Nachdem das Remake bereits totgeglaubt war und viele schon dachten, dass es genau wie der dritte Teil der Reihe irgendwo in der Versenkung verschwunden ist, haben uns die Nightdive Studios eines besseren belehrt. Die sitzen nämlich bereits seit einiger Zeit am ambitionierten Remake. Und wir bekamen auf der Gamescom 2022 die Gelegenheit den Titel anzuspielen.
Ein grafischer Mix aus Alt und Neu
Was beim Spielen direkt auffällt ist der besondere Look. Zunächst denkt man nämlich, dass einzelne Bereiche oder Items nicht richtig geladen wurden und daher etwas unscharf daherkommen. Doch das ist so gewollt. Der Look wurde so gestaltet, dass sich ein Mix aus unscharfen Pixel-Look mit dem eines aktuellen Shooters darstellt. Was nicht nur ungewöhnlich, sondern auch sehr einzigartig wirkt. Uns gefiel dieser Ansatz super, sobald man sich daran gewöhnt hat. System Shock versetzt euch in die Rolle eines Hackers, welcher die künstliche Intelligenz der Raumstation manipuliert und dabei einiges in die Brüche geht. Nach einem Kälteschlaf erwacht man nun auf eben dieser Station, deren Bewohner in Mutanten verwandelt wurden. Und ihr werdet stets von der KI SHODAN verfolgt, die ihre Sicherheitsroboter auf euch hetzt.
Entwirrtes Gameplay und wuchtige Kämpfe
Gespielt habe ich das Original leider nie, bin mir aber dessen Einfluss im Bereichen der immersiven Spiele bewusst und kenne es aus diversen Videos. Definitiv sind mir aber die Verbesserungen aufgefallen, da die Menüs, das Inventar und die Kämpfe viel flüssiger als damals von der Hand gehen. Es spielt sich wie ein klassischer Ego-Shooter mit Fokus auf wuchtigen Kämpfen. Dabei solltet ihr aber immer ein Auge auf eure komplette Umgebung haben, denn da gibt es einiges zum Sammeln. Bei vielen erscheint zwar ein „Nothing happened“, immer dabei sind aber ebenfalls hilfreiche Stimpacks, Keycards oder Audio Logs, um euch weiter in die Welt zu ziehen. Was generell auch für nur 30min, die wir spielen konnten, bereits sehr gut geklappt hat. Viele Interaktionen mit PCs, Benutzung der Stims oder die Bedienung eines Hebels sind schön aus der Ego-Perspektive animiert. Gekämpft wird natürlich auch, zunächst noch mit einem schweren Knüppel, weicht dieser bald der ersten Schusswaffe. Die klangvollen Sounds beim Aufprall auf einen Mutanten oder generell die auditive Unterstützung ist dabei wirklich großartig. Auch wenn die Kämpfe selbst in unserem Hands-On recht ähnlich abliefen, in dem man schlägt oder schießt, eben einen Schritt ausweicht und erneut angreift.
Für Fans und Hartgesottene
Was bei den Kämpfen noch einfach war, trifft so nicht direkt bei den Arealen zu. Hier wird euch nämlich nicht die Hand gehalten und ständig das aktuelle Ziel per Map vor Augen geführt. Ihr habt zwar eine Karte, die gibt euch aber nur eine Info, wo ihr bereits gewesen seid. Darüber hinaus ist die Citadel Raumstation, welche ihr durchstreift wirklich ein Labyrinth, das mit Schlüsselkarten und verschiedenen Ebenen erstmal erkundet werden will. Eben wie damals, ohne viel Hilfe. Noch dazu kommen immer wieder eingestreute Hacking-Passagen, die erneut in einem Retro-Look dargestellt werden und sich so sehr gut in den Rest des Spiels einfügen. Generell wirkt das Spiel für das was es sein möchte schon sehr rund. Und auch wenn wir in unserer Session noch nicht allzu viel vom gesamten Spiel sehen konnten, so hat das Spiel schon seinen Reiz. Es wirkt mit seinem Look einzigartig und mit Shodan als Antagonist so seltsam vertraut, da glaube ich jeder diese Figur schon einmal gesehen hat, ohne je eine Minute System Shock gespielt zu haben. Wir sind gespannt und hoffen bald die komplette Version des Remakes anspielen zu können.
System Shock erscheint 2022 für PC, Xbox Series, PlayStation 5, PlayStation 4 und Xbox One.