Review: Can’t Drive This – Einer fährt, einer baut für Partyspaß im Teamwork

Das deutsche Entwicklertudio Pixel Maniacs, einigen vielleicht bekannt durch ChromaGun oder Escape the Loop, bringt mit Can’t Drive This einen neuen Party-Funracer, welcher euch durch einen Kniff nicht nur den typischen Spaß, sondern obendrein auch den Frust auf die anderen Mitspieler bringt. Wie sich das Ganze bei uns und unseren Nerven geschlagen hat, könnt ihr im nachfolgenden Test lesen.

„Ich fahre, du baust!“

Can’t Drive This wurde während eines Game Jams, bekannt als Ludum Dare, im April 2016 geboren – wo der erste Prototyp von Andi, Joe und Steve innerhalb von 72 Stunden erstellt wurde. Am 26. September 2016 wurde Can’t Drive This in den Early Access auf Steam gestartet, während das Studio seitdem hart daran gearbeitet hat, das Konzept zu verbessern und von Spielern vorgeschlagene Inhalte und Funktionen hinzuzufügen. Sie haben sogar eine Förderung vom FFF-Bayern, einem bayerischen Fonds für Film, Fernsehen und Spiele, erhalten, die es ihnen ermöglichte, das ursprüngliche Konzept stark zu verbessern und den Umfang des Spiels zu erweitern. Da das Projekt aus dem Code des Game Jam gewachsen ist, wuchs der Umfang des Spiels schließlich über die Zuverlässigkeit der Codebasis hinaus, was die Pixel Maniacs zu der Entscheidung führte, das Spiel von Grund auf neu zu bauen.

Das Prinzip von Can’t Drive This ist nicht sonderlich kompliziert. Ein Spieler fährt einen Monstertruck, während der andere Spieler gleichzeitig die Straße baut. Wenn der Fahrer zu langsam fährt oder von der Strecke fällt, explodiert er. Can’t Drive This ist dabei mit zwei Spielern online und mit bis zu vier Spielern lokal spielbar. Es gibt verschiedene Modi, einige teambasiert kompetitiv, einige kooperativ. Auch für Einzelspieler gibt es einen Modus, in dem man beide Aufgaben übernimmt und immer zwischen der Bau- sowie der Fahrphase wechselt, wobei das Geschehen während der Streckenplanug vorübergehend anhält, sodass einem das Fahrzeug währenddessen nicht irgendwo in den Abgrund stürzt. Ihr könnt eure Trucks mit allerhand verrückter Items oder Farben anpassen und sogar die Berandung der Straßen, die ihr zukünftig baut, bestimmen. Sei es ein Hut auf dem Dach, ein Propeller am Motor oder eine Schleife am Heck – wer es übertrieben und albern mag, wird hier seinen Spaß finden und kann mit fortschreitendem Abschluss weiterer Level immer mehr freischalten.

Die Fahrzeuge steuern sich sehr flüssig und genau und lassen Fahrspaß aufkommen, besonders wenn euer Partner dabei die passende Strecke schnell genug baut und euch so nichts an Momentum verloren geht. Denn beim Bauen der Strecke muss exakt gearbeitet werden. Ihr setzt dabei Stück für Stück der Streckenabschnitte ein, könnt diese bei Bedarf auch in alle Richtungen rotieren, aber sobald ein Abschnitt einmal liegt, gibt es kein Zurück mehr. Kein Löschen oder Zurücksetzen, was besonders durch den andauernden Zeitdruck wie auch den gezwungenermaßen immer in Bewegung bleibenden Kumpel im Truck eine echte Herausforderung darstellt und gutes Teamwork erfordert. Denn neben normalen können auch verschieden herausfordernde Streckenteile wie eine sich drehende Turbine oder ein Pendel, was euch von der Strecke treibt, dabei sein. Daher ist Can’t Drive This auch eher mit mehreren Freunden zu empfehlen, denn alleine kommt leider auf Dauer nicht genug Spielspaß auf. Auch wenn das gleichzeitige Bauen und Fahren grundsätzlich funktioniert, gibt es nur diesen einen Modus und keinerlei Alternativen. Apropos Modi: Neben dem in Teams aufgeteilten, bereits beschriebenen „Yardage“ gibt es außerdem „Game of Drones“, in dem euer Mitstreiter euch per Drone verfolgt, und „Capture the Egg“, eine etwas verrücktere Variante einer klassischen Partie Capture the Flag.

Uns hat Can’t Drive This auf jeden Fall Spaß gemacht und wenn man die Möglichkeit hat dies wieder mit mehreren Leuten im Couch-Koop zu spielen, dann kommt durch den schnell chaotisch werdenden Spielfluss genug Wettbewerbsspaß auf und ihr wollt mit eurem Zweierteam ehrgeizig den Sieg erringen. Die Runden fühlen sich dabei immer etwas anders an, denn je nachdem wie gut und durchdacht ein Spieler baut, hat es der Fahrer eben einfacher oder schwerer. Musikalisch gibt es dabei einen rockigen Soundtrack, welcher gut zum Geschehen passt und auch so schnell nicht langweilt. Uns sind während der Spielzeit keinerlei Bugs oder ähnliches begegnet, was man nicht immer von Titeln mit vielfach höherem Budget sagen kann und daher durchaus erwähnt werden sollte. Leider fehlt einem auf Dauer etwas die Motivation, wenn man nicht unbedingt jeden der verfügbaren Anpassungsgegenstände erspielen möchte und einem eventuell die menschlichen Mitspieler fehlen. Ohne diese kann Can’t Drive This nämlich sein Potential überhaupt nicht enfalten, daher nutzt auf jeden Fall die Spielersuche und hofft für vollen Spielspaß darauf, dass eure Mitspieler ein Headset benutzen.

Fazit

Can’t Drive This ist ein tolles Party-Rennspiel, welches vor allem mit einigen Freunden großartig funktioniert und für einen gelungenen Zock-Abend sorgt. Die Modi sind kurzweilig, schnell erklärt und die Steuerung schnell verinnerlicht. Solo-Rennfahrer sollten es sich allerdings überlegen, denn die Fahrten mit unbekannten Online-Begegnungen können dem Wettbewerb unten Freunden nicht das Wasser reichen.

Can’t Drive This erscheint am 19. März 2020 für Playstation 4, PLaystation 5, Xbox One, Xbox Series, Switch und PC.

Positiv:

+ großartiger Partyspaß mit Freunden

+ einfache Steuerung, innovative Idee

+ gutes Teamwork sorgt für befriedigende Erfolge

Negativ:

– Langzeitmotivation nur für Sammelfans

– für Einzelspieler leider nur ein Modus

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre