Mini-Review: Warriors Abyss – Geglückter Ausflug ins Roguelike-Genre?

Ehrlich gesagt, Warriors: Abyss fühlt sich an, als hätte Koei Tecmo versucht, aus den Überbleibseln von Dynasty Warriors und Samurai Warriors sein eigenes Budget-Hades zu kochen. Das heißt aber nicht, dass es den Appetit nicht stillen kann. Obwohl es ein wenig holprig ist, ist Abyss ein solider und erfolgreicher Ausflug in das Roguelike-Genre, und die typischen Hack-and-Slash-Zutaten der Serie fügen sich gut ein. Mehr dazu in unserem knackigen Test.

Die drei Königreiche mal von oben betrachtet

Mechanisch gesehen können die Dinge anfangs etwas unintuitiv erscheinen – vor allem, da die erste Stunde oder so mit etwas klobigen Tutorial-Nachrichten und nervigen Einwürfen von Enma ( euer Führer und der Herrscher der Hölle selbst) übersät ist – aber sobald die Systeme des Spiels klicken, offenbaren sie eine einfache und dennoch abwechslungsreiche Spielschleife, die durchweg lohnend ist, egal ob ihr während eines Laufs vorübergehend Stärke anhäuft oder eure Kräfte in der Halle der gebundenen Seelen permanent verstärkt. Bei den Vorbereitungen zwischen den Etappen habt ihr die Möglichkeit, euer Build automatisch zu optimieren. Das macht zwar einen Großteil eurer eigenen Verwaltung überflüssig und kann euren Handlungsspielraum einschränken, aber es ist ein willkommenes Feature, das euch dabei hilft, sofort wieder mit dem Hacken von Horden zu beginnen – dem wichtigsten Teil eines jeden Warriors-Titels.

Abyss verwendet viele Elemente aus den vorangegangenen Spielen wieder – Modelle, Animationen, Musik und Sounds – und obwohl das Endprodukt brauchbar ist, können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, dass ein bisschen mehr Flair der Präsentation des Spiels gut getan hätte, um es von anderen Titeln zu unterscheiden. Die vier Ebenen der Hölle, durch die ihr euch einen Weg bahnt, sind gut definiert, wenn auch nicht sonderlich interessant, und können manchmal lächerlich mit Effekten überladen sein; so sehr, dass es in besonders hektischen Momenten zu kurzen Einbrüchen der Bildrate kommen kann. Diese Ruckler treten auch immer wieder auf, wenn man neue Etappen betritt, und obwohl diese Probleme nie aufdringlich genug waren, um unseren Kreuzzug zu stören, ist es eine Schande, dass der Titel angesichts seiner grundlegenden Grafik und seiner Abhängigkeit von einer befriedigenden, schnellen Steuerung nicht nahtloser funktioniert.

Fazit

Warriors Abyss kann mit dem zuletzt erschienenen Origins leider nicht mithalten. Es nimmt Elemente aus allem von Warriors und packt es in ein durchschnittliches Roguelike-Hack-and-Slash, das mitunter viel Spaß machen kann, aber auch sehr wenig interessantes bietet. Für den günstigen Preis lohnt sich die lohnende Progression durch die Hölle aber auf jeden Fall.

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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