Maneater Review – Gourmets und Allesfresser willkommen

Heute erscheint das Open-Ocean-Wildlife-Action-Shark-PG (OOWlshARkPG) Maneater endlich im Handel. Wir konnten den bei Hai-Liebhaber und Hobby Meeresbiologen heiß erwarteten Titel bereits die letzten Tage ausgiebig antesten. Was euch alles im Spiel erwarten wird und ob sich ein Kauf lohnt, könnt ihr wie immer bei uns im Test herausfinden.

Überraschend gelungener Antagonist

Die Erwartungen für die Geschichte hinter Maneater waren eigentlich relativ gering angesetzt. Dennoch hat der Titel innerhalb der recht kurzen Spielzeit von 7-9 Stunden mit seinen Hauptcharakter, seinem gut besetzten Erzähler (Chris Parnell) und dem Gegenspieler Scaly Pete überzeugen können. Aufgebaut als TV-Show begleitet ihr den Haifänger Scaly Pete auf der Suche nach seinem nächsten Opfer. Nach einem flotten Tutorial mit der Mutter der Protagonistin, erblickt ihr nach einem kurzen „chirurgischen“ Einsatz von Scaly Pete, das Licht der Welt. Ein kleiner Snack später (Der Arm von Scaly Pete) geht für euch die Reise ins Ungewisse los. Angetrieben von Rache, arbeitet ihr euch als Baby Hai hoch bis hin zum ausgewachsenen Bullenhai, um es mit den diversen Haifängern und Bewohnern der Gewässer aufnehmen zu können. Die einzelnen Spitzenprädatoren sind großartig in Szene gesetzt und mit überraschend viel Liebe zum Detail beziehungsweise mit Bezug auf die realen Eigenheiten der jeweiligen Meereslebewesen ins Spiel integriert. Wenig spektakulär sind dafür die Jäger umgesetzt. Ähnlich wie beispielsweise in Grand Theft Auto, bekommt ihr es mit immer schwierigeren Jägern zu tun, je mehr Chaos ihr stiftet. Im Fall von Maneater: Wenn ihr jede Menge Menschen verschlingt. Die Jäger werfen die eigentlich solide technische Leistung des restlichen Spiels wieder um Welten zurück. Die Charakter-Modelle sehen wirklich übel aus und erinnern fast schon an eine andere Konsolengeneration. Der einzig positive Aspekt daran ist, dass das Spiel eigentlich recht gut mit unzähligen Gegnern am Bildschirm zurecht kommt. Wir hatten hier eigentlich nur gegen dem Ende des Spiels leichte Framerate-Einbrüche auf der Xbox One X, wenn dann schon hin und wieder 4-5 Boote voll mit Jägern, inklusive einiger Gegner im Wasser aufgetaucht sind. Der Hauptaugenmerk der Entwickler lag hier definitiv auf den Hai-Mechaniken und die Geschichte rund um die Feindschaft zwischen der Protagonistin und Scaly Pete. Der Rest des Spiels fällt dadurch leider oftmals etwas generisch und mit weniger Liebe zum Detail aus.

Zur Auflockerung des Spielgeschehens findet ihr regelmäßig neue Easter Eggs die großartig von Chris Parnell in Szene gesetzt werden.

It’s Evolution, Baby

Wie bereits erwähnt, liegt der Gameplay-Fokus stark auf den Eigenschaften der Protagonistin. Sowohl die Steuerung im Wasser, als auch am Land ist wirklich gelungen umgesetzt und trotz recht vielseitiger erkundbarer Areale, sind uns wenig Bugs und technische Ungereimtheiten untergekommen. Die Navigation durch die verschiedenen Gewässer, als auch an Landbereiche gehen gut von der Hand und auch die Kämpfe sind interessant umgesetzt, trotz fehlenden Kombinationsmöglichkeiten und einer gewöhnungsbedürftigen Kamera-Fixierung auf die Gegner. Da sich das Spiel selbst nie wirklich ernst nimmt, bleibt auch der gesamte Spielverlauf recht simpel. Alles was ihr findet muss gefressen werden. Versteckte Easter Eggs, Sammelgegenstände, Mutagen Kisten für Ressourcen und natürlich alles was euch sonst ins Gebiss kommt. Die RPG-Elemente sind auch sehr überschaubar. Für jeden erlegten Boss erhaltet ihr neue Upgrades die ihr mit den jeweiligen Ressourcen bis zum höchsten farblichen Level aufwerten könnt. Optisch machen die Upgrades einiges her und erlauben zumindest ein wenig an Personalisierung für euren Hai. Wenn ihr kein Fan von sammelbaren Gegenständen und Erkundung seid, könnt ihr den Titel vermutlich in guten 3-4 Stunden durchspielen, nur verpasst ihr dadurch einige wirklich gelungene Easter Eggs und Monologe von Chris Parnell. Archer/Rick and Morty Fans kommen hier zumindest durch die bekannte Stimme im englischen Original voll auf ihre Kosten.

Kleine Pfützen und Pools sind gut platziert um euch bei der Erkundung an Land etwas Schutz zu bieten.

Falls das Ziel des Studios war, ein „Hai-Feeling“ zu erreichen beziehungsweise, dass die Spieler sich mit der Protagonistin identifizieren, hat man hier wirklich gute Arbeit geleistet. Die einzelnen Bewegungsabläufe, bis hin zum Design der Upgrades und dem Hai selbst sind gelungen und könnte man kaum besser machen. Viele Bereiche hätten man natürlich deutlich umfangreicher und vielfältiger ausbauen können, aber mit einem Startpreis von 39,99€ und der damit verbundenen Kürzungen von Elementen im Spiel, kann man hier einige Mankos gut verkraften. Durch die kurze Spielzeit kommt eigentlich nie ein wirkliches Gefühl von mühsamen RPG-Grind auf und auch das sammeln der Gegenstände ist überschaubar und damit auch für Spieler die nie ein Spiel zu 100% komplettieren machbar. Ein Neues Spiel+ und deutlich mehr spielerische Vielfalt/Herausforderung wären dennoch wünschenswert gewesen. Der Wiederspielwert ist nach 7-9 Stunden nicht mehr vorhanden und das Spiel tut auch auch recht wenig um euch wieder nach dem Abschluss der Geschichte zurück zu holen.

Grotten erlauben euch eine unkomplizierte Schnellreise und diesen als Hub für Upgrades.

Grafisch und technisch liefert Maneater eine solide Leistung. Die Charaktere Modelle der Zwischenbosse und NPCs, hätten zwar deutlich mehr Zuneigung vertragen können, aber sonst bieten die abwechlungsreichen Gebiete, Easter Eggs und Hai-Upgrade Modelle ein schönes Gesamtbild. Vor allem was zerfleischen von Gegnern und die damit verbundenen Animationen sind gekonnt in Szene gesetzt. Die umfangreiche Weitsicht in die Ferne (Vor allem am Land) wirkt etwas wie verschenktes Potenzial. Hier hätte man sich doch eher auf die Grafik von begehbaren Gebieten und die nähere Umgebung fokussieren können.

Maneater ist ab sofort für PlayStation 4, Xbox One und PC (Epic Games Store) verfügbar. Hier könnt ihr Maneater bereits bestellen.

Fazit

Maneater überrascht in sehr vielen Bereichen und wird sicherlich jeden Hai-Enthusiasten begeistern können. RPG-Fans können hier auch zugreifen, wenn man bereit ist auf etwas an Gameplay-Vielfalt, Umfang und Abwechslung zu verzichten. An Humor und Spielspaß fehlt es dem Titel auf jeden Fall selten.

Positiv

+ Humor und Spielspaß überzeugen

+ Überraschend gelungene Geschichte und Antagonist

+ Detaillierte Hai Animationen/Mechaniken und Gegenspieler

Negativ

– Preisbedingte Reduzierung vom Umfang und Inhalten in vielen Bereichen

– Animationen von Gegnern großteils sehr enttäuschend

– Fehlende Gameplay-Vielfalt

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer