Am 14.5.2019 geht es mal wieder in die Postapokalypse. Nach einem etwas holprigen Start vom Vorgänger, stehen die Zeichen für den Erfolg von Rage 2 sehr gut. Dieses Mal trifft nämlich die Open World Expertise von Avalanche Studios auf die brachialen Shooter Mechaniken von id Software. Nach der Gamescom konnten wir jetzt endlich einige Stunden in die offene Welt von Rage 2 versinken und verraten euch in der Vorschau wie unser erster Eindruck zum Titel aussieht.
Rage 1.5 trifft auf Just Cause
Nachdem man uns die Entscheidung zum Beginn der Demo genommen hatte zwischen einem männlichen und weiblichen Charakter zu wählen, mussten wir mit der männlichen Variante von Walker vorlieb nehmen. Danach standen uns so ziemlich alle Möglichkeiten wie wir unsere Zeit im Ödland von Rage 2 verbringen wollen offen. Die Apex Engine von Avalanche Studios konnte uns bereits in Just Cause 4 oder auch bei Generation Zero auf der E3 2018 überzeugen und wirkt mit den ausgefallenen Waffen Design von id Software wie ein perfektes Paket an technischen Errungenschaften beider Studios. Viele Schauplätze aus dem ersten Teilen wurden teilweise in Rage 2 übernommen, aber deutlich erweitert und aufpoliert. Beispielsweise sind uns innerhalb der Hauptmissionen wieder die etwas eigene TV Station aus dem ersten Ableger oder auch einige Straßenrennen neu aufgelegt untergekommen. Wo uns Rage 2 bereits sehr früh überraschen konnte sind die neuen Zwischensequenzen und Charaktere innerhalb der Story. Die Gesichtsanimationen der Hauptcharaktere sehen großartig aus und der Wechsel zwischen Gameplay und Zwischensequenz ist überraschend gut gelungen. Wir konnten zwar bisher nur 2-3 Stunden an Story Missionen abschließen aber jede einzelne davon war in der aktuellen Fassung bereits sehr ansehnlich und lässt auf eine spannende Entwicklung in der finalen Version hoffen. Unser Spielstand ist nach dem ersten Viertel des Spiels gestartet, somit fehlen uns hier natürlich einige Zusammenhänge und Vorstellungen der einzelnen Gebiete und Charaktere.
Bis auf vereinzelte Schauplätze und Charaktere erinnert dann doch wenig im Spiel an den ersten Teil, was man definitiv positiv sehen sollte. Das Ödland bietet jetzt deutlich mehr Abwechslung, neue Arten von Missionen, Gegnern und vor allem sehr unterschiedliche Gebiete. Wir konnten ein gutes Drittel der Welt Erkunden und sind bereits in der kargen Wüstenlandschaften nahe der Stadt Wellspring auf mehr Überraschungen gestoßen als noch damals im Vorgänger. Missionen sind jetzt in Kategorien/Talente eingeteilt und lassen euch für die jeweiligen Protagonisten denen ihr im Laufe des Spiels begegnen werdet separat leveln. Die Fähigkeiten reichen hier von mehr Kontrolle über eure Ausrüstung bis hin zu verstärkten Fähigkeiten. Damit habt ihr wie auch schon in Just Cause 4 etwas mehr Freiheit darüber in welcher Reihenfolge ihr die Hauptmissionen angehen wollt. Rage 2 hat sich hier deutlich weiterentwickelt von einem generischen Shooter, zu einem wirklich umfangreichen und vor allem abwechslungsreichen Open World Abenteuer. Durch die vielseitigen Möglichkeiten wie ihr eure Gegner ausschalten könnt, wird der Titel wohl auch nach einigen Stunden nicht an Reiz verlieren.
Gelungene Shooter-Action mit jeder Menge Gore
Wer weniger Zeit mit der Erkundung der Welt oder dem austesten aller verfügbaren Fahrzeuge verbringen will bekommt dank der jahrelangen Shooter Erfahrung von id Software eine interessante Palette an Waffen und den passenden Fähigkeiten zur Verfügung gestellt. Slam, Vortex, Shatter, Barrier und mit genügend Energie angesammelt auch Overdrive bieten in der richtigen Kombination ein paar kreative Möglichkeiten um eure Gegner spektakulär in alle Einzelteile zu zerlegen. Obendrauf feiert der markante Wingstick aus dem Vorgänger seine Rückkehr und ergänzt das verfügbare Waffenportfolio durch zwei verschiedene Einsatzvarianten sehr gut. Etwas gewöhnungsbedürftig ist hierbei noch die Steuerung der Fahrzeuge und die doppelte Tastenbelegung für das ausweichen und nutzen von Fähigkeiten. In der Hitze des Gefechts ist uns hier des Öfteren passiert, dass wir statt einem Dash eine der vier Fähigkeiten aktiviert haben. Das waren aber dann auch schon die einzigen Mankos die uns während der Preview-Session untergekommen sind. Der Titel sieht in der aktuellen Fassung schon überraschend gut aus und überzeugt auch im Gameplay-Bereich mit einem flüssigen Gunplay und der doppelten Belegung jeder einzelnen Waffen. Die Zweitfunktion der Schrotflinte war hier zwar die am wenigsten sinnvolle Erweiterung, aber dafür könnt ihr mit ihr wohl anfangs am meisten Schaden anrichten.
Es gibt in Rage 2 nicht nur verschiedene Fraktionen der Herkunft sicherlich eine der vielen Motivationen sein wird die Story zu verfolgen, sondern auch ein Schadensmodell für die Rüstung der Gegner. Stärkere Gegner haben weitaus mehr Rüstungsteile, die ihr einzeln von ihrem Körper abschießen könnt um damit verwundbare Stellen freizulegen. Damit ergeben sich wieder neue Herangehensweisen im Kampf gegen Bosse oder stärker bewaffnete Gegner-Gruppen. Zum Umfang und der Variation von Nebenaufgaben können wir aktuell noch nicht viel sagen. Hier waren nur vereinzelte Sammelaufgaben zum Finden oder das auslöschen von Lagern der jeweiligen Fraktion. Einen versteckten Boss konnten wir durch Zufall im Untergrund einer Region entdecken, aber diese Gegner waren mit der Ausrüstung die uns zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen schwer bis gar nicht zum erlegen. Damit kann man zumindest auf einige Überraschungen beim erkunden der Welt hoffen und fordernden Endgame-Content. Um die Vielfalt an Waffen, Fahrzeugen und Gegnern braucht man sich wohl keine Sorgen mehr machen. Die ersten Stunden mit Rage 2 haben wir bisher sehr genossen und wenn der Rest des Spiels eine ähnlich hohe Qualität zu bieten hat, bekommen wir hier wohl einen guten Anwärter für den Shooter des Jahres bereits am 14.5.2019 serviert.