Mini-Review: Farming Simulator 16-Bit Edition – Landwirtschafts-Demake versprüht viel Charme

Entwickelt und veröffentlicht von Giants Software, mit einer besonderen physischen Edition von Strictly Limited Games, bringt Farming Simulator 16-Bit Edition das bekannte Landwirtschafts-Phänomen in die Retro-Welt – und zwar mit ordentlich Blast Processing. Ihr pflanzt an, erntet ab, verkauft Eure Erträge und baut Euch Stück für Stück ein kleines (oder großes) Agrar-Imperium auf. Der Titel ist für PC erhältlich – und, ja, tatsächlich auch als physische Cartridge für das SEGA Mega Drive/Genesis. Mehr dazu aber in unserem Test.

Simpler geht’s kaum, aber genau das macht den Charme aus

Farming Simulator 16-Bit ist ein waschechtes Demake des beliebten Landwirtschafts-Simulators, liebevoll im 16-Bit-Stil für das SEGA Mega Drive/Genesis umgesetzt. Das Gameplay ist bewusst einfach gehalten: Felder bestellen, Saat ausbringen, warten, ernten, verkaufen, repeat. Klingt simpel? Ist es auch, aber gerade deshalb hat das Ganze einen ziemlich entspannten Vibe. Vor dem ersten Traktorstart könnt Ihr einen von drei Schwierigkeitsgraden auswählen. Easy gibt Euch 100.000 Startkapital, Normal 50.000 und Hard gerade mal 5.000. Damit könnt Ihr entscheiden, ob Ihr gemütlich vor Euch hinwirtschaftet, oder Euch in eine echte Ressourcen-Schlacht stürzt. Gute Idee, gut umgesetzt. Ihr habt anfangs vier Maschinen zur Verfügung: Einen Kultivator fürs Vorbereiten des Bodens, einen Säwagen für die Aussaat, den Mähdrescher plus Schneidwerk zum Ernten und schließlich noch einen Traktor mit Anhänger, um alles zu verkaufen. Damit habt Ihr alles, was Ihr für Euren Farming-Loop braucht. Und der läuft in Dauerschleife: Boden vorbereiten, säen, ernten, verkaufen, repeat. Zugegeben: Nach ein paar Runden kann das Ganze etwas monoton wirken.

Aber wer auf gemütliche Spiele mit minimalem Stress steht, fühlt sich hier pudelwohl. Dennoch gibt’s ein paar spannende Management-Komponenten: Treibstoff ist endlich und wenn er leer ist, kriecht Euer Traktor zur nächsten Tanke. Auch Saatgut muss regelmäßig nachgekauft werden, und Eure Maschinen haben natürlich begrenzte Kapazitäten. Wer hier nicht clever wirtschaftet, steht schnell mit leeren Tanks und Taschen da. Im weiteren Spielverlauf könnt (und solltet) Ihr Eure Maschinen upgraden. Mehr PS, größere Tanks, schnellere Ernte, all das spart Zeit und bringt mehr Kohle. Die neuen Maschinen kosten allerdings ordentlich, ein paar Hunderttausend sind da schnell weg. Ihr könnt neue Geräte direkt ins Feld schicken oder in der Garage lagern, nicht mehr benötigte Maschinen lassen sich verkaufen. Habt Ihr genug gespart, könnt Ihr neue Felder kaufen. Diese wachsen auch dann weiter, wenn Ihr auf einem anderen Feld arbeitet, effizienter geht’s kaum. Per Garage könnt Ihr Maschinen zwischen den Karten hin und her verschieben.

Retro-Charme pur

Da der Titel für den SEGA-Controller mit drei Buttons designt wurde, ist die Steuerung minimalistisch, aber effektiv: Mit dem D-Pad wird gelenkt, A aktiviert Werkzeuge, B ist Cruise Control und C wechselt zwischen Fahrzeugen. Funktioniert erstaunlich gut, gerade mit einem Controller macht das richtig Laune. Wie erwähnt: Drei Stufen, kein echter „Game Over“-Zustand. Farming Sim 16-Bit ist eher ein Sandbox-Spiel, das heißt: Ihr setzt Euch Eure eigenen Ziele. Alle Karten kaufen? Alles upgraden? Läuft. Keine Panik, keine Hektik, einfach einsteigen und losfarmen. Die 16-Bit-Optik passt wie die Faust aufs Auge. Die Sprites sind hübsch gestaltet, die Maps wirken detailreich, obwohl sich da nicht viel bewegt. Retro-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Einziger Wermutstropfen: Entweder gibt’s Soundeffekte oder Musik – beides gleichzeitig geht nicht. Das fühlt sich etwas unfertig an, ist aber verschmerzbar.

Ich bin kein Hardcore-Farming-Sim-Fan. Aber Farming Sim 16-Bit hat mich echt überrascht. Es ist charmant, angenehm entschleunigt und macht auf seine simple Art einfach Spaß. Die Retro-Präsentation, das entschlackte Gameplay und die klare Struktur sorgen für ein echtes Wohlfühlspiel. Besonders cool: Die PC-Version kommt direkt mit ROM-Datei, also auch ideal für Emulator, Flashcart oder Handheld wie den Retroid Pocket. Wer Lust auf entspannte Retro-Farming-Action hat, der sollte hier definitiv mal die Felder umgraben. Ob auf dem SEGA Mega Drive oder am PC, Farming Sim 16-Bit ist ein kleiner Geheimtipp für Genre-Fans, Nostalgiker und Neugierige gleichermaßen.

Fazit

Farming Simulator 16-Bit Edition bietet den gewohnt motivierenden Loop aus anpflanzen, ernten und verkaufen, schafft es aber das gekonnt in eine weit entfernte Retro-Welt zu demaken. Das sorgt zwar mitunter für etwas Monotonie und dass man Musik und Soundeffekte nicht zusammen aktiviert lassen kann ist sehr seltsam, für Puristen und Retro-Fans ist das aber ein defintiv lohnenswerter Ausflug in die Felder.

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Written by: Nick Erlenhof

Hitoshura, Sith & FOXHOUND-Spectre

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