Bäume und Wald, Strand und Meer, Mario und Jump ’n’ Run! Drei Dinge, die man unweigerlich zusammen sieht! Sollte man zumindest meinen, doch gerade bei dem letzten Beispiel hat Nintendo schon vor langer Zeit bewiesen, dass die hauseigenen Galionsfigur viel mehr kann als nur das angestammte Spiele-Genre zu bedienen. Einer dieser Titel ist das ursprünglich für Nintendo GameCube erschiene Rollenspiel Paper Mario: Die Legende vom Äonentor, das herausragende Wertungen einfahren konnte. Wir konnten bereits einen kleinen Blick vorab auf bevorstehenden Remake werfen, welches am 23. Mai für Nintendo Switch erhältlich sein wird.
Schon der erste Eindruck ist wahnsinnig gut: Entwickler Intelligent Systems hat Die Legende vom Äonentor nicht nur einfach auf die neue Konsole portiert, sondern eine vollwertige Neuauflage inklusive Auflösung, Beleuchtung, Texturen und Animationen erstellt – natürlich ohne Grundlegendes an den Spielmechaniken selbst zu ändern!
Obwohl das Spiel im Kern gleich geblieben ist, gibt es einige Optimierungen, die bei einem Vergleich zwischen Remake und Original auffallen: Das Menü wurde nicht nur optisch komplett überarbeitet, es gibt jetzt auch ein paar zusätzliche Optionen, darunter eine Kunstgalerie (die einen Blick auf Konzeptzeichnungen bietet) und eine Soundgalerie (die als Musikplayer fungiert). Die Inhalte dieser Galerien sind nach Kapiteln unterteilt, und um sie freizuschalten, musst man nicht nur das Kapitel abschließen und den Kristallstern erhalten, sondern auch alle Sternensplitter (für die Kunstgalerie) und Insignien (für die Soundgalerie) innerhalb des Kapitels finden. Außerhalb des Menüs gibt es jetzt ein praktisches Menürad, mit dem man blitzschnell zwischen den Gruppenmitgliedern wechseln kann. Außerdem wurden einige der Abzeichen umbenannt, neue Abzeichen eingeführt (einschließlich eines, das die Hintergrundmusik auf die originalen GameCube-Titel umstellt), und die Charaktere erscheinen erst auf dem Hauptbildschirm, nachdem sie der Gruppe beigetreten sind.
Durch die moderne Grafik des Remakes fühlt sich das Spiel wirklich frisch und neu an, ohne dabei den Charme und die Identität des Originals zu verlieren. Ein bemerkenswerter Nachteil ist jedoch, dass das Spiel jetzt mit 30 Bildern pro Sekunde läuft, anstatt mit 60 Bildern pro Sekunde wie auf dem GameCube. Als jemand, der sehr empfindlich auf die Bildrate reagiert, fand ich überraschenderweise, dass dies in diesem speziellen Fall kein Problem darstellt.
Einer der Gründe, warum sich Paper Mario: Die Legende vom Äonentor von den neueren Paper Mario-Titeln abhebt, ist die einzigartige Besetzung der Charaktere, die die Welt wirklich lebendig und lebendig wirken lässt. Die witzigen, gut geschriebenen Dialoge führen dazu, dass man mit jeder Figur, die beim Erkunden angetroffen wird, interagieren und sprechen will, was für viele RPG-Fans wohl eher eine Seltenheit ist. Jeder Goomba, jeder Koopa, jeder Toad hat einen Namen und eine Hintergrund-Geschichte, die innerhalb der Spielewelt Sinn zu machen scheint.
Die Story ist noch immer die verrückteste aller Super Mario-Titel – und womöglich auch die beste! Alleine in den ersten drei Kapiteln müssen Mario und seine Kameraden einen Drachen erledigen, den kleinen Baumbewohnern namens Bubus helfen, ihr Territorium zurückzugewinnen (man fühlt sich hier unweigerlich an Pikmin erinnert) und den Weltmeister-Gürtel in professionellen Ringkämpfen erlangen(wobei man durch anhaltende Drohungen bald merkt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht). Doch gerade wenn man denkt, man wüsste wohin die Reise führt, zieht einem Paper Mario den Teppich unter den Füßen weg und schleudert einem etwas völlig Unerwartetes entgegen.