Microsoft kauft Activision Blizzard (inklusive Bobby Kotick) für 69 Milliarden Dollar

Microsoft scheint heute seine Chance gesehen zu haben, Activision Blizzard aufzukaufen, für 68, 7 Milliarden US-Dollar – aufgrund dessen momentan schlechten Aktienkurses des Unternehmens! Wer in den letzten Wochen die Gaming-Nachrichten mitverfolgte, wird von den Skandalen mitbekommen haben, die wie eine Lawine über Activision Blizzard rollte. Staatliche Untersuchungen wegen flächendeckender sexueller Missbrauchsvorfälle, zahlreiche Entlassungen – das ist nicht nur für die PR von Activision ein Desaster. Der Aktienkurs rutschte um fast 30 Prozent nach unten, viele Fans forderten den Rücktritt von Activision-CEO Bobby Kotick, der seinen Platz aber um keinen Preis aufgeben möchte. Doch jetzt steht die Zukunft des Unternehmens fest.

Unter Microsofts Vorherrschaft soll sich die inklusive Firmenkultur von Microsoft auch auf die großartigen Teams von Activision Blizzard ausweiten, so Phil Spencer im offiziellen Statement zur Übernahme. Noch ist das Prozedere nicht abgeschlossen: Bis zum finalen Kaufabschluss werden Microsoft und Activision Blizzard noch unabhängig voneinander arbeiten, danach beginnt die Verschmelzung. Aus Microsofts Pressemitteilung:

Sobald die Transaktionen abgeschlossen sind, ist Microsoft der weltweit drittgrößte Gaming-Konzern nach Umsatz nach Tencent und Sony. Die geplante Akquisition beinhaltet berühmte Franchises von Activision, Blizzard und King wie Warcraft, Diablo, Overwatch, Call of Duty und Candy Crush – außerdem natürlich die globalen E-Sport-Aktivitäten der Major League Gaming. Der Konzern beschäftigt in seinen Studios weltweit beinahe 10.000 Menschen.

Die wird sich natürlich auch auf die Spiele auswirken. So viele Activision- und Blizzard-Spiele wie möglich sollen laut Spencer in den Game Pass wandern. Wahrscheinlich könnte ihr in naher Zukunft also Call of Duty, Overwatch, Diablo und vielleicht sogar World of Warcraft im Game Pass zocken.

Wird Microsoft ein Monopol in der Gaming-Welt?

Dieser Kauf ist nicht der erste große Schachzug von Microsofts Game-Pass-Strategie. Nachdem der Publisher über Jahre ein Portfolio eigener Triple-A- und Double-A-Studios (wie Obsidian) aufbaute, läutete die Übernahme von Bethesda bereits 2020 eine große Wende ein. Immer mehr Spiele landen im Game Pass: Das komplette Arsenal von EA inklusive Battlefield 2042, Star Wars Jedi: Fallen Order und weitere Titel. Außerdem kommt Bethesdas neues Rollenspiel-Epos Starfield exklusiv für PC und Xbox.

Da stellt sich natürlich die Frage nach der Zukunft: Mit Ubisoft und Rockstar sind eigentlich nur noch zwei große Player im Rennen, die eher sporadisch im Game Pass auftauchen. Irgendwann dürfte Microsoft an einen Punkt gelangen, an dem man durchaus kontrovers über eine etwaige Monopolstellung diskutieren kann. Jason Schreier deutet das bereits in seinem Tweet zu der Übernahme von Activision an.

Doch bis dahin bleibt in erster Linie zu hoffen, dass die Übernahme langfristig für die Belegschaft von Activision Blizzard Besserung bringt. Außerdem darf man natürlich gespannt sein, wie Sony auf diese Schritte reagiert.

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Written by: Julian Bieder

Retro-Zocker, RPG-Allrounder und eifriger Trophäenjäger

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