Preview: Fire Emblem Warriors Three Hopes – Ein Warriors-Titel mit überraschend viel spielerischer Tiefe

Anfang Februar hatten Nintendo-Fans allen Grund zu jubeln, denn da stand wieder eine Direct auf dem Plan. Und diese wusste durchaus zu überraschen, unter anderem auch mit einem brandneuen Ableger der Fire Emblem Warriors-Reihe. Den ersten Teil gab es im Jahr 2017 zu bespielen, als gerade ein Krieg zwischen den Königreichen Nohr und Hoshido entbrannte. Da konnte es doch nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das Schlachtfeld sich wechselt. Und das tut es schon demnächst, wenn ihr abermals das Schwert für Edelgard, Dimitri oder Claude in Fire Emblem Warriors: Three Hopes  ergreifen dürft. Denn die Protagonisten aus dem Überraschungs-Hit Fire Emblem: Three Houses ziehen abermals in die Schlacht, diesmal aber mit einem kleinen aber feinen Unterschied. In der Rolle von Shez gilt es diesmal eine alternative Geschichte zu überleben, die einige Überraschungen bereithält. Was wir darin bisher erlebt haben, verraten wir euch in unserem Preview.

Die Zukunft Fódlans

Im Zentrum der Handlung stehen erneut die drei Adelshäuser Fódlans, bestehend aus dem adrestianischen Reich, der Leicester Allianz und dem heiligen Königreich Faerghus. Deren Zukunft liegt in den Händen von Edelgard von Hresvelgr, Claude von Regan und Dimitri Alexandre Bladud. Dieses Dreiergespann gelten als die Protagonisten des strategischen Vorgängers, was auch diesmal wieder der Fall ist. Doch eins zu eins wird die Geschichte aus Fire Emblem: Three Houses nicht nachgespielt. Denn in diesem Fall heuert die Akademie Byleth nicht als Lehrer an, sondern bildet das Trio selbst aus. Erst durch eine schicksalshafte Begegnung trifft das Trio den Protagonisten Shez, seines Zeichen, Überraschung, ein Söldner. Da liegt es natürlich klar auf der Hand, dass auch diesmal eine schwerwiegende Entscheidung gefällt werden muss: Welchem Haus schließt ihr euch an? Eine Wahl, vor die ihr schon früh im Spiel gestellt werdet und ist sie erst einmal getroffen, geht es so richtig los!

Wie Nintendo in seinen zahlreichen Trailern bereits verraten hat, gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Gesichtern der Adelshäuser Fódlans. Dadurch entsteht für Kenner das Gefühl eines Wiedersehens mit alten, liebgewonnenen Freunden. Dennoch nimmt sich das Spiel ausreichend Zeit, im Fall der Fälle auch Neueinsteiger in das Universum einzuführen. In dieser alternativen Zeitlinie hingegen bleibt Ex-Protagonist Byleth Teil von Jeralts Söldnern, bildet aber trotzdem einen elementaren Teil der Handlung. Die Augen sind ganz klar auf den neuen Helden Shez gerichtet, der ebenfalls ordentliche Fähigkeiten vorzuweisen hat. Diese kommen natürlich nicht von irgendwoher sondern sind zum Teil auch Produkt eines besonderen Schicksals. Ein Mysterium, dessen Antwort ihr im Laufe des Spiels selbst herausfinden werdet. Dennoch bringt das eine Art frischen Wind hinein, welcher Kenner und Neulinge gleichermaßen abholt. Wer jedoch befürchtet, dass das alles in ein stupides Action-Feuerwerk Marke Dynasty Warrios ausartet, den können wir direkt beruhigen!

Gelungener Mix aus Action und Strategie

Die Zeiten, wo man blindlings in Gegnerhorden stürmt, sind dank Fire Emblem Warriors: Three Hopes endlich vorbei. Denn der Titel trägt nicht nur den Namen der Reihe, sondern vereint diesen auch mit den Vorzügen des taktischen Vorbilds. Das beginnt schon bei der Wahl des Schwierigkeitsgrades, der zwischen Einfach, Normal und Schwer unterschiedet. Zusätzlich dazu bleibt es euch überlassen, ob ihr nach klassischen Regeln spielen wollt. Segnet ein Held auf dem Schlachtfeld das Zeitliche, dann bleibt er für immer verloren. Das soll es aber noch lange nicht gewesen sein. Die Schule weicht zwar einer Basis, frei erkundet darf diese aber auch werden. Dort steht neben einem Besuch in den zahlreichen Einrichtungen auch Gespräche mit Verbündeten auf der Tagesordnung. Von Geschenken, gemeinsamen Expeditionen bis hin zum Kochen steht alles zur Verfügung, um die eigenen Bande zu stärken. Im Grunde sind sämtliche Gameplay-Mechaniken aus Three Houses übernommen und an den Warriors Titel angepasst.

Das bietet vor der eigentlichen Schlacht die Möglichkeit, sich auf den Gegner ausgiebig vorzubereiten. Denn wie schon im strategischen Pendant bleibt es euch überlassen, welche Klassen ihr euch und euren Verbündeten zuweist. Und das hat auf dem Schlachtfeld eine große Bedeutung, denn auch das Schere-Stein-Papier Prinzip wurde übernommen. Faustkämpfer schlagen Magier in die Flucht, Lanzenträger das Schwert. Jede Klasse hat einen Vor- und Nachteil und diese auf der Karte auszuspielen, entscheidet oftmals zwischen Sieg und Niederlage. Wo Klassen sind, sind natürlich auch Level nicht weit. Diese erhöhen bei einem Anstieg die etablierten Statuswert rund um Stärke, Verteidigung und Co. Diesmal besteht aber die Möglichkeit, das jeweilige Level auch mit Einsatz von Gold zu erhöhen. Ein wichtiger Bestandteil, besonders auf höheren Schwierigkeitsgraden.  Wer sich in einer Mission nämlich geschickt anstellt, darf seine Taschen mit erheblich mehr Geld füllen. Ein Umstand, der gutes Spielen belohnt. Und hiermit wären wir beim Herzstück angelangt.

Mit Köpfchen in die Schlacht

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, dann zieht ihr in die Schlacht. Das tut ihr auf der Weltkarte, die stets die Hauptmissionen des jeweiligen Kapitels anzeigt. Der Weg dorthin ist aber gepflastert von Nebenkriegsschauplätzen, wovon einige optional sind. Solche Missionen dauern in der Regel maximal zehn Minuten, Story-Quest etwas länger. Diese wohl dosierten, kurzweiligen Schlachten machen ca. die zweite Hälfte der aktiven Spielzeit aus. Das ermöglicht einen motivierenden Mix aus der altbewährten Formel aus Three Houses, eben mit dem Unterschied eines Warriors Titels. Denn natürlich fegt ihr zu Beginn nur so übers Schlachtfeld, nehmt Bollwerke ein und besiegt gegnerische Kommandanten. Zwischendurch weist ihr euren drei, ebenfalls spielbaren Verbündeten unterschiedliche Ziele auf dem Schlachtfeld zu. Dorthin reisen sie komplett eigenständig und stellen sich dabei im Kampf auch gar nicht mal so schlecht an. Wird die Lage an einer Front dennoch brenzlig, reicht ein einfacher Knopfdruck und ihr übernehmt den gewünschten Helden.  

Das geht aber auch alles mit einem Kumpel, der im Splitscreen vor Beginn einer Missionen jederzeit einsteigen darf. Dieser lokale Mehrspielermodus erhöht den Spielspaß enorm und erleichtert die Kontrolle auf dem Schlachtfeld. Mit leichten und schweren Angriffen heizt ihr dabei den Feinden ordentlich ein. Natürlich dürfen aber auch Fähigkeiten nicht fehlen, die je nach Waffen-Wertigkeit einen begrenzten Einsatz haben. Wer fleißig Gegner umnietet darf darüber hinaus auch großangelegte Spezialangriffe entfesseln, die von Charakter zu Charakter unterschiedlich ausfallen. Selbstverständlich sind auch klassenspezifische passive Fertigkeiten verfügbar. Und selbst hier kratzen wir nur an der Oberfläche aller Gameplay-Mechaniken, die hier geboten werden. Dennoch müsst ihr keine Angst haben, übermächtig durch das Schlachtfeld zu pflügen. Wer zu Beginn nämlich nur in der Rolle von Shez sämtliche Gegner bezwingt, den erwartet ein böses Erwachen im späteren Verlauf. Denn die Erfahrungspunkte sollten wohl verteilt werden, ganz so wie beim strategischen Vorbild. Sonst droht ein klassischer Anfängerfehler.

Fazit

Zieht man die Maßstäbe für einen Warriors Titel heran, dann schafft es Fire Emblem Warriors: Three Hopes schon jetzt, diese eindrucksvoll zu sprengen. Der Ableger vereint die taktischen Vorzüge der klassischen Reihe mit Dynasty Warriors. Action und Strategie haben hier einen gleich großen Anteil und entscheiden letzten Endes zwischen Sieg oder Niederlage. Das verleiht dem Titel überraschend viel Tiefgang, welcher auch den zahlreichen liebevollen Charakteren zu verdanken. Lediglich in puncto Optik muss man einige Abstriche machen,  denn hier ist die Spielwelt maximal Nutzen zum Zweck. Bleibt nur noch abzuwarten, wie sich die Story im weiteren Spielverlauf noch entfaltet.

Fire Emblem Warriors: Three Hopes erscheint am 24.Juni 2022 exklusiv für Nintendo Switch.

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz

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