Pro Evolution Soccer 2019 Review – Gameplay über alles

Konami startet mit Pro Evolution Soccer 2019 wieder ihre jährliche Kampfansage an den Konkurrenten aus dem Hause EA. Letztes Jahr hat man vieles richtig gemacht und wieder zu den alter Stärke kombiniert mit neuen Features zurückgefunden und auch dieses Jahr legt man fast ein ganzes Monat vor FIFA 19 los.

Zu wenig Neues?

Wie wir bereits nach der E3 2018 berichtet hatten gab es für Pro Evo Fans wieder ein paar gute Neuigkeiten im ewigen Kampf um neue Lizenzen, Ligen und auch Stadien. Dortmund wurde kurzfristig mit einem Schalke 04 Deal ersetzt und auch letzte Deals mit diversen neuen Ligen konnten auch fixiert werden (Die russische Premjer-Liga/Primeira Liga aus Portugal/Ladbrokes Premiership aus Schottland etc.). Auch der Ultimate Team Konkurrent mit dem eingängigen Titel „myClub“ grüßt dieses mal mit einem ausführlichen Tutorial und vielen neuen Möglichkeiten euch mit der CPU oder Gegnern online in diversen Cups zu messen. Im Offline Bereich sieht es aber eher wieder etwas düsterer aus. Wo FIFA dieses Jahr mit spaßigen Offline-Modi Ankündigungen und den Rechten an der Champions League, Superpokal und der Euro League auftrumpfen kann bietet PES 2019 eher den üblichen Einheitsbrei mit wenig neuen Anpassungen. Auch Online muss Konami hier weiterhin einiges am Boden gut machen um der Konkurrenz das Wasser reichen zu können. Optisch macht myClub schon um einiges mehr her als noch in den Vorgängern, aber durch lange Wartezeiten auf Gegner und wenig optischen Neuerungen bekommt man wie in vielen Modis das Gefühl nicht los, als hätte man sich nicht unbedingt Mühe gegeben mehr zu tun als dem Gameplay noch den letzten Feinschliff zu verpassen. Exklusive Stadien wie das Camp Nou von Barcelona sehen zwar grandios aus aber diese optische Meisterleistung wird im restlichen Spiel doch eher selten ein zweites Mal erreicht. Selbst die angekündigten „Lebendigen“ bzw. dynamischen Menüs schaffen es nicht der veralteten Oberfläche einen frischen Anstrich zu verpassen.

PES 2019 Stadion

Letztes Jahr wurde das Gameplay von PES deutlich verlangsamt um ein neues Level an Realismus etablieren zu können und es ist Konami damals definitiv gelungen. Von realistischen Fehlpässen über Fehlern bei der Ballannahme bis hin zu unglaublich präzisen Dribble-Einlagen bietet Pro Evolution Soccer 2019 wieder alles was Fans von Fußball-Simulationen haben wollen. Jede Aktion, jeder Zweikampf wirkt realistisch und diese detailreichen Animationen ziehen sich durchs gesamte Spiel am Feld, aber hier beschränken sich die positiven Argumente für PES leider nur auf den Platz selbst. Wie auch die letzten Jahre hat man es wieder einmal nicht geschafft die KI-Leistung optimal zu gestalten. Die Laufwege und Taktiken der KI Gegner wiederholen sich bereits nach wenigen Matches was sich meistens in einem immer wieder ähnlichen Angriff über die Flanken äußert und auch die Verteidiger verlassen gerne mal etwas fragwürdig ihre Positionen. Weiter ziehen sich diese Ungereimtheiten dann auch im klassischen Meister-Liga Modus wo das System anscheinend laufend Probleme damit hat realistische Transfer für nicht von Spieler kontrollierten Teams durchzuführen was viele Teams gerne mal mit einem stark reduzierten Kader auftreten lässt und auch die Preise für alte Stars viel zu hoch spielt im Gegensatz zu vielversprechenden neuen Spielern. Gerade für Offline Spieler ist so etwas sehr ärgerlich, da der Modus eigentlich schon immer das Kernstück der Serie war und immer noch die vorhandenen Online Modi in Vielfalt und vor allem Umfang aussticht.

Screenshot Mannschaften Pro Evolution Soccer 2019

Gameplay bleibt das Highlight

Damit bleibt auch leider nicht mehr viel zu den restlichen Inhalten von Pro Evolution Soccer 2019 zu sagen. Die kleinen Anpassungen wie Online Co-Op für myClub hat der Konkurrent bereits seit mehreren Jahren um ein vielfaches besser implementiert und auch die wieder einmal sehr schwache KI lässt PES auch Offline eher schwach dastehen. So sehr man auch die gelungene Umsetzung von den lizenzierten Partner Teams und Stadien auch loben muss, bleibt dieses Jahr das Gameplay als einziges Killer-Feature übrig. Da wir FIFA 19 auch bereits vorab auf diversen Events anspielen konnten und man dort auch laufend am Gameplay herumschraubt und selbst Features wie eine realistischere Erschöpfung des Spieler oder eben auch besseres Dribbling einbaut wird es PES dieses Jahr leider wieder besonders schwer haben. Für Fans von Realismus und einem großartigen Ballgefühl bleibt die Wahl wie immer bei PES aber bei wirklich allen anderen Bereichen wird FIFA 19 wohl oder übel die Nase vorne haben.

Freistoß PES 2019

Fazit

Pro Evolution Soccer 2019 fällt im Gegensatz zum Vorjahr doch wieder ein großes Stück zurück und bietet außer einem fantastischen Gameplay-Erlebnis leider viel zu wenig um gegen die Konkurrenz ankommen zu können. Vor allem die wirklich wenigen Neuerungen und der schwache Auftritt im Offline-Bereich werden es PES Fans das Jahr schwer machen nicht zur Konkurrenz zu greifen.

Positiv

+ Neue Gameplay Features überzeugen

+ Grafisch und technisch top

Negativ

– Viel zu wenig Neuerungen

– Erneut schwache KI-Leistung

– Offline als auch Online Modi weit hinter der Konkurrenz

– Fehlende Lizenzen und verlorene Partnerschaften bleiben weiterhin ein großes Manko

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer