Last Day of June PS4 Review – Ein Gefühlskarussell mit der Musik von Steven Wilson

Eine bewegende Geschichte untermalt von der Musik von Steven Wilson (Porcupine Tree/Blackfield) in Szene gesetzt von Jess Cope (Animator bei Tim Burtons Frankenweenie und Regisseur von Metallicas Musikvideo Here Comes Revenge) und dirigiert von Director Massimo Guarini (Murasaki Baby, Shadow of the Damned, Naruto: Rise of a Ninja). Auf den ersten Blick kann bei diesem Projekt eigentlich nichts mehr schief gehen oder? Wir haben den emotionalen Titel für euch genauer unter die Lupe genommen und verraten euch ob sich ein Kauf lohnt.

Aus Fehlern lernen

Last Day of June beschäftigt sich mit der Frage „Was würdest du tun um deine große Liebe zu retten?“. Das Pärchen Carl und June verbringen einen schönen Tag auf ihren Lieblingsplatz und gegen Abend endet der Tag in einem tragischen Unfall. Als Spieler müsst ihr hilflos mit ansehen wie sich die Ereignisse zutragen und kämpft danach mit den Gedankengängen des Protagonisten, der bestimmte Ereignisse verschieben will um den Unfall zu verhindern. Falls jemand Life is Strange gespielt hat, wird das Konzept teilweise bereits bekannt sein, nur scheitert es hier etwas an der spielerischen Umsetzung. Ihr begleitet die einzelnen Dorfbewohner die an dem Tag mit dem Pärchen interagiert haben und versucht ihre Wege zu erkunden und Alternativen in relativ simplen Rätsel zu entdecken. Last Day of June hätte hier als ein emotional packender Walking Simulator durchgehen können, wenn da nicht die unsinnigen Gameplay-Mechaniken wären, die die Entwickler hier implementiert haben. Cutscenes und Ereignisse müssen auch bei einem perfekten Durchlauf mehrmals angesehen werden und können nicht übersprungen werden, was euch in den 2-3 Stunden an Spielzeit die der Titel bietet oftmals immer wieder dieselben Aktionen durchführen lässt um im nächsten Kapitel vorankommen zu können. Auch die einzelnen Ereignisse die hier aneinander geknüpft wurden, sind alles andere als anspruchsvoll oder wirklich logisch zum sehen. Gerade von dem eigentlichen Dream-Team hinter der Entwicklung des Titels hätte man sich gerade hier um einiges mehr an fordernden Inhalten und Überraschungen erwartet.

PS4 Screen Last Day of June

Dafür sind zum Glück die Charakter trotz fehlender Dialoge wirklich liebevoll ausgefallen. Die Designs erinnern stark an Tim Burton Animationsfilme und passend perfekt in das herbstliche Setting der Umgebung. Prinzipiell hätte man sich auch hier eher reale Gespräche zwischen den Protagonisten erwartet, aber die quasi non verbale Kommunikation zwischen den einzelnen Charakteren ergänzt sich gut zum Gesamtbild des Spiels. Durch das wie bereits beschrieben unbeholfene Gameplay verschwindet die Magie des Titels leider recht schnell und kommt erst im letzten Viertel des Spiels wieder. Hier nehmen euch die Entwickler plötzlich etwas an Interaktionsmöglichkeiten und konzentrieren sich voll und ganz auf das große Finale was absolut gelungen ist und wohl den stärksten Part des Spiels ausmacht. Falls euch die erste Hälfte des Spiels noch nicht emotional gefangen hat, wird es gegen Ende des Spiels definitiv so weit sein.

Screenshot PS4 Pro Last Day of June

Neben den kurzen Interaktionen mit den einzelnen Charakteren, könnt ihr jeden davon auch selbst steuern und Fotos sammeln, die ein Stück der Vergangenheit der einzelnen Protagonisten durchleuchtet. Leider wird auch dieses Feature sehr mühsam gestaltet durch die bereits beschriebene Rewind-Mechanik. Als Trost gibt es beim Backtracking durch die einzelnen Erinnerungen immer wieder verteilte Musik-schnipsel von Steven Wilson zu hören, um die eigentlich ein großer Teil des Spiels aufgebaut wurde. Wenn man hier um einiges mehr an Liebe zum Detail in die Gameplay-Mechaniken gesteckt hätte, wäre das Projekt wirklich großartig ausgefallen. So muss man sich leider durch ein sehr mühsames Prozedere kämpfen um ein packendes finale Erleben zu dürfen.

Fazit

Last Day of June bietet eine wirklich schöne Geschichte untermalt von einem gelungenen Soundtrack und schön verpackt in einem Tim Burton-like Animationsstil. Leider scheitert der Titel großteils daran wirklich ein Spiel zu sein und liefert euch bis gegen Ende ein sehr mühsames Erlebnis. Fans von emotionalen Abenteuern raten wir aber trotz allem einen Blick auf diesen besonderen Titel zu werfen.

Positiv

+ Solider Sound und Animationen

+ Emotionale Geschichte die gegen Ende ihren absolute Höhepunkt entwickelt

+ Interessante Darstellung und Integration der einzelnen Charaktere

Negativ

– Mühsame Gameplay-Mechaniken

– Mit 2-3 Stunden sehr kurzes Abenteuer und kein Wiederspielwert

– Wenig Abwechslung

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer