Preview: Warhammer 40,000: Space Marine 2 – Ein 2000er Trip voller Gewalt, Ehre und einer brachialen Kulisse

Manchmal braucht man einfach ein Spiel, das groß, dumm und unterhaltsam ist. Nachdem mir das letzte Gears of War nicht mehr so zugesagt hat, war ich sehr positiv gestimmt als ich zu Focus Entertainments Stand gegangen bin und mich durch die düstere Zukunft von Warhammer 40,000: Space Marine 2 gekämpft habe. Wenn auch mit ein paar kleinen Abstrichen. Doch mit einigen der üppigsten visuellen Effekte der Messe, gepaart mit unverblümter blutiger und übertriebener Action, erinnert mich das Spiel daran, warum man Trash liebt, besonders bombastisch, genussvoll und aufdringlichen.

Gears of War ohne Deckungen

Die meiste Zeit in unserer Demo ist der riesige Spielercharakter umhergelaufen und hat coole Sprüche abgelassen wie „Wir werden die Strategie nicht der Eile opfern, Bruder“, bevor er etwas so oft beschießt, bis es in einem Regen aus außerirdischem Blut und Gedärmen explodiert. Er steht da, etwa vier Köpfe größer als ein einfacher Marine neben ihm und Magazine mit Munition von der Größe eines menschlichen Arms tragend. Er wird etwas über die „Ketzerei des fremden Abschaums“ murmeln, und dann wird der nächste lineare Abschnitt des Levels beginnen. Dies wiederholt sich etwa 30 Minuten lang: Story-Exposition, Gefecht, Erkundung, dann wieder Exposition. Das macht durch die brachiale Inszenierung und die schieren Horden an Gegnern gepaart mit der großartigen Skybox auch wirklich Spaß, so stumpf es auch sein mag. Leider war in der Demo-Version das Balancing der Gegner noch sehr schwankend, was aber schon auf der Verbesserungsliste steht. Das Schießen fühlt sich solide und kraftvoll an, aber es sind die in blutgetränkten Schlägereien, in denen Space Marine 2 wirklich lebendig wird. Saber hat ein gut abgestimmtes Nahkampfsystem zusammengestellt, das dank Kombos, Paraden und Ausweichmanövern Tiefe hat, aber dennoch einfach genug ist, damit ihr euch weitgehend im Gemetzel ergehen könnt. Die kleineren Hormagaunts sind im Grunde machtlos gegen eure Angriffe; jene, die versuchen, auf euer Gesicht zu springen, können in der Luft erwischt und auf den Boden geschleudert werden, um sofort getötet zu werden. Aber die schiere Anzahl von ihnen bedeutet, dass sie an eurer Rüstung nagen können. Sollten sie hindurchbrechen, können sie eure wertbare Gesundheitsleiste beschädigen, die mit seltenen medizinischen Kits aufgefüllt wird. Am Leben zu bleiben mitten in diesen Horden ist also nicht ganz so einfach, wie es zunächst scheint, für euren acht Fuß großen, in Rüstung gekleideten Ultramarine.

Taktische Exekutionen und schwankendes Balancing

Hier kommt die Bedeutung der Hinrichtungen in Space Marine 2 ins Spiel. Sie ähneln ein wenig den Glory Kills aus Doom. Denn wenn ihr einen brutalen Hinrichtungsangriff an einem Feind ausführen könnt, wird ein Teil eurer Rüstungsleiste aufgefüllt. Je größer und fieser der Feind, desto mehr Rüstung erhaltet ihr zurück. Mit so wenigen Medi-Kits in der Demo-Mission musste ich verzweifelt darauf achten, meine Rüstung aufgefüllt zu halten. In der zweiten Hälfte meines Tests hatte ich nur noch ein winziges Stück Gesundheit übrig, und so hing mein Überleben vollständig davon ab, wie gut ich diese Hinrichtungen durchführen konnte. Das änderte meine Herangehensweise an jede Begegnung; Ich würde die Menge mit Salven aus Schüssen und Granaten ausdünnen, aber dafür sorgen, dass genug Ziele am Leben blieben, damit ich in den Nahkampf stürzen und diese Hinrichtungen durchführen konnte. Das machte die gesamte zweite Hälfte der Mission zu einem nervenaufreibenden Überlebenskampf; das Leben meines Ultramarine hing buchstäblich davon ab, die Eingeweide der widerlichen Tyraniden herauszureißen.

Diese Demo stammt aus der zweiten Mission der Kampagne und enthält lediglich zwei Haupt-Tyraniden-Typen sowie einige explodierende Giftkäfer. Aber Games Workshop, das Unternehmen hinter dem Warhammer-40.000-Universum, verkauft über 25 verschiedene Tyraniden-Kreaturen für das Tabletop-Spiel, und es gibt noch mehr in der Lore. Obwohl mir die Hordeneffekte der Hormagaunts und die Nahkampfduelle mit den Kriegern gefallen haben, reicht dies wahrscheinlich nicht aus, um eine ganze Kampagne aufrechtzuerhalten. Generell machte sich in den letzten 15min der Mission auch ein bisschen ein Gefühl der Drögheit breit, denn es fehlte etwas an der Abwechslung im Gameplay. Aber das soll nicht heißen, dass es langweilig war, nur dass dies etwas ist, was im fertigen Spiel hoffentlich nicht auftritt. Das Beste von allem war übrigens, dass jede Waffe, die ich aufnahm, eine gute, altmodische Schießwaffe war; keine Statistiken, keine Mods, keine Stärkelevel. Ihr schnappt sie euch, drückt den Abzug, und das Alien verteilt sich auf dem Boden. Dies ist definitiv eine moderne Version von Space Marine dank des Nahkampfes, aber, zumindest in dieser Mission, ist der unkomplizierte Geist der Kampagnen des späten 2000er-Jahre laut und deutlich zu spüren.

Warhammer 40,000: Space Marine 2 soll im Winter 2023 für PC, PS5 und Xbox Series X|S erscheinen.

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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