Mini-Review: Borderlands 3 DLC – Der Wilde Westen ruft in Bounty of Blood

Für viele war es eines der Highlights im Jahr 2019, als man völlig unerwartet mit seinem dritten Teil an die Öffentlichkeit ging. Die Rede ist natürlich von der viel gefeierten Borderlands-Reihe, die nach jahrelanger Abstinenz endlich zurückgekehrt ist. Diesmal war der Wüstenplanet Pandora jedoch nur ein Nebenschauplatz, denn es galt die berüchtigten Kammern im restlichen Universum zu öffnen. Obwohl dieses Unterfangen im Hauptspiel ein wenig schwächelte und dementsprechend auch in unserem Review abgestraft wurde, so hat man mit seinen DLCs wieder für eine Entschädigung sorgen können. Nach dem Überfall auf den Handsome Jackpot und einer schaurig schönen Hochzeit in Guns, Love & Tentacles wartet ab sofort der dritte Streich auf alle fleißigen Kammerjäger und zwar in Form von Bounty of Blood. Was euch dabei erwartet und wie sich die Erweiterung im Mexican Standoff geschlagen hat, das verraten wir euch in Form eines knackigen Mini-Reviews!

Next Stop: Wilder Westen!

Die Westernstadt Vestige auf dem Wüstenplaneten Gehenna hat ein Problem: Die berüchtigten Teufelsreiter terrorisieren den Planeten, weswegen der Sheriff ein hohes Kopfgeld ausgelobt hat für denjenigen, der sie von dieser Misere befreit. Wie jeder gute Kammerjäger folgt auch ihr dem verlockenden Ruf des Geldes und begebt euch auf die Reise, die euch ausnahmsweise einmal nicht von Marcus aus dem Off erzählt wird, sondern diesmal passenderweise von einer markanten und rauchigen Stimme. In diesem Stil geht es auch direkt weiter, denn wer hier Fanservice in Form von bekannten Gesichtern erwartet, der wird definitiv durch die Röhre schauen. Das stört aber ehrlich gesagt auch nicht weiter, denn frische Charaktere wie Revolverheldin Rose, die bullige Juno oder der Hilfssheriff Titus fügen sich nahtlos in das Geschehen ein fangen den Charme wunderbar ein.

Darf ich vorstellen: Rose, eure neue Bekanntschaft

Doch auch der Wilde Westen strotzt nur so vor Gefahren, darunter die namensgebenden Teufel, die wie die Saurier aus dem Hauptspiel auftreten. Aber auch neue Bestien wie die vierbeinigen Belliks oder die Wyrms erweitern Flora und Fauna und stellen sich euch entgegen in den sechs unterschiedlichen Arealen. Diese strotzen wie gewohnt nur so vor Crew Herausforderungen, in denen entweder mächtige Bestien oder die Teuefelsreiter selbst zur Strecke gebracht werden wollen. Aber auch geheime Tagebücher von Sato oder einen verstecken Schatz gilt es zu entdecken, die wohlgemerkt sehr gut versteckt sind. Auch wenn es an Nebenmissionen wieder mangelt so sind die wenigen, die im DLC zur Auswahl stehen, dennoch toll in Szene gesetzt und abwechslungsreich.

Willkommen in Vestige

Spielerisch ein kleiner Schritt zurück

Während im ersten DLC Handsome Jackpot das Level Cap nicht erhöht wurde, im zweiten Versuch in Guns, Love and Tentacles aber gleich sieben Level hinzugekommen sind, darf man sich diesmal nur mit drei neuen Stufen bis zur 60 begnügen. Diese sind schnell erreicht und wer bereits im Vorfeld seine Ausrüstung angepasst hat, der stößt auf dem Wüstenplaneten auf Gehenna kaum auf Gegenwehr. Obwohl man im zweiten DLC auf Xylourgos nur so von legendären Waffen überhäuft wurde, so waren die Bosskämpfe bis zum Schluss sehr herausfordernd. Davon kann in Bounty of Blood leider keine Rede sein, wo selbst massenhaft Banditen und Yakuza gestandenen Kammerjägern keine Probleme bereiten werden. Auch wenn dieser Umstand das Spielerlebnis trübt, so entschädigen die vielen Details und schönen Umgebungen für vieles. Das große Finale ist wie gewohnt gut in Szene gesetzt und erinnert ein wenig an das letzte Gefecht von Borderlands 2.

Bosse werden wie gewohnt stilsicher präsentiert

Fazit

Mit Bounty of Blood stellt Gearbox erneut unter Beweis, wieviel Leidenschaft man in seine DLCs steckt. Mit einem stilvollen Setting, dem dazu passenden Soundtrack und völlig neuen Charakteren zieht Gehenna alle Kammerjäger direkt in seinen Bann. Obwohl vorhersehbar, sprüht die Handlung nur so vor Witz und Charme und unterhält für weitere 8 bis 10 Stunden. Lediglich bei den Bosskämpfen gibt es diesmal einen Punktabzug, wo gut gerüstete Spieler kaum in Bedrängnis geraten.

Positiv:

+ Soundtrack und Setting sind hervorragend umgesetzt

+ die neuen Charaktere passen wunderbar ins Universum

+ Level Cap auf 60 erhöht

+ Sechs neue Gebiete mit zahlreichen Crew-Herausforderungen

+ Spielzeit beläuft sich auf ca. 8 bis 10 Stunden

Negativ:

– Handlung ist leider sehr vorhersehbar

– Bosse sind diesmal kaum fordernd

– Noch immer kein Raid-Boss vorhanden

Borderlands 3 ist am 13.September 2019 für PC, Playstation 4 und Xbox erschienen. Wie sich der dritte Ableger bei uns im Test geschlagen hat, das lest ihr hier.

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz