MediEvil PS4 Review – Die knochige Neuauflage passend zu Halloween

90’s Kids können nach dem ersten Auftritt von Sir Daniel Fortesque für die PlayStation 1 jetzt wieder ihre Nostalgie mit dem PS4 Remake aufleben lassen. Ob das Remake wirklich Entwickler Other Ocean Emeryville gelungen ist und ob der Titel wirklich neue Fans gewinnen kann, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.

Die richtige Nische

Bei Neuauflagen, Remaster und Remake bleibt immer die Frage: Brauchen wir das wirklich? Im Falle von MediEvil ist die Antwort ein klares: Ja! Bis auf vereinzelte neu eingesprochene Dialoge wurde hier das Original Stück für Stück nachgebaut mit einer neuen Engine und Modellen für alle Schauplätze und Charaktere. Gegenüber der ersten „Neuauflage“ auf der PSP mit MediEvil: Resurrection hat sich hier einiges getan. Das Gameplay und selbst die Menü/Kameraführung bleiben ident, dafür wurde so gut wie alles grafisch von Grund auf neu ausgearbeitet und es sieht einfach großartig aus. Als jemand der damals einige gute Stunden mit dem Original verbracht hat, kommen hier schnell sehr schöne Erinnerungen zurück und es fehlt dem Remake eigentlich an nichts. Das manuelle in Position halten der Kamera mit dem rechten Analogsticks wird gerade jemanden der bereits seit der PlayStation 1 oder länger im Gaming Bereich unterwegs ist, wenig ausmachen. Man sollte bei MediEvil keine Ambitionen erwarten den Titel in irgendeinerweise (Außer dem optischen Upgrade) zu modernisieren. Gerade das macht aber zusammen mit der doch sehr eigenen Geschichte von Sir Daniel Fortesque den Titel und das gesamte Setting so charmant.

Spielerisch hatte MediEvil damals bereits schon sehr interessante und vor allem abwechlungsreiche Ansätze. Wie damals üblich steuert ihr euren Charakter über eine Gesamtansicht aller Gebiete und kämpft euch in kleineren Levelabschnitten durch alle Gegner und die durch Runen eingeschränkten Gebiete bis hin zum finalen Bosskampf der euch immer relativ flott seine überdimensionale Schwachstelle offenbart. Ein Dark Souls sollte man hier nicht von dem PlayStation 1 Klassiker erwarten, aber die Nutzung von Distanzwaffen und dem Schild inklusive allen weiteren Fähigkeiten die ihr unter anderem in der Halle der Helden freischaltet, sollten ausgiebig genutzt werden. MediEvil zeigt gut auf wie man damals mit weitaus weniger Möglichkeiten durch ein gutes Gegner und Leveldesign viel an Spielspaß und Abwechslung heraus holen konnte. Sir Daniel Fortesque als ständiger Underdog der von den anderen Helden auf die ihr trefft belächelt wird, ist auch ein etwas ungewöhnlicher Protagonist für diese Zeit. Die amüsanten Dialoge und Witze gehen auch heutzutage noch sehr gut auf und machen mit jeder neuen Zwischensequenz den Charakter noch ein Stück sympatischer.

MediEvil Karte Screenshot
Die Menüführung der Karte ist relativ simpel wie damals aufgebaut. Level für Level schaltet ihr neue Abschnitte und Boss Gegner frei bis zum finalen Abschluss der Geschichte.

Schwierig für Neueinsteiger

Trotz dem grafischen Update bleibt der Inhalt auf dem Niveau eines PlayStation 1 Titels, der noch dazu damals nicht irgendwelche Innovationen für das Genre gebracht hat. Vieles in MediEvil hat man in unzähligen Spielen Jahre danach bereits um ein vielfaches besser umgesetzt gesehen. Auch das manuelle eingreifen in die Kamera und die abrupten Wechsel zwischen Rätselaufgaben und Kämpfen könnten Neulinge leicht abschrecken. Falls ihr aber generell mit Mankos aus der PS1/PS2 Ära vertraut sein, sollte euch MediEvil eigentlich kaum einen spielerischen Stein oder Knochen in den Weg legen. Durch die Halle der Helden und das sammeln von Kelchen, die man durch die quasi Komplettierung eines Levels erhält ist sogar ein moderater Wiederspielwert nach dem Abschluss der Geschichte vorhanden. Das ständige zurücksetzen vom Spielfortschritt oder kleine Hindernisse wie das sofortige Ableben beim Zusammentreffen mit Wasser machen zwar das sammeln von essenzieller Ausrüstung für offene Aufgaben etwas mühselig, aber die Belohnungen die euch das Spiel dafür liefert sind immer wieder einen Trip in bereits erkundete Welten wert.

MediEvil PS4 Remake Review
Auch an vereinzelte Easter Eggs und Kleinigkeiten wurde bei der Neuauflage gedacht.

Fazit

MediEvil präsentiert sich auf der PS4 als solides Remake was nicht unbedingt neue Spieler für den Klassiker begeistern wird, dafür aber alle Fans des Originals ausreichend zufrieden stellen wird. Die optische Überarbeitung des Titels zusammen mit einigen neu aufgenommenen Dialogen überzeugen auf der gesamten Linie.

Positiv

+ Gelungene Optische Überarbeitung

+ Der charmante Humor und das Setting überzeugen heute noch

Negativ

– Das unveränderte Gameplay und Leveldesign machen den Titel nur bedingt empfehlbar für Neueinsteiger

– Kamera/Menüführung erfordert etwas an spielerischen Einsatz

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer