)
  • „Que Tire Pa Lante“ – Daddy Yankee (2019)
  • „Rain on Me“ – Lady Gaga and Ariana Grande (2020)
  • „Rare“ – Selena Gomez (2020)
  • „Runaway (U & I)“ – Galantis (2014)
  • „Samba de Janeiro“ – Ultraclub 90 (1997)
  • „Say So“ – Doja Cat (2020)
  • „Señorita“ – Shawn Mendes and Camila Cabello (2019)
  • „Temperature“  – Sean Paul (2006)
  • „The Other Side“ – SZA and Justin Timberlake (2020)
  • „The Weekend“ – Michael Gray (2004)
  • „Till the World Ends“ – The Girly Team (2011)
  • „Uno“ – Little Big (2020)
  • „Volar“ – Lele Pons featuring Susan Diaz and Victor Cardenas (2020)
  • „Without Me“ – Eminem (2002)
  • „Yameen Yasar“ – DJ Absi (2020)
  • „Yo Le Llego“ – J Balvin and Bad Bunny (2019)
  • „You’ve Got a Friend in Me“ – Disney-Pixar’s Toy Story (1996)
  • „Zenit“  – Onuka (2019)

Sollte diese Liste euren Vorstellungen nicht entsprechen, dann kann Just Dance Unlimited wieder Abhilfe schaffen. Damit könnt Ihr in Form eines kostenpflichtigen Abos auf eine Liederliste von mehr als 600 Titel zurückgreifen und eure tänzerischen Fähigkeiten ausgiebig unter Beweis stellen. Mit zahlreichen ikonischen Liedern, bekannt aus der aktuellen Popkultur und darüber hinaus ist Just Dance 2021 auf jeder Party der Renner und kann sogar bis zu sechs Spieler gleichzeitig beschäftigen. Auch diesmal wird beim Kauf des Hauptspiels dieser Online-Dienst für einen Monat kostenlos zur Verfügung gestellt. Wer aber darüber hinaus auf diesen breiten Fundus an Liedern zurückgreifen will, der muss seine Geldbörse zücken. Dabei stellt Ubisoft folgende Möglichkeiten zum Abschluss eines Abos zur Verfügung:

  • 24 Stunden um 2,99 €
  • 1 Monat für 3,99 €
  • 3 Monate für 9,99 €
  • 12 Monate 24,99 €
Die Choregraphien sind abwechslungsreich und vor schönen Hintergründen inszeniert.

Just Dance auch was fürs Auge

Wenn man Just Dance 2021 startet, dann eröffnet sich einem ein ähnlicher Anblick wie schon im vergangenen Jahr. Neben dem Hauptmodus, in dem alle Lieder nach Herzenslust abgespielt und getanzt werden können, ist auch diesmal wieder ein Modus für die jungen Tänzer unter uns vorhanden. Darin bieten acht neue Songs und Choreographien eine kinderfreundliche Unterhaltung für die ganze Familie. Für all jene, die jedoch gefordert werden wollen und mehr den Hintergedanken eines knallharten Workouts verfolgen, die können sich erneut den Herausforderungen im Sweat-Modus stellen. Verbrauchte Kalorien zeigen dort den Fortschritt und motivieren über den gesamten Zeitraum. Ganz neu ist auch eine Statistik nach jedem getanzten Lied die zeigt, wie gut Ihr performt habt. Zu guter Letzt bietet auch der Online-Modus wieder die Gelegenheit, sich mit Spielern rund um den Globus zu messen, vorausgesetzt eure Internetleitung macht das mit. 

Nach jedem Song kann man einsehen, wie man abgeschnitten hat.

Wie eingangs erwähnt, hat es der All-Star-Modus dieses Mal leider nicht in das Spiel geschafft, wo die erfolgreichsten Titel der Serie von Kalenderjahr zu Kalenderjahr nachgetanzt werden durften. Stattdessen nimmt diesen Platz nun der Quick-Play Modus ein, wo man direkt in das Geschehen springen bzw. tanzen darf. Eine langwierige Auswahl eines geeigneten Songs gehört damit der Vergangenheit an, doch einen Haken hat die ganze Sache trotzdem. Lieder können nicht übersprungen werden, das heißt Ihr müsst dennoch eure Hüften schwingen, egal ob euch das gezeigte zusagt oder nicht. Für schnelle Runden in größerer, geselliger Runde keine schlechte Idee, dennoch hätten wir wieder einen Mini-Story Modus klar präferiert. Lobenswert muss man an dieser Stelle aber dennoch die gut durchdachten und kreativen Choreographien erwähnen, die diesmal vor allem durch die aufwendigen Hintergründe toll in Szene gesetzt werden.

Die neue Konsolengeneration muss noch ein bisschen warten.

Fazit

Just Dance 2021 ist ein Spiel für Fans, die nicht genug vom Tanzen bekommen können. Mehr hat der Titel leider auch nicht zu bieten, denn die Idee aus dem Vorjahr, ein wenig spielerische Tiefe oder Mehrwert zu erzeugen, wurde augenscheinlich wieder verworfen. So gesehen bietet man bis auf die neuen Songs wenig Neues, was letzten Endes mehr den Charakter eines Updates, als den eines Vollpreistitels erzeugt. Ein Problem das sich schon lange abgezeichnet hat und mit dem man nicht alleine ist.   

Positiv:

+ Viele bekannte Top-Hits aus den Musik-Charts

+ Individualisierung des Avatars beibehalten und kosmetisch erweitert

+ 1 Monat kostenloses Abo für Just Dance Unlimited mit über 600 Songs

+ Statistik nach jedem Song einsehbar wie gut man performt hat

+ Neues Quick-Play Feature mit zufällig ausgewählten Songs…

Negativ:

– … die aber leider nicht übersprungen werden können

– All-Star Modus aus dem Vorgänger ist wieder entfallen

– Bis auf die neuen Songs gibt es spielerisch keinen Mehrwert

– Fast identes Layout wie schon die beiden Vorgänger

– Abo-Dienst Just Dance Unlimited mit über 600 Songs nach einem Testmonat bereits kostenpflichtig

Just Dance 2021 ist am 12.November 2020 für Google Stadia, Playstation 4, Nintendo Switch und Xbox One erschienen. Versionen für Playstation 5 und Xbox Series erscheinen am 24.November 2020.

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz