Packt die Taschentücher aus: Fragments of Him, PC Review

Die niederländischen EntwicklerInnen des Indie-Studios SassyBot widmen sich mit Fragments of Him einem ganz speziellen Thema.
Der erste Prototyp zu dem etwas anderen „story-getriebenen First-Person-Abenteuer“ – wie es die EntwicklerInnen nennen – entstand während des Ludum Dare 26 Game Jam 2013. Das fertige Spiel ist am 3. Mai 2016 für PC  – auch auf Steam – für 19,99 € erschienen, wird in Kürze auf Xbox One und gegen Ende des Jahres auch auf der Playstation 4 erscheinen.

Und was ist jetzt an Fragments of Him anders ? Nun, es befasst sich mit einem für Videospiele ungewöhnlich schweren und emotionalem Thema: dem Tod – in all seinen Facetten.

In rund zweieinhalb Stunden erfahren wir mehr über das Leben von Will, einem Mann Anfang dreißig der kurz davor ist, einen wichtigen Schritt in seinem Leben zu wagen. Doch hier hört es nicht auf – oder, eigentlich doch. Denn nach einer – etwas langwierigen – Autofahrt endet Wills Leben abrupt: Autounfall, Tod noch an der Unfallstelle. Was Spielern dann geboten wird, ist eine Reise in die Vergangenheit aber auch die nahe Zukunft.  Mit seinem Lebensgefährten Harry, seiner Ex-Freundin Sarah und seiner Großmutter Mary erlebt man Erinnerungen an Will und erfährt, wie die einzelnen Menschen es schaffen, mit dem Verlust fertig zu werden.

Dabei wirkt das Spiel – vor allem durch die musikalische Untermalung – leider gerade in der ersten Hälfte des Spiels etwas übertrieben theatralisch. Diese Macken machen die EntwicklerInnen aber mit einem umso emotional packenderen „zweiten Abschnitt“ des Spiels wett und schafften es tatsächlich emotional zu berühren und sehr stark mit den ProtagonistInnen mitzufühlen.

Gameplay: Kein Abenteuer – aber eine spannende Geschichte

Was das Gameplay betrifft, ist Fragments of Him sehr passiv und sehr linear. Keinerlei Entscheidungen können vom Spieler getroffen werden – alle die nicht mehr in das Auto steigen wollen, werden verstehen, was ich meine – , in allen Räumen müssen alle „anklickbaren“ Gegenstände auch benutzt werden. Durch das Anklicken der Gegenstände werden dann auch „Fragmente“ gesammelt die sich dann zu einer Erinnerung zusammensetzen. Es ist also weniger Abenteuer, als mehr erlebte Geschichte. Das „Zusammensammeln“ der einzelnen Fragmente einer Szenerie zu einer gesamten Erinnerung ist dabei ein sehr netter Ansatz, hätte aber etwas freier – wie etwa bei so manchem Exploration Game – gewählt werden können.

Fazit:

Fragments of Him erzählt eine stringent geführte Geschichte, die es trotz ihrer Startschwierigkeiten schafft, den Spieler zu fesseln und seine Gefühle zu berühren. Das Spiel traut sich dabei an ein ungewöhnliches Thema: Tod, Verlust, Trauer aber auch Liebe und Hoffnung in Fragments of Him lassen einen bleibenden Eindruck bei jedem zurück – und regen den einen oder anderen auch dazu an, das Leben wieder mehr zu schätzen

 
Wertungsbild 8,5

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Written by: COracle

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