Wir wurden von Bandai Namco nach Paris eingeladen, um die bisher größte Erweiterung, an der FromSoftware bisher gearbeitet hat, exklusiv über drei Stunden anzuspielen. Wie ihr im finalen Spiel in den DLC startet, was euch in den ersten Stunden erwarten wird, und vor allem, wie sich die neuen Gegenstände, Klassen und Waffen auf euren Spielstil auswirken können, findet ihr wie immer bei uns in der Vorschau heraus!
General Radahn und Mohg, Fürst des Blutes, bekommen eine wichtigere Rolle zugeteilt
Wie in so vielen FromSoftware-Titeln wird es euch nicht unbedingt sehr einfach gemacht, den eigentlichen Start in die neuen Inhalte zu finden! Ihr müsst zuerst General Sternengeißel Radahn und Mohg, Fürst des Blutes, besiegen. Beide sind zwar optionale Gegner im Hauptspiel, bekommen aber wichtigere Rollen in Shadow of the Erdtree zugewiesen. Einige Fans haben bereits vorab darauf spekuliert, dass der „Withered Arm“ hinter Mohg ein Geheimnis verbirgt und so wird er auch wirklich mit dem DLC zum Einstiegsportal umgewandelt werden.
Euer neuer Storybegleiter wird euch vor dem Portal bereits vorgestellt und dient wieder einmal an wichtigen Checkpoints als kleiner Guide. Im neuen DLC-Gebiet konnten wir Belurat Castle, Castle Ensis und Three-Path Cross erkunden. Zwei große Bosskämpfe waren hier mit dem Dancing Lion und Rellana Twin Moon Knight versteckt sowie jede Menge kleine, als auch große Dungeons mit Mini-Bossen. Rellana dürfte eine Verbindung zur Akademie aufweisen, weil hier altbekannte Gegner wiederverwendet wurden, aber passende Storyschnipsel wurden uns hierzu am Anfang noch nicht geliefert. Auch die Messmer-Soldaten dürften Anhänger vom Halbgott aus den Trailern – bzw. durch die schicke Collector’s Edition-Figur dargestellt – sein, aber auch hier haben wir zu wenig Informationen in den ersten Stunden finden können.
Eine wichtigere Rolle in der neuen Geschichte dürften die Kreuze von Miquella spielen, die man auch kurz im zweiten Story Trailer zu Gesicht bekommen hat. Ein NPC vor Belurat Castle bittet euch sechs Stück davon zu finden. Im ersten Gebiet konnten wir bereits drei davon aufspüren, wo jedes ein fürs Hauptspiel übliches, wirres Zitat liefert. An verschiedensten NPCs, die sowohl über Miquella als auch Radahns Beziehung zu ihm berichten, fehlt es am Anfang nicht. Wenn ihr das Gebiet weiter erkundet habt, lassen sich hier bereits mehrere Dialogoptionen aus den NPCs herausholen. Mit zehn großen Bossen, acht neuen Build-Kategorien und über 100 Waffen dürfte das Studio mit der Behauptung, es sei die bisher größte Erweiterung, wohl kein bisschen übertreiben. Wir haben es in den drei Stunden zwar geschafft, zumindest zwei Klassen auszuprobieren (Warrior und Knight), alle verfügbaren Gebiete zu erkunden und jeden optionalen Boss zu besiegen, aber alleine die Gebiete im Ansatz sehen zu können, die wir danach noch nicht erkundet hatten, deutet auf einen ähnlichen Umfang wie das Hauptspiel hin.
Shadow of the Erdtree spielt sich überraschend eigenständig gegenüber dem Hauptspiel
Die Erweiterung wird zwar nicht grundsätzlich Elemente aus dem Hauptspiel über den Haufen werfen, aber fast alle neu eingeführten Fähigkeiten bleiben für das Hauptspiel deaktiviert. Als großes neues Upgrade wurden die Scadutree und Revered Spirit Ash Blessing vorgestellt: diese sammelt ihr wieder an wichtigen Punkten in den neuen Gebieten verteilt und könnt mit drei Fragmenten davon ein Upgrade erstellen. Ein kurzer Text informiert euch, ähnlich wie beim Aufleveln eurer Heiltränke, dass ihr nun stärker seid – aber mit keinerlei Information, was denn genau verbessert wurde! Das Studio ist natürlich für wage Gegenstandsbeschreibungen und versteckte Informationen bekannt, aber gerade bei dem Hauptaugenmerk des DLCs hätte man sich ein Stück mehr Mühe in diese Richtung geben können.
Die neuen Waffen dürft ihr vermutlich ins Hauptspiel mitnehmen – uns konnten sie übrigens alle quer durch die Bank überzeugen! Wer beispielsweise ein Katana liebgewonnen hat, sollte die neuen Waffen, welche die Klasse des Knight serviert bekommt, austesten. Auch Nahkämpfer bekommen jetzt mit Martial-Arts-Faustskills und Bärenklauen nette Varianten zum experimentieren. Das Highlight für uns war das Fire Knight Greatsword, welches sich als Spezialattacke entzünden lässt und auf diese Weise ordentlich Schaden austeilt. Auch neue Wurfgeschosse wie Hefty Fly Pots oder Furnace Pots, die diverse Wirbelwinde erzeugen, können jetzt als Crafting-Gegenstände in der neuen Umgebung gefunden werden.
Das neue Gebiet zeigt auch schon früh auf, was sich Fans erwarten können: manche Gegner haben nur eine neue Farbpalette erhalten oder einen neuen Angriff – wie beispielsweise der Ghostflame Dragon, der sich an der Feuerattacke von neuen Harpyien bedient. Auch Leitern und Türen, die eine umfangreiche Erkundungstour wie im Hauptspiel versprechen, sind oftmals nur mit zwei Gegnern und einem Gegenstand gefüllt. Dann wiederum stolpert ihr plötzlich in einen unzählige Etagen tiefen optionalen Dungeon, in dem ihr euch durch jede Menge neue Gegnertypen kämpfen müsst. Oder aber ihr müsst euch von „Pot Boy“ zu „Pot Boy“ in einer Sprungherausforderung zum finalen Endboss jonglieren. Dieser wird von den Entwicklern liebevoll als „Gollum auf Crack“ betitelt, heißt im Spiel aber Schwertmeister Onze – wer ihn besiegt, erhält ihn sogar als Spirit Ash-Beschwörung.
Mehr Elden Ring – was will man da noch mehr?
Nach über drei Stunden mit Shadow of the Erdtree kamen wir fast durchgängig begeistert aus der Session heraus. Die neuen Klassen und Waffen waren spannend genug, um sie ausgiebig austesten zu wollen. Alle Bosse aus dem spielbaren Anfangsgebiet haben selbst für Veteranen immense Herausforderungen geliefert. Vor allem die verschieden Phasen des Dancing Lion und seine schwer zu lesenden Angriffe werden euch bereits zu Beginn des DLCs ordentlich testen. Wir wurden mit einem Level von 150 und fertig aufgewerteten Waffen in den DLC geworfen, wodurch wir aktuell noch nicht sagen können, wie sich das Balancing im finalen Spiel anfühlen wird. Dieser Punkt wird spannend bleiben, da sich einige Spieler durch hunderte Stunden im Hauptspiel naturgemäß die speziellsten Builds zusammengestellt haben. Die Scadutree Blessing wirken bereits am Anfang des Spiels in Sachen Bossgegner-Schwierigkeit sehr relevant, aber auf genauere Informationen müssen wir wohl noch spätestens bis zum Launch des Spiels warten. Abschließend bleibt aber zu sagen, dass Fans des Hauptspiel, die sich einfach noch mehr Elden Ring wünschen, in der Erweiterung an absolut nichts mangeln wird.
Elden Ring Shadow of the Erdtree erscheint am 21. Juni 2024 für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S, Xbox One und PC via Steam. Aktuell ist auch noch die passende Collector’s Edition bei Amazon vorbestellbar.