Persona 5 PS4 Review – Der neue (alte?) JRPG-König meldet sich zurück

Nach dem phänomenalen Persona 4 Golden für die PlayStation Vita war es etwas ruhig um die beliebte JRPG-Serie. Wir haben uns seit der Tokyo Game Show freiwillig durch die japanische Fassung gekämpft und konnten die letzten Tage auch endlich das Spiel in der europäischen Version antesten und sind absolut begeistert. Was den Titel und generell die Serie so besonders macht, könnt ihr hier im Test nachlesen.

So viele Neuerungen

Persona 4 Golden zählt immer noch zu den besten PlayStation Vita Spielen und daher waren die Erwartungen für Persona 5 dementsprechend hoch. Bereits beim klassischen Einstieg in den sozialen Bereich von Persona 5 merkt man als Fan der Serie die ersten Verbesserungen der Entwickler. Der klassische Schuljunge von nebenan bekommt eine packende Vorgeschichte und ihr werdet gleich zu Beginn des Spiels mit seinem Charakter vertraut gemacht. Nachdem ihr mit euren privaten Umfeld vertraut gemacht worden seid, geht es gleich zum ersten Dungeon der auch wieder mit interessanten Überraschungen überzeugen kann. Bisher waren die Schauplätze der Serie immer eher zufällig generiert, was dann nach einigen Spielstunden dann eher generisch geendet ist. In Persona 5 wurden die einzelnen Dungeons doch um einiges detaillierter gestaltet, was euch als Spieler wiederum noch mehr Möglichkeiten gibt die neuen Gameplay-Elemente des Spiels auszutesten. Der neueste Persona Ableger fokussiert sich passend zum Diebes-Theme eher auf Stealth-Action. Ihr könnt zwar auch in alle Kämpfe ohne nachzudenken hineinlaufen, aber falls ihr einen Vorteil für euch bzw. keinen Nachteil erhalten wollt, müsst ihr etwas taktischer Vorgehen und eure Umgebung nutzen. Auch durch die erweiterten Ebenen rennt ihr nicht mehr von Gang zu Gang, sondern zum Beispiel auch von einem Balkon über Deckenlampen zur nächsten Stage. Die berühmten Social Links wurden durch Confidant ersetzt bzw. erweitert. Durch gelungene soziale Interaktionen mit anderen NPCs, verbessert ihr euer Persona und könnt damit sogar teilweise elementare Schwächen ausmerzen.

Screenshot Persona 5

Neben den unzähligen Neuerungen hat sich Entwickler Atlus auch einiges in Sachen Design einfallen lassen. Wer bisher nicht in Tokyo war, bekommt hier wohl die bisher beste Umsetzung der Stadt in einem Videospiel bisher. Gleich zu Beginn des Spiels müsst ihr ein paar mal mit der U-Bahn umsteigen um zu eurer Schule zu kommen. Ebenso der Bereich von Shibuya rund um die U-Bahn Station wurde detailgetreu nachgebaut. Wer bereits Vorort war, wird hier wohl einige Bereiche wiederkennen können. So viel zu den neuen Aspekten von Persona 5, aber was bietet es Neueinesteigern der Serie? Durch die gut durchleuchtete Vorgeschichte und dem wirklich einfachen und ausführlichen Einstieg, können hier Neulinge der Serie eigentlich ideal loslegen. Gerade wegen den vielen optimierten Aspekten in Persona 5, würden wir hier sogar den neuesten Teil als Einstieg vorziehen, gegenüber Persona 4 Golden. Euch fehlt zwar die Möglichkeit den Titel unterwegs zu spielen, aber dafür bekommt ihr eine unglaublich gelungene Geschichte mit über 100 Stunden an potenziellen Spielspaß.

Klassisches Gameplay

Wo Persona 5 dann doch sehr klassisch geblieben ist, ist der Turn-Based Gameplay-Bereich. Gegner nehmen wie immer mehr Schaden, wenn ihr durch eure Persona-Fähigkeiten ihre Schwächen ausnutzt und ansonsten warten hier doch eher unspektakuläre Neuerungen auf euch. Baton Pass lässt euch auf einen anderen spielbaren Charakter wechseln, was vielleicht hin und wieder für den Einsatz einer passenden Fähigkeit nützlich sein kann, aber relativ wenig Abwechslung ins Gameplay bringt. Wenn ihr die Schwächen aller Gegner richtig ausnutzt, bekommt ihr verschiedene Auswahlmöglichkeiten um den Kampf zu beenden. Ihr könnt mit dem Gegner sprechen, den Kampf regulär beenden oder alle Charakter in einer amüsanten Animation auf sie einprügeln lassen. Neben diesen kleinen Anpassungen, erwartet euch ein klassisches Persona, was eher mit allen Elementen außerhalb des Kampfes zu begeistern weiß. Man kann hier auf jeden Fall auch mit „Never change a running system“ argumentieren, aber gerade wenn man die vielen großartigen neuen Elemente in Persona 5 sieht, wirkt das Gameplay dann doch etwas veraltet.

 

Screenshot Persona 5

Ein wichtiger Bereich für den westlichen Markt ist natürlich auch die Lokalisierung des Titels, deshalb haben wir hier auch bis zum Release mit unseren Test gewartet. Die englische Synchronisation ist bis auf wenige Ausnahmen sehr gelungen. Wir konnten zwar bisher nicht in unserer europäischen Testversion die Untertitel austesten inklusive japanischer Sprachausgabe, aber in der Originalfassung überzeugen die einzelnen Sprecher absolut, falls es jemand in japanisch spielen möchte.

Persona 5 PS4 Screenshot

 

Optisch kann man Persona 5 auch sehr wenig vorwerfen. Der Titel ist für PS4 und PS3 bereits letztes Jahr im September in Japan erschienen und sieht trotz allem sehr gelungen aus. Vor allem die Cutscenes im Anime-Stil sind mal wieder ausgezeichnet und auch während dem Spiel reißt der Zeichenstil des Spiels sehr viel raus. Fans der Serie werden vielleicht einige Persönlichkeiten aus alten Ablegern wiedererkennen, aber Atlus hat es hier dank einem gelungenen Charakter-Design trotzdem geschafft, neue vertrauenswürdige Persönlichkeiten zu kreieren. Die einzelnen Schauplätze sind sehr abwechslungsreich und neben der grandiosen Story werden JRPG-Fans noch einiges zum entdecken finden können.

Fazit

Persona 5 übertrifft seine Vorgänger durch einige gelungene Neuerungen und platziert sich damit mal wieder an die Spitze der aktuell erhältlichen JRPGs. Bis auf ein etwas zu klassisches Gameplay wartet hier eines der besten JRPGs der letzten Jahre auf euch, was auch Persona Fans mit einigen interessanten Features überraschen wird. Wer bisher nichts mit JRPGs anfangen konnte, sollte mit Persona 5 einen ersten Schritt in dieses Genre wagen.

Positiv

+ Packende Geschichte

+ Unglaublich viele Neuerungen in fast allen Bereichen

+ Gelungene Lokalisierung

+ Abwechlungsreiche Dungeons und Schauplätze

Negativ

– Gameplay Bereich etwas zu wenig überarbeitet

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer