Google Stadia offiziell auf der GDC 2019 vorgestellt – Eine Plattform mit theoretisch unendlich großem Potenzial

Als Google im Oktober 2018 mit „Project Stream“ Testern eine voll funktionsfähige Version von Assassins Creed Odyssey in 1080P bei 60FPS über den hauseigenen Chrome-Browser ermöglichte, fiel die Resonanz für den Techgiganten und sein gewagtes Projekt mehr als positiv aus: Laut Erfahrungsberichten spielte sich der Vorzeigetitel von Ubisoft wie auf einer echten Konsole beziehungsweise einem PC, wenn auch noch mit einer spürbaren Eingabeverzögerung. In den letzten Wochen kursierten immer mehr Gerüchte, dass Google tatsächlich eine Offensive in Sachen Gaming plant. Nun hat der Riese auf der GDC 2019 die Katze aus dem Sack gelassen.

Mit Google Stadia wurde eine cloudbasierte Gamingplattform angekündigt, welche ihre gesamte Rechenpower aus 200 Datacentern bezieht, die über mehr als 7500 Cluster verbunden sind, ihren Fokus dabei auf maximale Skalierbarkeit für die Zukunft und eine Vernetzung der gesamten Community bestehend aus Entwicklern, Youtubern und Spielern selbst legen soll. Das Prinzip ist hierbei denkbar einfach gestaltet: Anhand einer Techdemo von Assassins Creed Odyssey wurde über den Button „Play in Stadia“ bei einem YouTube Video des Titels das Spiel auf einem Laptop aufgerufen, nur um danach mit gleichem Stand auf einem Smartphone mit gekoppeltem Controller, einem Tablet, einem Desktop PC und schließlich dem TV selbst fortgeführt zu werden. Dabei soll die Eingangs erwähnte Skalierbarkeit die Qualität der Grafik auf ein neues Level pushen: 4K bis zu 60FPS mit HDR sollen zu einem späteren Zeitpunkt in bis zu 8K bei 120FPS und mehr münden.

Für die Vernetzung der Community sollen verschiedene Features zum Einsatz kommen: So wird „Crowd Play“ Spielern ermöglichen, in einem Stream ihres YouTubers gleich direkt in die Partie selbst zu joinen. „Streamconnect“ soll Splitscreen oder Koop ohne technische Einbußen und mit direktem Eingriff bieten, was anhand einer eigenen kleinen Techdemo von fünf Spielern mit fünf verschiedenen parallelen Tätigkeiten gezeigt wurde. Entwickler haben die Möglichkeit, sämtliche Ressourcen direkt und ohne Unterbrechung über das Datennetzwerk zu erhalten, was ebenfalls die zeitnahe Umsetzung von Input der Spielerschaft begünstigen soll.  

Neben der Unterstützung für allen gängigen Controller sowie Maus und Tastatur wird es optional auch einen speziellen Google Stadia Controller geben, welcher zwei neue Buttons mit sich bringt: Ein Knopf für Capturing soll direkte 4K Uploads nach YouTube ohne jegliche Unterbrechungen aus dem Spiel heraus bieten und der Google Assistant soll euch zum Beispiel dabei unterstützen, einen richtigen Löungsweg über ein passendes Walkthrough Video auf YouTube zu finden. Optisch erinnert der Controller an eine Mischung aus Playstation 4 Gamepad sowie dem Nintendo Switch Pro Controller. Als Grafikplattform für sämtliche Umsetzungen soll Vulkan zum Einsatz kommen, welches von einer Custom-GPU von AMD, welche zu Beginn 10.7 Teraflops und damit soviel Power wie die Xbox One X und PS4 Pro gemeinsam liefern, betrieben wird.

Doch am Ende des Tages können technisch beeindruckende Fakten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die noch immer wichtigste Komponente für eine erfolgreiche Plattform ihre Spiele sind und hier scheint der Techgigant aus San Francisco ebenfalls seine Hausaufgaben gemacht zu haben: So wird zum Beispiel einer der Launchtitel für Stadia Doom Eternal sein, welcher auch hinter verschlossenen Türen auf der GDC2019 gezeigt wird. Auch wurde im Zuge der Präsentation von Branchenveteran Phil Harrison die Gründung des First Party Publishers und Entwicklers Stadia Games and Entertainment Studio unter der Führung der ehemaligen EA Motive Chefin und Mitschöpferin der Assassin`s Creed Serie, Jade Raymond, bekanntgegeben. Weitere Spiele sowie Informationen zum genauen Start, welcher mit 2019 angegeben wurde, dem Preismodell und anderen Themen wird es im Sommer dieses Jahres geben.

Zwar kann man vom derzeitigen Stand nicht viel über die neue Technologie selbst sagen, aber das Potenzial von Google Stadia ist mit Blick auf die Zukunft gelinde gesagt gewaltig. Wir sind sehr gespannt, welchen Platz die neue Plattform in der Gaminglandschaft einnehmen wird, sind aber davon überzeugt, dass Stadia bei richtiger Umsetzung ein richtig großes Ding werden kann. Selbstverständlich halten wir euch bezüglich Google Stadia und den Plänen des Techgiganten wie immer auf dem laufenden und werden euch zu gegebenem Zeitpunkt mit neuen Infos versorgen.

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.