Overkill: The Walking Dead – Left 4 Dead war gestern!

Game of Thrones oder The Walking Dead – was nahezu einer Glaubensfrage unter Serien-Fans gleichkommt, ist zumindest in puncto Videospielen leicht zu beantworten. Denn mit der Telltale-Serie zu The Walking Dead hat man gegenüber seinem Konkurrenten die Nase meilenweit voraus, umso trauriger ist nun der Umstand, dass man mit der vierten und finalen Staffel bald ein Ende findet. Doch wer glaubt, dass man damit dem Zombie-Universum den Rücken kehrt, der hat wohl die Rechnung ohne 505 Games gemacht. Das italienische Entwicklerstudio hat vor allem dank Payday einen guten Ruf in der Branche erlangt, und veröffentlicht demnächst mit Overkill: The Walking Dead ein düsteres 4-Spieler Co-Op Story-Abenteuer, frei nach dem Vorbild von Valves bekannter Left 4 Dead Reihe. Wir durften im Zuge der Gamescom exklusiv einen Blick auf das Zombie-Survival Spektakel werfen und ob es uns überzeugen konnte, das verraten wir euch natürlich jetzt!

Noch bevor wir uns selbst ins Geschehen stürzen durften, erklärte uns Brand-Director Almir Listo die Hintergründe von Overkill: The Walking Dead. Entgegen den Überlebenden von Left 4 Dead, über die so gut wie gar nichts bekannt war, legt man hier den Fokus auf die Charaktere und einer in sich greifenden Handlung. Um dies zu bewerkstelligen hat man seit dem Beginn der Entwicklung engen Kontakt mit niemand geringerem als Robert Kirkman gepflegt, seines Zeichen Creator der Comic-Vorlage. Durch regelmäßigem Austausch konnte man so ein möglichst authentisches und glaubwürdiges Szenario erschaffen, das letzten Endes auch den Künstler derart überzeugte, dass er sich direkt bereit erklärte, die vier Helden aus dem Spiel zum Canon der Comic-Serie hinzuzufügen. Dementsprechend genauer begutachteten auch wir die Charaktere rund um Aidan, Maya, Heather und Grant, die jeweils die vier unterschiedlichen Klassen Scout, Tank, Medic und Support darstellen.

Während auf der E3 eine Kampagne am hellichten Tag gezeigt wurde, schlichen wir uns in unserer Anspiel-Session durch finstere Gassen einer Kleinstadt bei Nacht. Unser Missionsziel war es, ein Radio der ortsansässigen Plünderer zu stehlen, um ihnen im Funkverkehr einen Schritt voraus zu sein. Gleich zu Beginn ermahnte uns der Brand Director Listo, möglichst leise vorzugehen und an Munition zu sparen. Jedes Geräusch erhöht einen Wahrnehmungsparameter, und falls dieser einmal voll ist, dann gibt es kein Halten mehr. Ein Umstand, der uns später noch bitter ereilen sollte. Jeder Überlebende ist mit einer Nahkampfwaffe, einer primären Schusswaffen (z.B. Schrotflinte, Maschinengewehr etc.) und einer Sekundärwaffe in Form einer Pistole bewaffnet. Darüber hinaus können Granaten und sonstige Wurfgeschoße und Heilgegenstände eingesetzt werden sowie die klassenspezifischen Perks der einzelnen Helden. Wie schon in der Serie geht die Hauptgefahr nicht von den Untoten sondern von den feindlichen Überlebenden aus, die uns bereits vor Beginn unserer Infiltration entdeckten. Was folgten waren zahlreiche Schusswechsel, ehe meine Begleiter mit Entsetzen feststellen mussten: Munition leer! Entgegen Genre Vertretern werdet ihr in Overkill: The Walking Dead nicht mit massenweise Patronen zugeschüttet und jeder Schuss lässt zudem Zombies auf den Plan treten, die im Anschluss nun in Heerscharen die Basis stürmten, was zunächst unsere menschlichen Widersacher und im Anschluss auch wir bitter am eigenem Leib erfahren mussten, ehe das Game Over kurz vor Abschluss des Missionszieles über den Bildschirm flimmerte.

Die KI in Overkill: The Walking Dead ist knallhart, die Treffer sitzen und ein schleichen ist kaum möglich. Dies muss man bis zum Release auf dem PC am 6.November definitiv in den Griff bekommen, um Frustmomente zu vermeiden. Spieler auf der Playstation 4 und Xbox One dürfen sogar erst im Februar 2019 zum 4-Spieler Co-Op Abenteuer greifen, was in dieser Hinsicht vielleicht nicht ganz verkehrt ist. Nichtsdestotrotz machte die Kampagne, die wir spielen durften durchaus Lust auf mehr, Vergleiche mit Left 4 Dead lassen sich aber an dieser Stelle keine ansetzen, weil es sich hier keineswegs um einen Spaß-Shooter handelt. Dafür nimmt sich Overkill: The Walking Dead viel zu sehr ernst, womit man seiner knallharten Vorlage gerecht wird und diese letzten Endes dann doch würdig vertritt.

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz