HP Omen Mindframe Review – Coole und teure Standardkost

Gaming Headsets gibt es in verschiedensten Varianten auf dem Markt. Ob kabelgebunden oder Wireless, Einsteiger oder Enthusiasten-Lösung, eines haben alle Geräte gemeinsam: Nach einer bestimmten Zeit entfällt der Tragekomfort  durch eine erhöhte Hitze und verschwitzte Ohrpads. HP Inc. möchte mit seinem Omen Mindframe Headset nun die Dauerbenutzer bedienen und verspricht mit der eigens entwickelten Frostcap Technologie eine permanente Kühlung für die Ohren. Erfährt in unserem Review, wie sich das Omen Mindframe geschlagen hat.

Gute Verarbeitung,
hoher Tragekomfort, zu kurzes Kabel

Optisch macht das Headset beim Auspacken schon einmal einen sehr guten Eindruck: Dank einer Mischung aus Aluminium, Kunstleder und Stoff greift sich das Gerät nicht nur gut an, sondern wirkt auch äußerst robust. Zwar wirkt das Mindframe auf den ersten Blick sehr wuchtig, lag aber bei jeder Session gut an und machte absolut keine Probleme. In Sachen Tragekomfort hat HP Inc. hier wirklich ein feines Produkt auf den Markt gebracht.

Einen kleinen Nachteil gibt es aber doch, welcher vor beim doch recht stolzen Kaufpreis von 199,- etwas sauer aufstößt: Die Kabellänge ist mit 2 Meter teilweise zu kurz ausgefallen, da das Mindframe ein dickes, mit Stoff ummanteltes Kabel besitzt, welches dazu neigt sich nach einer gewissen Zeit leicht einzurollen. Beim Testen auf verschiedenen Anzeigegeräten mit unterschiedlicher, aber geringer Distanz waren wir so gezwungen das Headset mehrfach umzustecken.   

Gut umgesetzte Frostcap Technologie, spärliche Ausstattung

Bei der technischen Umsetzung ist HP Inc. einiges gelungen, denn eigentlich handelt es sich bei der Frostcap Technologie um einen Volltreffer: Die beiden in den Ohrmuscheln integrierten Kühlmodelle halten eure Ohren tatsächlich konstant auf einer angenehmen Temperatur kühl. Hierbei besteht keine Gefahr für eine Ohrenentzündung oder sonstiges, da die Kühlung nicht bläst, sondern lediglich dafür sorgt, dass die Temperatur so niedrig gehalten wird um die Entstehung von Kondensationsflüssigkeiten zu vermeiden.

Auch wenn die konstant durchlaufende Kühlung innen sehr gut funktioniert ist uns nach dem Abnehmen des Headset sofort eine ziemlich starke Hitze auf der Außenseite der Ohrmuscheln aufgefallen, welche nach einer mehrstündigen Nutzung potenziell als Mini Bratpfannen für Mini Spiegeleier dienen könnte. Dennoch hielt das Headset ohne Probleme durch und lief einwandfrei.

Ansonsten bietet das Gerät noch ein Mikrofon mit automatischer On/Off Funktion bei entsprechender Stellung: Gebt ihr das Mikrofon also in Sprechposition, wird es automatisch aufgedreht und vice versa. Weiters habt ihr noch anpassbare RGB Lichter sowie einen Regler für die Lautstärke, welcher hinten auf der rechten Muschel positioniert ist.  Insgesamt ist das Mindframe hier doch eher sehr schlicht in seiner Ausstattung, was Fragezeichen aufwirft, hätte man den Platz an den Ohrmuscheln mit mehr Buttons für den Komfort ausstatten können.

Wenige Optionen
und ein mäßiger Sound

Einstellungen für das Mindframe nehmt ihr über das Omen Command Center, welches ihr über den Windows Store bezieht, vor und werdet dabei alles andere als mit einer Fülle an Optionen erschlagen: Lediglich die Kühlung ist auf drei Stufen einstellbar und die RGB Lichter können in verschiedenen Farben und Sequenzen kombiniert werden. Falls ihr euch jetzt auf der Suche nach Soundeinstellungen macht werdet ihr vermutlich ebenso fündig wie wir, denn es gibt schlicht und einfach keine.

Das Mindframe bietet ein fix vorgegebenes Dolby Virtual Surround 7.1 Preset, mit welchem ihr leben müsst. Zwar würde das bei Geräten, die keinen Sound ausgeben kein Problem darstellen, bei einem Headset dieser Preisklasse allerdings sollte das ein essentieller Bestandteil sein, den das Mindframe hier schmerzlich vermissen lässt. Gewiss: Das Preset ist nicht schlecht und hat vor allem bei Battlefield 1 und Valkyria Chronicles 4 einen wuchtigen Sound abgeliefert, aber es ist eben auch nicht wirklich gut.

Auch die Sprachqualität ist auf einem durchschnittlichen Niveau, welches weder in das stark negative noch in das wirklich außergewöhnliche ausschlägt und hier liegt auch das unserer Meinung nach größte Problem des HP Omen Mindframe: Die Idee wirkt grundsolide umgesetzt und kann über weite Strecken überzeugen, bei den Standardaufgaben liefert das Gerät aber bestenfalls eben Standardwerte ohne Alleinstellungsmerkmal der anderen Hersteller ab. In Anbetracht des hohen Kaufpreises muss man sich doch vor Augen halten, dass man hier zwar eine gute und dauerhafte Kühllösung mit hübschen RGB Lichtern geboten bekommt, aber in der Kerndisziplin mehr oder weniger Standardkost geliefert wird.

Fazit

Das HP Omen Mindframe Headset ist ein schickes und komfortables Headset mit einer sehr gut umgesetzten Kühllösung, welches in dieser Preisklasse allerdings nur einen generischen Sound ohne Anpassungsmöglichkeiten sowie viel zu wenig Features mit sich bringt. Wer mit diesen Abstrichen leben kann findet ein grundsolides Gerät mit einem Alleinstellungsmerkmal vor, alle anderen sind mit günstigeren Lösungen und entsprechenden Pausen zwischen dem Gaming wohl besser beraten.

Positiv

+ Sehr gute Verarbeitung

+ hoher Tragekomfort

+ Hübsche RGB Effekte

+ Frostcap Technologie gut umgesetzt

Negativ

– Kühleinheiten nach längerer Nutzung sehr heiß

– Kaum Einstellungsmöglichkeiten

– Nur ein fixes Sound-Preset

– Sound bestenfalls auf durchschnittlichem Niveau

– Zu teuer für das Gebotene 

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.