GreedFall 2 Gamescom Vorschau – Wenn Dragon Age und Kotor ein uneheliches Kind bekommen

Greedfall war eines dieser unterschätzten Spiele, das weit über seine Gewichtsklasse hinausging und mit extrem einzigartigem Worldbuilding wirklich hervorstach. Nach einem Hands-on auf der diesjährigen Gamescom mit Greedfall 2: The Dying World bin ich sehr gespannt darauf, wieder in die bizarre und magische Insel Teer Fradee einzutauchen. Es scheint, als würde das Spiel all seine wunderbare Eigenart beibehalten, während es gleichzeitig eine bedeutende Wendung in der Gameplay-Abteilung macht.

Die alte BioWare-Klasse findet man jetzt beim Studio Spiders

Als übernatürlich begabtes Mitglied des Yecht Fradi-Stammes hatte ich die Gelegenheit, einige interessante Charaktere zu treffen, die labyrinthartigen Wälder, die ich mein Zuhause nenne, zu erkunden, äußerst fragwürdige Entscheidungen in der Geschichte zu treffen und vor allem das brandneue Kampfsystem auszuprobieren. Selbst in diesem extrem frühen Zustand sehe ich viel Potenzial in diesem mutigen und unverblümt exzentrischen Nachfolger. Entwickler Spiders hat nie ein Geheimnis aus seinen BioWare-Einflüssen gemacht, aber während Greedfall von 2019 ein wirklich einzigartiges Worldbuilding und interessante Charaktere bot, ließ das Kampfsystem noch Wünsche offen. Die Fortsetzung hofft, diesen Mangel zu beheben, indem sie die einfachen Hack-and-Slash-Kämpfe des Vorgängers durch halb-echtzeitliche, strategische Gefechte ersetzt, die stark an Dragon Age: Origins erinnern. Jetzt pausiert ihr den Kampf, bewertet die Arena und plant eine Reihe von Aktionen für jeden eurer Charaktere, bevor ihr den Zeitfluss wieder aufnehmt und eure Taktiken sich entfalten lasst. Diese Ähnlichkeit zu Dragon Age ist kein Zufall, da das Studio speziell Origins als ein geliebtes Spiel genannt hat, das es mit diesem langsameren, taktischeren Kampfstil emulieren möchte.

Die frühe Alpha-Version, die ich spielte, hatte definitiv noch ihre Ecken und Kanten, aber ich konnte die Vision für diese Wendung bereits erkennen, die das Spiel aus dem überfüllten Raum der schnelllebigen Third-Person-Actionspiele herausnimmt und ihm ein viel markanteres, altmodisches Gefühl verleiht. Die rollenbasierten Fähigkeiten, die ihr freischaltet und gegen eure Feinde einsetzt, umfassen Dinge wie das Bedecken eines Bereichs des Schlachtfelds mit immobilisierendem, giftigem Gestrüpp wie eine Art Hexen-Druide oder das Springen in den Nahkampf mit einem Tank-Charakter, um schweren Schaden zu verursachen. Jede dieser Fähigkeiten hat eine eigene Abklingzeit, die ihr jonglieren müsst, während ihr eure nächsten Züge plant. Das akribische Durchforsten verschiedener Statistiken und Fähigkeitsbeschreibungen sprach den RPG-Nerd in mir an, und die Neuheit, zwischen den Charakteren zu wechseln, ließ mich wie einen Kommandanten fühlen, der seinen Untergebenen Befehle erteilt. Es ist eine Weile her, dass ich ein Spiel gespielt habe, das dieses Kampfsystem verwendet, und es kratzte an einem alten Juckreiz, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn noch hatte.

Das Umschalten zwischen allen Charakteren in meiner Gruppe half mir auch, besser zu verstehen, wie jeder von ihnen funktioniert und sich in seinem Kampfstil unterscheidet, und wie sie nützlich sein könnten, während ich die Welt erkunde. Zum Beispiel lernte ich, dass eines meiner Gruppenmitglieder ein scharfes Auge für die Verfolgung von Tieren in der Wildnis hatte und geschickt darin war, Fallen zu entschärfen und Schlösser zu knacken. Das führte dazu, dass ich ihn bevorzugt beim Erkunden der Wälder einsetzte. Ein anderer Verbündeter war dagegen vor allem gut darin, Feinde mit einem Hammer von der Größe eines Kindes zu Brei zu schlagen, also sorgte ich dafür, dass ich bei jedem Kampf zu ihr wechselte. Das ist etwas, wovon das erste Spiel hätte profitieren können, da das Spielen als De Sardet in einem Dutzend Stunden dauernden RPG mit vielen Kämpfen auf Dauer eintönig werden konnte. Dieses neue System bringt nicht nur Abwechslung ins Spiel, sondern half mir auch, die Charaktere besser zu verstehen, ihre Eigenarten, Stärken und Schwächen.