Gamescom 2019: Blair Witch – Ein Preview, das uns das Fürchten lehrte

Horrorfilme haben stets einen schweren Stand. Setzt man auf Jump-Scares, dann ist schnell die Rede von billigen Tricks, die Seher zu erschrecken. Legt man den Fokus jedoch auf atmosphärischen Horror, dann macht sich schnell Langeweile im Saal breit. Mit diesen kritischen Stimmen müssen sich Videospielentwickler nicht herum schlagen, denn diese sind weder an ein limitiertes Zeitfenster gebunden, noch verlangen sie vom Spieler vollste Aufmerksamkeit ohne Unterbrechung für einen längeren Zeitraum. Dennoch sollte das Handwerk wohl gelernt sein, was das polnische Entwicklerstudio Blobber Team mit Layers of Fear 1 und 2 sowie Observer bereits eindrucksvoll bewiesen hat. Doch konnte man diese Erfahrung auch in Blair Witch übertragen? Lest selbst!

Die Story ist schnell erkärt: Ein kleiner Junge verschwindet spurlos und so werdet ihr als Detektiv angeheuert, diesen zu finden. Gemeinsam mit eurem Schäferhund, der auf den Namen Bullet hört, macht ihr euch auf den Weg an den Rande des Black Hill Wald,  wo die sagenumwobene Blair-Hexe ihr Unwesen treiben soll. Nachdem bereits zuvor das Verschwinden von drei Wanderern vermeldet wurde, schaltet sich auch die Polizei in den Fall ein, womit nun auch unser Abenteuer beginnt! Mit eurem Auto parkt ihr vor dem Eingang des Waldes, wo bereits eine Handvoll Fahrzeuge der Polizei, sowie freiwilligen Helfern vorzufinden sind. Von den Einsatzkräften fehlt jedoch jegliche Spur und bei genauerer Betrachtung der Umgebung findet ihr neben Hinweisen und Zeitungsartikeln auch mysteriöse, verwaschene Fotos von Personen, dessen Rücken fotografiert wurde. Nichtsdestotrotz greift ihr nach einem Funkgerät und macht euch gemeinsam mit eurem treuen Begleiter auf den Weg in eure wohl letzte gemeinsame Reise. Diese gilt es unbewaffnet anzutreten, weswegen Bullet das Kernelement ist, um euch am Leben zu halten. Dieser hört auf verschiedene Kommandos, die ihn entweder die Umgebung absuchen lassen oder ihn auffordern, dicht in eurer Nähe zu bleiben. Neben dem klassischen Befehl „Sitz“ könnt ihr ihn zudem Tadeln oder Loben, sofern er seine Aufgaben zu eurer Zufriedenheit erfüllt. Ein gutes Verhältnis zu Bullet ist dabei unumstößlich, denn dieser wittert im Gegensatz zu euch Gefahren und bellt, sollten sie sich euch nähern.  

Bullet ist nicht nur der beste Freund des Menschen, sondern auch euer Garant fürs Überleben

Womit wir nun beim nächsten Teil angekommen sind: Innerhalb des Waldes versucht euch die Blair Witch nicht nur mittels Illusionen an eurem Verstand zweifeln zu lassen, sondern nutzt auch baumartige Kreaturen, deren Begegnung tödlich enden, sofern ihr diese nicht durch eure Taschenlampe rechtzeitig verscheuchen könnt. Neben derartigen Passagen, wo es um Leben und Tod geht gibt es auch ruhigere Momente, die auf Atmosphäre setzen und euch mit kniffligen Rätseln auf die Probe stellen. Ein wichtiges Hilfsmittel ist eure Kamera, in die ihr frisch gefundene und bereits bespielte Videokasetten einlegen könnt. Diese tragen indirekt zur Lösung des Rätsels bei, da ihr durch geschicktes Vor- oder Rückspulen einer Sequenz auch die Realität beeinflussen könnt. Bespiel gefälligst? Eine verschlossene Tür hindert uns an der Weiterreise in einem abgelegenen Bauernhaus. Im Schuppen nebenan finden wir aber eine Videokassete, deren Inhalt ein verstörender ist. Der Filmer scheint den Besitzer des Hauses im Schuppen zu attackieren, weswegen sich dieser auf die Flucht macht und sich im Haupthaus hinter der vermeintlichen, für uns verschlossenen Tür, in Sicherheit bringt. Spulen wir dieses Video dann genau zu dem Moment und stoppen es, wo der Flüchtende die Tür des Raumes öffnet um sich dahinter zu verbergen, dann steht auch in der Realität eben diese Tür nun plötzlich offen. Diese Mechanik soll furchtlose Fans auch im weiteren Spielverlauf vor Herausforderungen stellen und bildet ein interessantes und neuartiges Spielelement.

Waffen sind nicht erlaubt, dafür rettet euch die Taschenlampe aus gefährlichen Situationen

Bis ihr aber zum ersten Mal den Abspann von Blair Witch seht, können laut Entwicklern gut und gerne bis zu sechs Stunden vergehen. Wer sich zusätzlich darauf konzentriert, alle Geheimnisse und sammelbaren Gegenstände zu finden, der soll sogar neun Stunden Spielzeit benötigen. Schafft ihr es, den verschwundenen Jungen zu finden oder werdet ihr selbst Opfer der Blair Witch? Das könnt ihr bereits demnächst herausfinden.

Der verlassene Parkplatz deutet schon ein grausames Schicksal der Helfer an

Blair Witch erscheint am 30.August 2019 für PC  und Xbox One und ist pünktlich zum Release auch als Inhalt des Xbox Game Pass Ultimate für beide Plattformen erhältlich.  

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz