Persona 5: Dancing in Starlight Review – Eine ungewöhnliche Zusammenkunft

Mit Persona 5: Dancing in Starlight erscheint heute wieder ein weiteres experimentelles Spin-Off zur endlich auch im Westen etablierten Persona Reihe. Was es mit dem Rhythmus Spiel auf sich hat und ob der Titel wirklich auch für Gamer geeignet ist die nichts mit Persona anfangen können, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.

Nicht unbedingt die Reunion der Phantom Thieves die man sich vorgestellt hat

Zum Start des Spiels bekommt man zwar eine kurze Einleitung präsentiert die an den Aufbau der letzten Persona Ableger erinnert und die Truppe aus Persona 5 in einem Traum gefangen dazu bringt ihre Zeit mit tanzen zu verbringen. Das war es dann im Prinzip auch mit den „Story“-Inhalten. Der Titel bietet zwar wie auch schon in Persona 5 etablierte Social Events, in denen die Charaktere sich über alltägliche Dinge austauschen oder einfach generell miteinander interagieren. Hier finden sich verteilt ein paar kleine Anspielungen und witzige Dialoge für Fans des Hauptspiels, aber ansonsten ist hier auch die Luft relativ schnell raus. Vor allem durch die limitierte Track-Auswahl die euch für ein einmaliges durchspielen gerade Mal 2-3 Stunden beschäftigen wird. Der Soundtrack von Persona 5 ist zwar genauso wie die eingesetzten Charakter weiterhin phänomenal, wird hier aber laufend durch schwächere „tanzbare“ Remix Versionen der eigentlichen Tracks und wiederholende Szenen aus dem Hauptspiel etwas unspektakulär heruntergespielt. Es lassen sich zwar alle vorhandenen Tracks in diversen Schwierigkeitsgraden meistern wie „Dancing All Night“ aber die Belohnungen dafür hätten deutlich mehr Anreiz bieten können um Spieler dafür zu motivieren. Als Persona Fan genießt man zwar die Zwischensequenzen innerhalb der Tracks und Zwischen-Meldungen der Tanzpartner wenn man den „Fever“ Status erreicht, aber bis auf die Social Events bleiben hier wenig Möglichkeit um eine wirkliche Bindung zu den Charakteren aufzubauen oder eine Motivation zu finden um mehr Zeit in den Titel zu investieren. Freischaltbare Kostüme wurden hier integriert um zumindest einen kleinen Anreiz zu liefern, halten sich aber in ihrer Vielfalt auch sehr in Grenzen. So sehr Spieler auch gerne Ann Takamaki alisa Lady Ann im knappen Outfit tanzen sehen wollen oder Morgana mit einem amüsanten Hut: Die meisten Outfits lassen sich relativ simpel durch das absolvieren aller Tracks im normalen Modus freischalten.

Persona 5 Tanzspiel Screenshot

Die Limitierung der Inhalte ist hier besonders schade, da das Gameplay eigentlich wirklich sehr solide ausgefallen ist. Der übliche Input-Lag mit dem solche Spiele normalerweise kämpfen lässt sich relativ simpel über die Einstellungen ausmerzen und liefert sowohl über Kopfhörer als auch einer gewöhnlichen Soundanlage ein durchaus spielbares Erlebnis. Das Tutorial lässt euch wirklich jeden einzelnen Part des Spiels ausprobieren und damit bleiben eigentlich kaum Fragen unbeantwortet. Auch als eher Neuling bzw. Gelegenheitsspieler im Rhythmus Spiel Genre bekommt man hier relativ schnell einen Motivationsschub um sein eigenes Ergebnis zu verbessern und auch wenn hier eine klassische Geschichte als Antrieb fehlt, macht die Klasse der einzelnen Songs wieder einiges gut. Die Animationen der einzelnen Charakter innerhalb der Songs sind auch wirklich sehr gelungen und lassen sich auch in einem eigenen Choreographie-Modus näher begutachten. Dieser ist leider genauso wie der VR-Modus sehr dürftig ausgefallen. Beide liefern denselben Hintergrund bzw. beim VR-Modus könnt ihr oben drauf noch im Charakter Editor ein wenig die spielbaren Charakter unter die Lupe nehmen, aber damit Enden auch schon die enthaltenen Features. Gerade bei einem Rhythmus Spiel hätte man hier deutlich mehr Potenzial gehabt um wirklich sinnvolle Features mit der PlayStation VR zu realisieren.

Ende Persona 5 Tanzspiel

Wer sollte sich diesen Titel jetzt holen?

Persona 5: Dancing in Starlight liefert ein solides Gameplay für ein Rhythmus Spiel und fängt den Stylisch-Faktor der Hauptspiels definitiv ein. Durch die limitierte Tracklist, das beschränken der Story-Inhalte auf Social Events und dem schwachen VR-Support bleibt der Titel dann doch eher nur bedingt für Persona 5 Hardcore Fans zum Empfehlen. Selbst hier bleibt aber fraglich ob man seine lieb gewonnenen Charakter aus dem Hauptspiel so runtergebrochen auf ihre Basis erleben möchte. Viel Tiefe oder Liebe zum Detail wie im Hauptspiel sollte man sich hier definitiv nicht erwarten und auch für ein reines Spin-Off wird hier definitiv zu wenig experimentiert, aber das hatte man schon damals gemerkt wie Persona 4 Arena veröffentlicht wurde. Hier fehlt einfach der Mut der Entwickler etwas komplett neues zu versuchen anstatt sich zu sehr am Original festzuhalten und damit selbst zu limitieren.

Dancing in Starlight Morgana Screenshot PS4 Pro

Durch den hohen Style-Faktor der Reihe liefert der Titel zumindest grafisch und in Sachen Sound ein solides Erlebnis für Fans der Reihe. Die einzelnen Menüs erinnern stark an das Hauptspiel und auch die vielen bekannten Gesichter sind optisch großartig umgesetzt.

Fazit

Persona 5: Dancing in Starlight liefert ein solides Gameplay für Fans von Rhythmus Spielen, hat außer einer kleine Portion an Fanservice wenig zu bieten. Vor allem durch das Fehlen einer wirklichen Story und der limitierten Track-Auswahl hält sich die Langzeitmotivation selbst für Persona Fans sehr in Grenzen.

Positiv

+ Solides Gameplay

+ Hoher Style-Faktor durch die klassischen Charakter/Stages und teilweise Tracks aus Persona 5

Negativ

– Fehlende Langzeitmotivation nach 2-3 Stunden an Tracks

– Verschenktes Potenzial beim VR Support

– Live Versionen und Remixes der Tracks mindern die ohnehin schon limitierte Track-Auswahl zusätzlich

– Außer vereinzelte freischaltbare Kostüme kaum Wiederspielwert

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer