Marvel’s Iron Man VR Review – Zeit zum Abheben

Am 3. Juli 2020 können sich Hobby-Helden und VR-Bruchpiloten endlich in die Welt von Marvel’s Iron Man VR stürzen. Nachdem uns die ersten Eindrücke auf diversen Messen und der aktuellen Demo im PlayStation Store zugesagt haben, ging es vor kurzem weiter mit der fertigen Version des PlayStation VR Titels. Was Iron Man VR außer Fanservice wirklich zu bieten hat und wie gut das Superhelden-Feeling umgesetzt wurde, könnt ihr wie immer bei uns im Test nachlesen.

Für die Fans der Comics

Von einem detailliert nachgebauten S.H.I.E.L.D.-Helicarrier bis hin zu einigen klassischen Anzügen und interessanten Einblicken in die Hintergrundgeschichte von Iron Man lässt der VR-Ableger wenig an Fanservice zu wünschen übrig. Wie auch bereits in der Demo beginnt euer Abenteuer in der Tutorial Mission im Malibu, wo sich das imposante Anwesen von Tony Stark befindet. Das Entwickler-Studio von Camouflaj (République) hat sich bei der Umsetzung von Tony Stark, als auch dem Feeling selbst Iron Man zu sein (großteils) ordentlich Mühe gegeben. Euch stehen neben einigen Selbstgesprächen auch zwei, von Tony Stark entwickelten AI’s für arroganten Unterhaltungen zur Verfügung. Die bekannten Charaktereigenschaften (genius, billionaire, playboy, philanthropist) wurden hier gekonnt in Szene gesetzt und lassen sich sogar oftmals von euch mit zwei verschiedenen Dialogoptionen selbst bestimmen. Das Ziel des Studios war hier sicherlich den Spielern möglichst große Umgebungen zu liefern, um euch im Flug mehr Freiheiten zu bieten. Damit gehen leider auch sehr viele Details verloren. Bis auf den bereits erwähnten Helicarrier sind die restlichen Schauplätze sehr generisch ausgefallen und sehen leider sehr unspektakulär aus. Das Stark-Anwesen in Malibu ist hier noch einer der wenigen Lichtblicke. Hier könnt ihr neben Anpassungen an euren Upgrades innerhalb des Anzugs euch auch die Zeit mit diversen Nebenaktivitäten vertreiben, wie Basketball spielen, Früchte mit eurem Mund auffangen oder einfach nur energisch versuchen ein ständig klingendes Telefon aufzuheben. Für die 4-6 Stunden an Spielzeit bekommt ihr hier zumindest ein vollwertiges VR-Erlebnis serviert mit einigen netten Überraschungen für Fans von Iron Man.

Iron Man VR picking up the phone
Die gefährlichsten Gegenspieler in Iron Man VR sind Knöpfe die ihr betätigen müsst. Super-Schurken müssen sich hier leider hinten anstellen.

Große Schauplätze und ein gelungenes Gameplay

Wenn man das tägliche Leben von Tony Stark hinter sich gebracht hat, geht es endlich los mit Missionen und Tutorial Aufgaben als Iron Man. Im Kampf selbst fehlt es dem Spiel selten an der erwarteten Action. Unzählige Drohnen, Panzer und co. werden auf euch losgelassen und es steht euch ein ziemlich abwechslungsreiches Arsenal zur Verfügung. Überraschend gut funktioniert der Kampf und die Bewegungsabläufe in der Luft, nach etwas an Eingewöhnung. Wir empfehlen hier die Tutorials sorgfältig durchzuspielen und am besten gleich ein paar neue Bestzeiten anzustreben. Damit macht ihr euch den Rest des Spiels deutlich angenehmer und steigert die Immersion. Die meiste Zeit im Spiel haben wir in diversen Wänden, Hügeln oder einfach beim epischen Greifen von Gegenständen verbracht. Das Spiel reißt euch regelmäßig aus Feuergefechten um Löcher in Gegenstände zu prügeln, oder auch Hangar-Türen zu öffnen. Auch Iron Man muss natürlich seinen Einkauf erledigen/generische Aufgaben hinter sich bringen, aber durch das mühselige Nachkalibrieren und Position wechseln um einfachste Aktionen durchführen zu können, tun sich die Entwickler hier wenig Gutes. Ich habe selten einen VR-Titel erlebt wo die Ortung der Position meiner Hände in Kombination mit so einfachen Interaktionen, so schlecht umgesetzt war. Das Spiel lässt euch auch die Wahl es stehend oder im Sitzen zu spielen, wobei hier die meisten Interaktionen nur wirklich gut im Stehen funktionieren.

Iron Man VR Suit Station
Tonys Werkstatt und Rüstungsstation wurde sehr gelungen umgesetzt und bietet einen kompakten Überblick über das gesamte Arsenal an Waffen und Upgrades im Spiel.

In Sachen Gameplay und Abwechslung kann man hier eigentlich nur die generischen Drohnen-Gegenspieler bemängeln. Bosskämpfe bieten genügend an Abwechslung und erfordern das meistern alle Gameplay-Elemente die euch das Entwicklerstudio hier zur Verfügung gestellt hat. Generell wirkt der gesamte Spielverlauf wie ein großes Tutorial was euch ausgiebig für jede kommende Mission vorbereitet. Wirklich spannend wird es erst im Endgame bzw. nach dem Abschluss der Geschichte. Hier könnt ihr dann alle verpassten optionalen Herausforderungen nachholen, oder euch in den schwersten Missionen messen, die das Spiel zu bieten hat. Selbst wenn die einzelnen Gebiete oftmals nicht sehr eindrucksvoll aussehen oder die Geschichte wie zu erwarten war verläuft, bietet Marvel’s Iron Man VR genau das was Fans der Superhelden-Comicfigur wollen. Die Flug- und Kampfsteuerung des Spiels funktioniert und je mehr Zeit man damit verbringt, desto immersiver wird das virtuelle Spielerlebnis. Grafisch hätte man hier natürlich um einiges mehr herausholen können und auch ein wenig abwechslungsreichere Gegner würden deutlich zum Wiederspielwert beitragen, aber im Kampf selbst erreichen die Entwickler hier so gut wie immer ihr ambitioniertes Ziel das bestmöglichste Iron Man Feeling in VR zu bieten.

Marvel Iron Man VR Nick Fury
An bekannten Gesichtern wie Pepper Potts, Nick Fury, FRIDAY und vielen mehr fehlt es Iron Man VR definitiv nicht.

Marvel’s Iron Man VR erscheint exklusiv für PlayStation VR am 3. Juli 2020. Hier könnt ihr den Titel bereits vorbestellen.

Fazit

Marvel’s Iron Man VR liefert eine solide Leistung ab und wird vor allem Fans der Comics begeistern können. Mit etwas imposanteren Schauplätzen und weniger frustrierenden Interaktionen hätte der Titel zwar ein wesentlich besseres Spielerlebnis abliefern können, aber sonst warten hier einige nette Luftgefechte und bekannte Gesichter aus dem Marvel Universum auf alle die sich in ein neues VR-Abenteuer stürzen wollen.

Positiv

+ Flug- und Kampfsteuerung funktioniert ausgesprochen gut nach etwas Eingewöhnung

+ S.H.I.E.L.D.-Helicarrier und bekannte Charaktere imposant umgesetzt

+ Upgrade-System und die Auswahl an Waffen und Anzügen überzeugt

Negativ

– Tracking und Kalibrierung vor allem bei Interaktionen unpräzise umgesetzt

– Die einzelnen Schauplätze sind zwar riesig, aber generisch ausgefallen und sehen im Detail leider unspektakulär aus

– Fehlende Gegner-Vielfalt

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer