Review: Football Manager 2026 – Guter Manager mit Konsolenfokus?!

Der Football Manager 2026 ist nun seit knapp zwei Wochen in der Beta-Version erschienen. Ehrlich gesagt fühlt er sich nur halb wie der nächste große Schritt der Reihe an. Wir bekommen ein Grafikupdate, einen neuen Transfermarkt und ein vermeintlich kompakteres Menü. Dabei wirkt es so, als hätte die Serie bewusst einen Sprung nach vorn gewagt. Ein bisschen mutiger, ein bisschen moderner und gleichzeitig mit ein paar Momenten, bei denen man denkt warum habt ihr das jetzt so gemacht. Wer FM liebt ist sofort wieder drin und wer reinrutscht bekommt ein dickes Paket. Aber ja, ein paar Kinderkrankheiten sind auch dabei und ein paar Entscheidungen wirken noch nicht ganz rund.

Design und Oberfläche

Schon beim ersten Start fällt auf wie modern alles aussieht. Glatte Linien, aufgeräumte Menüs und ein Präsentationsstil der fast schon ein bisschen zu gewollt wirkt. Die Bedienung ist flüssiger geworden, viele Infos springen einen direkter an und man hat weniger verschachtelte Untermenüs.

Allerdings merkt man sofort, dass viel Augenmerk auf Controller und Konsolenkomfort gelegt wurde. Für PC Spieler ist das Fluch und Segen zugleich. Es fühlt sich moderner an, aber gleichzeitig gibt es Situationen in denen man merkt dass klassische PC Spieler nicht der Fokus waren. Besonders frühere Mausfunktionen die früher selbstverständlich waren laufen nicht überall zuverlässig. So klicken wir beispielsweise mit der „Maustaste 4″, um den vorherigen Reiter aufzurufen, allerdings passiert nichts. Stattdessen haben wir oben links einen „Zurück“-Button, der zwar nach einem Hotfix nun zuverlässig funktioniert, aber alles irgendwie zeitintensiver macht.

Die Optik selbst setzt stark auf Lila und Flieder. Das sieht cool und frisch aus, aber bei langen Sessions könnte man sich nach mehr Auswahl sehnen. Sicher wäre es stark wenn die Community wieder eigene Skins nachliefert. Da hoffe ich ehrlich gesagt drauf, denn ein bisschen mehr Farbvielfalt wäre schön.

Gameplay und Taktik

Im Kern bleibt FM das was es seit Jahren ist. Tief, anspruchsvoll, detailverliebt und mit dieser typischen Mischung aus Euphorie und kompletter Verzweiflung. Die taktischen Möglichkeiten sind noch mal erweitert worden und man kann Fußball inzwischen so präzise planen, dass man fast denkt man hätte ein Trainerbüro vor sich statt ein Spiel. Ein nettes Feature hierbei ist, dass wir nun einstellen können wie unser Team „mit Ball“ und „ohne Ball“ agieren soll. Das eröffnet nochmal ein komplett neuen Fokus auf das Spiel und ist für mich wohl die Beste Neuerung. Da dies auch wirklich merkbar ist.

Die Gegner wirken klüger und flexibler. Teams reagieren auf eigene Strategien realistischer und passen sich während des Spiels öfter besser an als in den Jahren zuvor. Gleichzeitig gibt es weiterhin diese typischen Football Manager Momente in denen man 20 Chancen hat, dreimal Aluminium trifft und der Gegner einmal kontert und man sitzt da und denkt, ja schön, das wollte ich jetzt nicht. Aber tief im Inneren weiß man, das ist der Football Manager. Genau das hat den Reiz.

Für Neueinsteiger bleibt das Spiel allerdings eine Herausforderung. Es ist kein Pick and Play Titel, sondern eher ein Hobby Projekt wo man pro Spielstand gerne mal 100-200 Stunden investieren kann. Man plant, man bastelt, man analysiert und wer wirklich erfolgreich sein will muss bereit sein tiefer reinzugehen.

Bei der Atmosphäre kann noch nachgelegt werden – Wie immer

Was FM 2026 wirklich gut macht ist die Stimmung im Team. Spieler haben klare Persönlichkeiten und diese haben spürbare Auswirkungen. Ein falsch gesetztes Wort vor der Presse und plötzlich knirscht es im Verein. Rollt man dagegen die richtige Welle, fühlt sich die Kabine lebendig und geschlossen an. Man merkt wie Beziehungen wachsen, kippen oder Druck aufbauen.

Das fühlt sich oft sehr immersiv an und bringt Emotion rein. Es gibt aber auch Momente in denen man dann doch zu viel des Guten hat, da manchmal wegen Kleinigkeiten sich doch sehr aufgehangen wird. Trotzdem überwiegt der positive Effekt. Man lebt mehr im Verein und nicht nur auf dem Taktikboard.

Die Präsentation hingegen ist wie jedes Jahr eigentlich unterdurchschnittlich. Dafür ist der Manager zwar nicht da, aber es wirft einen immer ein wenig aus dem Spielfluss. Kennt Ihr noch die alten Zeiten mit dem Fussball Manager von EA? Die Präsentation der Mannschaften und der Stadien + die Tiefe des FM26 wäre eine unglaublich gute Mischung.

Neue Ära – Schlechterer Zustand?

Technisch steht das Spiel ordentlich da, aber nicht ohne kleine Makel. Mal ruckelt eine Simulation kurz, mal bleibt ein Menüelement hängen oder verschwindet kurz. Kein Weltuntergang, aber bemerkbar. Vor allem weil die Serie inzwischen so erfahren ist, dass man das Gefühl hat, sowas sollte kaum noch passieren. Allerdings werden immer wieder Hotfixes in der Early Access veröffentlicht, die das Spiel von mal zu mal ein wenig flüssiger machen.

Wichtig ist, dass das Spiel weiterhin mit Updates und Verbesserungen versorgt wird. Schließlich ist es in einem Zustand erschienen, der zwar in Ordnung ist, aber noch verbesserungswürdig scheint.

Langlebigkeit und Motivation

FM lebt nicht von schnellen Höhepunkten, sondern vom Gefühl, das man nach einer dreistündigen Session hat. Man begleitet Vereine, baut Jugendspieler auf, erlebt Karrieren und erschafft seine eigene kleine Fußballwelt. Genau das liefert FM 2026 wieder.

Man wollte eigentlich nur kurz ein Spiel simulieren und plötzlich ist es halb zwei nachts. Man hat drei Scouts neu zugeordnet, zwei Verträge verlängert, einen 18-jährigen Innenverteidiger aus Dänemark entdeckt und einen Stürmer beruhigt, der spielen will. Diese typische FM-Spirale bleibt ungebrochen, wirkt auf den Fokus der Konsolenspieler aber wie ein kleiner Bruch der Traditionen. Versteht uns nicht falsch: Je mehr Leute dieses Spiel spielen, desto besser ist es. Allerdings merken wir, dass wir durch die Kacheloptik und die sehr präsente Farbe irgendwann „genug“ haben.

Fazit

Football Manager 2026 ist ein solider neuer Teil, der allerdings ebenso auch ein paar Macken hat. Die neue Ingame Engine tut gut und das Design bringt frischen Wind. Gleichzeitig spürt man die Konsolenausrichtung und einige eingefleischte PC „Features“ laufen nicht mehr so sauber wie früher.

Die taktische Tiefe, das Teamgefühl und die Langzeitmotivation sitzen aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Wer FM liebt wird hier wieder Monate verbringen und wer reinkommt bekommt ein beeindruckend komplexes Stück Fußballsimulation.

Kleine Macken, große Liebe zum Fussball. Der Football Manager bleibt eben der Football Manager. Man merkt die klare Neuausrichtung und bleibt sich in der Tiefe treu. Dennoch merken wir auch, dass das Team von Sports Interactive viel Arbeit vor sich hat.

Street Fighter Collection Wertung

  • Taktiken mit und ohne Ball sind das Highlight
  • Grafisch ein solider Sprung nach vorne ins Jahr 2013
  • Motivationsspirale ist immer noch gegeben
  • Schlichtes Design
  • Technisch nicht der beste Zustand
  • Priorisierung der Konsolen – PC Funktionen eher hinten angestellt
  • Man kommt nicht immer direkt zum Menü wo man eigentlich hin möchte
  • Lila ist keine geeignete Farbe. Ein schlichtes Schwarz – Gelb oder Schwarz – Dunkelrot wäre die bessere Wahl.
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Written by: Chris Hoke

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