Nach unserer umfangreichen Gamescom Vorschau hat uns Bandai Namco mal wieder nach Frankfurt eingeladen, um Unknown 9: Awakening fast zwei Stunden lang anzuspielen. Was den Titel neben seinen einzigartigen Gameplay-Mechaniken sonst so ausmacht, könnt ihr wie immer bei uns in der Vorschau nachlesen.
Fiktive Städte und Dörfer in Indien als erste Schauplätze
Mit Anya Chalotra (Haroona) in der Hauptrolle startet ihr direkt nach dem kurzen Prolog in den Straßen von Chamiri, einer fiktiven Stadt in Indien. Ein riesiges Universum im Hintergrund bestehend aus Büchern, Comics und Podcasts wird man hier nur einen Bruchteil der mysteriösen Unknown 9 Gruppierung zu Gesicht bekommen! Als Wächter alles Wissens haben sich mit der „Leap Year Society“ und den „Ascendants“ Untergruppen gebildet, die deren Herkunft untersuchen und sie im Falle der „Ascendants“ auch verachten. Die Kernhandlung dreht sich um Haroona, die Zugang zu einer überlappenden Dimension namens „The Fold“ erhält, die enorme Macht birgt. Während sie lernt, diese Macht zu beherrschen, trifft sie auf „The Ascendants“, eine Fraktion, die von einem Mann namens Vincent angeführt wird und diese Macht für ihre eigenen Zwecke ausnutzen will. Auf ihrer Reise schließen sich Haroona verschiedene Gefährten aus unterschiedlichen Fraktionen an, die jeweils ihre eigenen Stärken und Perspektiven mitbringen. Obwohl die übergeordnete Handlung vertraut klingt, soll Unknown 9: Awakening frische Elemente einbringen, die die Geschichte fesselnd und immersiv halten! Reflector, das Entwicklerstudio hinter dem Titel, hat offensichtlich viel darüber nachgedacht, wie ihr Unknown 9: Awakening erleben werdet. Das Spiel bietet eine anpassbare Spielerfahrung mit vier Schwierigkeitsstufen und drei verschiedenen Fähigkeitsbäumen: Nahkampf, Schleichen und Umbric-Fähigkeiten.
Der Gameplay-Loop beschränkt sich hier auf das sogenannte Stepping, aktives Schleichen und Nahkampf: durch das sogenannte Stepping hebt sich der Titel definitiv sehr stark von der Konkurrenz ab und schon in den ersten Stunden – ohne viel neue freigeschaltene Fähigkeiten – konnten wir recht interessante Situationen damit erzeugen. Banishers: Ghosts of New Eden hatte beispielsweise einen recht ähnlichen Ansatz, hat es aber dann über den späteren Spielverlauf nicht ganz geschafft, viel aus den Mechaniken rauszuholen.
Gelöst wird die Situation über eine Anzeige in der linken unteren Ecke: Skillpunkte sind optional als Anomalien außerhalb des Hauptweges versteckt und erlauben euch Klassiker wie Parieren oder perfektes Blocken freizuschalten. Im späteren Spielverlauf bekommt man auch mehrere Punkte für Stepping, wodurch ihr mehrere Gegner hintereinander übernehmen könnt und damit weitaus mehr Freiheiten habt, wie ihr jedes einzelne Level löst. Der Gameplayansatz wirkt zwar fast wie ein Taktik-Shooter à la XCOM, gibt euch je nach Level und Gegnertyp beschränkt Zeit ehe ihr die Kontrolle über den Gegner verliert.
Etwas zu einfach waren die Stealth Takedowns: Die Entwickler haben sich zwar dafür entschieden, von der Norm abzuweichen und Haroona nicht zu erlauben, immer Takedowns nach dem Anschleichen durchführen zu können, aber solange ihr ausreichend Energie übrig habt, könnt ihr euch quasi bis zur letzten Sekunde vor dem Entdecken unsichtbar machen, hinter den Gegner spazieren und ihn unbemerkt eleminieren! Funktioniert natürlich nicht bei allen Gegnern, aber die ersten zwei Spielstunden waren dadurch doch relativ simpel. Es bleibt dadurch die Skepsis, ob Stealth wirklich später noch herausfordernd sein kann. Wer mit Actionspielen vertraut ist, wird zusätzlich auch in den Kampfeinlagen relativ selten auf Hindernisse stoßen…
Sehr viel Potenzial in Sachen Gameplay und Story
Mit zwölf bis fünfzehn Stunden an geplanter Spielzeit und dem Fokus auf die Story sind wir jetzt schon sehr positiv vom Titel überrascht worden. Der Gameplay-Loop ist zwar so früh noch nicht wirklich vollends aufgegangen und einige Animationen wirken vor allem beim vielen Klettern und Klippensprüngen recht hackelig, aber sonst hat Unknown 9 durch sein umfangreiches Universum im Hintergrund und dem interessanten Gameplay-Ansatz doch einiges an Potenzial. Vielen dürfte die Entscheidung auch durch den Startpreis erleichtert werden: gegen den aktuellen Trend von Vollpreistiteln, die in der einfachsten Edition schon bis zu 80 Euro kosten, bekommt ihr Unknown 9 zum Start für schlanke 49,99€. Unsere Session war leider nach dem ersten großen Bosskampf gegen Mila zu Ende, aber man will auf jeden Fall wissen wie sich die Geschichte noch weiterentwickelt und vor allem, was das Gameplay im späteren Spielverlauf noch zu bieten hat. Alle, die aktuell auf der Suche nach einem Titel mit reinem Fokus auf die Geschichte und interessanten Gameplay-Ansätzen sind und zusätzlich ein wenig sparen wollen, sollten den Titel zumindest im Auge behalten! Mehr können wir euch dann hoffentlich nahe dem Release-Termin in einem kompletten Test verraten.
Eindrücke von der gamescom 2024 Demo findet ihr hier:
Unknown 9: Awakening erscheint am 18. Oktober 2024 für PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series X.