Psychonauts – PS4 HD Review

Tim Schafer ist eine bekannte Größe in der Welt der Videospiele. Ein Beweis dafür sind allein schon die Kickstarter-Kampagnen die durch seinen Namen und den seines eigenen Studios, Double Fine, mehr als das Dreifache der Zielsumme einbrachten und damit Rekorde brachen. Die Liste der Spiele an denen er beteiligt war, liest sich wie eine Parade an erfolgreichen Comedy-Adventures mit Titeln wie The Secret of Monkey Island, Day of the Tentacle und Broken Age. Man kann auf jeden Fall sagen, dass Tim Schafer einen hohen Wiedererkennungswert in der Spiele-Industrie hat und er ein Garant für die Qualität seiner Spiele ist. Trotz allem gibt es von verschiedenen Spieleherrstellern immer wieder tolle Games, die von der breiten Masse komplett unbemerkt bleiben und auch beit Tim Schafer´s Ideenschmiede Double Fine ist das leider nicht anders. Ich meine, wie ihr im Titel sicher schon erkannt habt, hierbei Psychonauts, ein Spiel, dass sich mit Beyond Good & Evil sehr oft um den ersten Platz in der Kategorie Most Underrated oder Hidden Gems streitet. Sony hat dem PS2-Original ein HD-Remake für PlayStation 4 spendiert und mit dem bevorstehenden Release eines Sequels 2018 ist das ein guter Zeitpunkt uns den „vergessenen Klassiker“ nochmal genauer anzusehen.

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Die Geschichte handelt von Razputin, einem Jungen, der sich in ein Sommerlager für Psycho-Kadeten schleicht, weil es sein sehnlichster Wunsch ist, ein vollwertiger Psychonaut zu werden. Was man unter dieser Berufsbezeichnung verstehen kann, ist schnell erklärt: Psychonauten können in das Unterbewusstsein ihrer Ziele eindringen und dort innere Konflikte lösen. Natürlich ist abzusehen, dass es nach ein den ersten Tutorial-Missionen zu einem Zwischenfall kommt und ihr die Einzigen seid, die den Tag noch retten können. Die verschiedenen Level richten sich nach dem Charakter der Zielperson aus, so ist das Gedächtnis eines Mannes, der sich für einen Nachfahren Napoleons hält, wie ein Strategie-Brettspiel gestaltet und das eines Verschwörungstheoretikers wird von „verdeckten“ Geheimagenten bevölkert. Das Spiel liefert durch die verschiedenen Welten einiges an Abwechslung und die überzeichneten Charaktere (in typischer Tim-Schafer-Manier) können den Spieler spontan zum Lachen bringen. Bei den witzigen Dialogen kann man auch guten Gewissens die deutsche Synchronisation wählen, die insgesamt sehr gut gelungen ist, zudem wird Raz von der deutschen Stimme von Bart Simpson gesprochen (Sandra Schwittau).

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Die ganz normale Nachbarschaft der „Milchmann-Verschwörung“

Der Gameplay-Mix aus Jump-´n´-Run und  Action-Adventure hat sich über die Jahre gut gehalten, einzig die Kamerasteuerung ist in manchen Abschnitten nicht optimal. Ihr erhaltet während des Spieleverlaufs verschiedene Fähigkeiten, unter anderem Telekinese, Unsichtbarkeit, Levitation und Pyrokinese. Jede der Fähigkeiten kann durch Rangaufstieg verbessert werden, diesen erhört man mit Hilfe von Sammelobjekten, die von Karten über Spinnweben bis zu Figmenten reichen. Später können auch Gehirne gesammelt werden, denen Raz einen Kuss aufdrückt, bevor er sie einsteckt. Der typische, skurille Humor eben.

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Im Vergleich zu der PlayStation 2 – Version besticht die PS4 mit kürzeren Ladezeiten zwischen den Levels, sowie einer besseren Framerate und schöneren Texturen. An dieser Stelle muss auch noch der Schwierigkeitsgrad erwähnt werden, der deutlich heruntergeschraubt wurde. Die Beschwerden der Gamer über die  drastisch ansteigende Schwierigkeitskurve im finalen Level von 2005 wurden anscheinend berücksichtigt, weshalb die Neuauflage im Vergleich besonders einfach ausgefallen ist. Für Neulinge mit Vorliebe für Adventures sei die PS4-Auflage wärmstens empfohlen und jene, die das Spiel schon damals gern gezockt haben, können es dieses Jahr in verbesserter Qualität aufs Neue erleben.

Wertungsbild 8,1

 

 

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Written by: Julian Bieder

Retro-Zocker, RPG-Allrounder und eifriger Trophäenjäger