Marvel’s Spider-Man: Miles Morales PS4 Pro Review – Fast ein Spider-Man 2

Trotz dem anstehenden Launch der PlayStation 5 am 19. November in Europa, schaffen es doch noch vereinzelte Titel auf die PlayStation 4. Wir konnten bereits jetzt schon die letzten Tage Marvel’s Spider-Man: Miles Morales ausgiebig auf einer PlayStation 4 Pro testen und haben uns genau angesehen wie viel Umfang der Titel wirklich zu bieten hat und vor allem, wie gut das Spiel noch auf der aktuellen Hardware läuft.

Ein vertrauter Held mit neuen Tricks und Gegnern

Wer bereits den letzten Spider-Man Ableger durchgespielt hat, wird ein wenig mit Miles Morales und seiner Hintergrundgeschichte vertraut sein. Für alle Neueinsteiger bietet das Spiel ein kurze Zusammenfassung der relevanten Ereignisse aus dem Vorgänger in weniger als zwei Minuten. Nach einem gemütlichen Spaziergang durch Brooklyn wirft euch das Spiel schon direkt mit einem nett inszenierten Übergang ins actionreiche Geschehen. In einer kurzen Verfolgungsjagd gemischt mit einem Tutorial, tretet ihr zusammen mit Spider-Man (Peter Parker) gegen Rhino und ein paar Sträflingen an. Hier bekommt ihr gleich das erste neue Gameplay Element in Miles Morales zu Gesicht: Venom Skills. Miles ist im Gegensatz zu Peter Parker mit ein paar neuen übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet. Eure Finisher sind leicht elektrisierend und später im Spiel könnt ihr euch auch für eine gewisse Zeit unsichtbar machen. Das umfasst aber auch schon den Großteil der Gameplay-Neuerungen im Sequel. Bis auf leicht optimierte Animationen im Kampf und in der Fortbewegung innerhalb der Stadt, verläuft der Skillbaum, die Herausforderungen und auch die Sammelaufgaben innerhalb der offenen Welt ziemlich ident zum Vorgänger. Was Miles Morales trotz der verkürzten Spielzeit von 5-8 Stunden aber um einiges besser als sein Vorgänger macht, ist die menschliche Komponente in die Welt von Spider-Man zu integrieren. Die Interaktionen mit der Familie von Miles, seinen Freunden, der Nachbarschaft ist wirklich gelungen und schafft es, in kürzester Spielzeit eine gute Bindung zu den einzelnen Charakteren aufzubauen.

Katzen Outfit Miles Morales
An freischaltbaren Kostümen, Fähigkeiten und anderen Geheimnissen fehlt es in Marvel’s Spider-Man: Miles Morales definitiv nicht.

Was etwas weniger überzeugt ist das Re-Design von Peter Parker und die Gegenspieler von Miles. Durschaubare Storywendungen und unspektakuläre Charakter-Designs mindern die eigentlich so positive Gesamtleistung des Spiels, die vielen Aktivitäten außerhalb der Haupt-Missionen und die zusätzlichen Inhalte und Herausforderungen im New Game+ überzeugen dafür umso mehr. Insomniac Games hat zwar wirklich solide Arbeit geleistet, aber man merkt dem Spiel an, dass es sich hier nicht um einen vollwertigen Nachfolger handelt, auch wenn in vielen Bereichen nicht gerade viel darauf fehlt.

Cerealkillerz Photo Mode Miles Morales Screenshot
Der beliebte Fotomodus ist auch wieder mit an Bord mit neuen Filtern und natürlich den Eigenheiten eurer neuen Anzüge integriert.

Ein Vorteil der verkürzten Spielzeit ist die gesteigerte Motivation alle Nebenaufgaben und Sammelaufgaben abzuschließen. Auch hier glänzen die Neuerungen durch nette Einblicke in die Hintergrundgeschichte rund um Miles Morales, aber weniger mit wirklichen spielerischen Änderungen. Neueinsteiger bekommen zwar dadurch ein besonders optimiertes Spider-Man-Erlebnis, aber Fans des Vorgänger werden von den gewohnten Abläufen, vor allem im späteren Spielverlauf, leicht gelangweilt und unterfordert zurückgelassen. In Sachen Herausforderungen wird es leider erst im New Game+ interessant, wo ihr immer noch einige Kostüme und Moves freischalten könnt, und ebenso den Ultimate Schwierigkeitsgrad freischaltet, der eine sehr ausgewogene Portion an Herausforderungen bietet- wirklich neue Gegner wären wünschenswert gewesen. Bis auf etwas mehr Bösewichte mit Schilden und Fähigkeiten, die euch die neuen Venom Skills blockieren, fehlt es an nennenswerten Ergänzungen um die neuen Gadgets und Fähigkeiten von Miles wirklich ausreizen zu können.

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Das Erkunden der Stadt oder Interaktionen mit den einzelnen Bewohnern liefert immer noch einige nette Überraschungen.

Ein neuer Vibe und die Limits der PS4 Pro

Miles ist definitiv ein anderer Spider-Man als es Peter Parker war, was dem Spiel seinen eigenen Flair verleiht: Von mehr Interaktionen mit seinen Nachbarn und der Familie, bis hin zum neuen wirklich großartigen Soundtrack wirkt das gesamte Setting sehr stimmig für die Welt von Miles Morales. Auch das Weihnachts-Thema des Spiels trägt zur positiven Stimmung bei, wenn man durch die Stadt schwingt um wieder ein paar Verbrechen zu verhindern. Technisch liefert der Titel eine recht gute Leistung auf der PS4 Pro ab, mit vereinzelten Abstrichen. Der Lüfter der PS4 Pro erreicht eine Lautstärke die sogar Doom Eternal, Last of Us Part 2 und Monster Hunter: World übertreffen, inklusive vereinzelten Abstürzen der Konsole. Diese haben sich aber bisher bei uns in mehreren Spieldurchläufen sehr gering gehalten. Etwas ärgerlich war eher ein Bug verbunden mit dem animierten Spider-Man: Into the Spider-Verse Anzug, der die stockenden sowie verzögerten Animationen auf alle anderen Anzüge übertragen hat. Wir hoffen hier auf einen Day One Patch, der dieses Problem noch vor dem Launch lösen kann, aber dies sollte auf jeden Fall für die Entwickler machbar sein.

Spider-Man Miles Morales Screenshot Stadt PS4 Pro
Der reduzierte Umfang des Spiels steigert den Reiz, alle offenen Aufgaben zu erledigen, deutlich.

Fazit

Marvel’s Spider-Man: Miles Morales geht zwar nicht ganz als ein Spider-Man 2 durch, kommt aber verdammt nah dran. Wer mit vielen ähnlichen Abläufen, Gegnern und generischen Storywendungen leben kann, bekommt hier ein wirklich gelungenes Abenteuer im Spider-Man-Universum serviert, welches vor allem den Mann hinter der Maske und seine menschlichen Seiten gelungen durchleuchtet.

Positiv

+ Deutlich bessere Einblicke in die menschlichen Seite hinter Spider-Man als noch im Vorgänger

+ Verbesserte Animationen sehen großartig aus

+ Hoher Wiederspielwert durch Anreize in New Game+

+ Grundgerüst des Vorgängers wurde gelungen optimiert (Ladezeiten, Animationen, Skillbaum, Nebenaufgaben etc.)

Negativ

– Etwas zu wenig spielerische Neuerungen für Fans des Vorgängers

– Durchschaubare Storywendungen und enttäuschendes Charakter/Gegner-Design

– PS4 Pro kommt leicht an ihre Grenzen

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer