Hitch Hiker – Gamescom 2019 Impressionen

Hitch Hiker von Mad About Pandas wurde erstmals als Humble Original 2018 vorgestellt. Heute ist der introspektive Reiseabenteuer schon wesentlich weiter fortgeschritten und verspricht ein einzigartiges narratives Erlebnis.

Hitch Hiker einen Walking Simulator zu nennen ist einerseits akkurat, teilt es doch viele Elemente genre-verwandter Titel wie Gone Home oder What Remains of Edith Finch: Fokus auf Narrative und Dialoge, reduzierte Interaktivität, vereinzelte Puzzle-Elemente. Andererseits ist die Bezeichnung doch etwas zu viel gewollt, verbringt man die meiste Zeit doch im Sitzen. Als Anhalter verschlägt es euch quer durch die USA und versucht dabei herauszufinden, wer ihr eigentlich seid. Im Laufe des Spieles begegnet ihr fünf Charakteren, die euch freundlicherweise mitnehmen: die Interaktionen mit diesen Figuren bilden den Kern des Spiels. Während der Fahrt geben die Unterhaltungen mit den Fahrer*Innen Aufschluss über sich selbst, über euch, sowie über viele Konzepte, die eher in der Metaphysik angesiedelt sind. Ob es um den Unterschied zwischen Rosinen und Trauben geht, oder um die Tatsache, dass wir uns manchmal einfach nicht an die Gesichter geliebter Menschen erinnern: Hitch Hiker gibt viel Anlass zur Introspektion; nicht nur was die Figuren der Spielwelt betrifft sondern auch euch selbst.

Vern ist der erste Fahrer, der euch auf dem Weg durch die Staaten begleitet

Die Spielerfahrung ist jedoch nicht so straightforward, wie es jetzt klingen mag, denn durch das Spiel hindurch driften die Welt und die Narrative in surreale Thriller-Territorien ab. Nicht umsonst ist das Spiel stark von den Werken von David Lynch inspiriert und spielt stets mit den Erwartungen von Spieler*Innen daran, was denn nun echt ist und was nicht. Gepaart mit seichten Puzzle- und Exploration-Elementen, könnte Hitch Hiker durchaus das Potenzial für einen Sleeper Hit des Genres aufweisen. Der Titel soll 2020 für PC, Mac und Konsolen erscheinen.

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Written by: Dominik Hellfritzsch