Review: Captain Toad Treasure Tracker (Nintendo 3DS)

Nintendos Switch ist nicht nur für den japanischen Hersteller von Videospielen und Spielkonsolen ein Segen, sondern auch für alle Spieler weltweit. Denn obwohl für ihren Vorgänger, der WiiU mitunter einige hochkarätige Spiele erschienen, so richtig angenommen wurde keines davon. Umso erfreulicher ist nun der Umstand, dass all jene Titel, die damals unter ihren Erwartungen blieben, nun noch einmal umgesetzt werden. Im Falle von Super Marios kultigen Helferlein, dem kleinen Toad gibt es sogar doppelten Grund zur Freude: Denn neben einer Neuauflage auf der Switch dürfen sich Fans auch auf die Handheld-Version des knuffigen Pilzkopfes freuen. Ob uns diese auf dem Nintendo 3DS überzeugen konnte, das verraten wir euch jetzt in unserem Review!

Super Mario Toad World

Stellt euch vor, ihr unternehmt mit eurer Freundin gemeinsam einen Ausflug, findet dabei einen der aus Mario bekannten Sterne, ehe ein großer Rabe auf den Plan tritt und diesen mitsamt eurer Begleitung entführt. Männer denken da auf Anhieb: „Geil! Endlich mal Zeit ein kaltes Bier mit den Kumpels zu trinken!“ nicht aber unser kleiner Racker Toad, der sich daraufhin schnurstracks auf den Weg macht, seine Liebste zu retten…oder für die, die es weniger romantisch mögen, den Stern. Nichtsdestotrotz beginnt ab diesem Zeitpunkt das Abenteuer des sympathischen Schatzjägers, das ihn an eine Vielzahl an unterschiedlichen Schauplätzen verschlägt. Originell kann man diese Handlung nicht nennen, denn im Kern erinnert das Geschehnis an die Dreiecksbeziehung zwischen Mario, Peach und Bowser, die wir schon mehr als einmal in unserem Leben durchkauen durften. Trotzdem tut dies der Stimmung keinen Abbruch, denn Nintendo legt bewusst den Fokus schon seit jeher auf den Spielspaß, und der kommt in Captain Toad Treasure Tracker definitv nicht zu kurz!

Ob Stadt, Land oder Fluss – den Dreh habt ihr schnell heraus!

Wie schon zuvor erwähnt führt euch euer Abenteuer durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Gebieten, die vor Detailreichtum und Charme nur so strotzen. Ob am sonnigen Strand, vor und in einer beängstigenden Geistervilla oder einfach nur auf einem Konstrukt von beweglichen Blöcken, für genügend Abwechslung zwischen Rätsel- und Geschicklichkeitsaufgaben ist gesorgt. Erschwert wird euer Vorankommen auch von allerhand, aus dem Mario-Universum  bekanntem Getier, aber auch neue Gegnertypen,  allen voran ein Drache, feiern hier ihr Debüt. Pro Level ist es euer Hauptmissionsziel, einen der begehrten Sterne zu sammeln! Ist dies erledigt, könnt ihr umgehend weiterreisen. Dabei bleibt es euch selbst überlassen, ob ihr den schnellen Weg ans Ziel wählt, oder das Gebiet genauer erkundet – ein Zeitlimit wird euch jedenfalls keines vorgelegt! Wer sich für die zweite Variante entscheidet, der wird jedoch schnell merken, dass sich die Entwickler einige Überraschungen einfallen lassen haben. Dazu aber später mehr, denn zunächst widmen wir uns noch dem Kernpunkt: Der Steuerung.

Die wichtigste Frage die sich bei Umsetzungen oft stellt: Wie wurde die Steuerung angepasst? Mit dem Joystick lässt sich der knuffige Toad problemlos durch die Welt bewegen. Aufgrund seines schweren Rucksacks, den er am Rücken trägt, bleibt ihm jedoch genau das eine verwehrt, das ein Super Mario Spiel ausmacht: Das Springen! Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Er kann zumindest schnell fallen, oder besser gesagt untergehen. Denn dank dem schweren Gepäck lässt es sich Unterwasser besser erkunden, ertrinken kann der eifrige Schatzsucher zum Glück nicht. Doch dies ist nur eine kleine Randnotiz, der eigentliche Aspekt des Spiels lautet: Perspektive ist Trumpf! Mit den Schultertasten könnt ihr problemlos und schnell die Kamera horizontal drehen und mit dem Steuerkreuz das Gesehene vertikal auf eine unterschiedliche Ebene bewegen. Zu guter Letzt könnt ihr per Knopfdruck auch noch an das Geschehnis heranzoomen, damit euch auch die kleinsten Details nicht entgehen. Die richtige Kombination aus diesen Funktionen ist maßgeblich für den erfolgreichen Abschluss eines Levels notwendig, denn nur so lassen sich versteckte Schalter, verborgene Durchgänge oder geheime Schätze entdecken. Je schneller ihr den richtigen Dreh heraushabt, desto einfacher gestaltet sich demnach euer Abenteuer!

Uncharted – Toad Edition

Um euren Forscher- und Entdeckerdrang zu wecken, haben sich die Entwickler etwas Besonderes ausgedacht. Pro Level gibt es neben dem Stern auch drei Kristalle zu finden, die für den weiteren Verlauf des Spiels und euer Vorankommen notwendig sind. Denn erst bei einer bestimmten Anzahl an Edelsteinen lassen sich die späteren Levels freischalten. Auch wenn zunächst das Auffinden dieser Schätze noch einfach gestaltet ist, täuscht euch nicht. Mit fortlaufendem Abenteuer fordern die Entwickler von euch immer mehr Hirnschmalz und Geschick, was man in dieser Form von Nintendo vielleicht nicht gewohnt ist. Zudem gibt es in jedem Level eine besondere Herausforderung, die ihr zusätzlich bewältigen könnt. Vom Sammeln von Münzen, dem Besiegen aller Gegner bis hin zum Entdecken eines gut versteckten Schatzes ist dabei alles möglich. Und die, die davon nicht genug bekommen, können sich nach Abschluss sogar noch auf die Suche eines Stickers machen, der irgendwo im Level versteckt ist. Auch hier ist Perspektive der Schlüssel zum Erfolg.

Hilfsmittel auf eurer Reise werden euch nur spärlich bereitgestellt, deswegen sind Fehler wenn möglich zu vermeiden. Gegner dürfen euch nur zweimal berühren, ehe euch ein Leben entwendet wird. Vereinzelt gelangt ihr hier und da mal an eine Spitzhacke, mit der ihr nicht nur eure Feinde beseitigen könnt, sondern auch Blöcke, die euren Weg versperren. Solltet ihr mal keine Hacke zur Hand haben, dann sind Rüben, die aus dem Erdboden wachsen, eure einzige Möglichkeit sich zu wehren und eure Gegner aufs Korn zu nehmen. Abgesehen davon verzichtet das Spiel auf weitere Items, um nicht zu komplex zu werden. In diesem Fall stimmt klar der Leitsatz: Weniger ist mehr!

Fazit

Indiana Jones für Kinder – besser kann man das Abenteuer rund um den kleinen Pilzkopf nicht beschreiben. Das Abenteuer, das euch durch unzählig liebevoll gestaltete Szenerien schickt, ist ein Spaß für Jung und Alt. Die Optik sowie der Sound können sich auf dem Nintendo 3DS sehen lassen, und auch der Umfang und die Spielzeit enttäuschen nicht. Lediglich die einfallslose Handlung sowie der fehlende Antrieb, die speziellen Herausforderungen in Angriff zu nehmen, trüben das Spielerlebnis ein wenig.

Positiv:

+ tolle Optik und Charme

+ einfaches aber phasenweise forderndes Gameplay

+ viele abwechslungsreiche Levels inkl. Geheimnisse

+ Musik jedem Level angepasst

+ liebevoll inszeniert

Negativ:

– Kameraführung nicht optimal gelöst

– Kollisionsabfrage stellenweise ungenau

– Belanglose Handlung

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz