Fallout-Erfinder Tim Cain lässt uns seine Meinung zur Serien-Adaption wissen

Die Serie „Fallout“ von Amazon Prime ist nun schon seit einem Monat in vollem Umfang zu sehen. In dieser Zeit hat die unglaubliche Adaption bei allen, die sie gesehen haben, endlose Gespräche und Theorienbildung ausgelöst. Dazu gehört auch Tim Cain, der vor allem als Schöpfer von Fallout bekannt ist. Cain sprach auf YouTube darüber, was seiner Meinung nach funktioniert hat und was nicht, und warf auch ein paar eigene Fan-Theorien ein. Er ging sogar auf die große Frage nach dem Kanon von Fallout New Vegas ein, über den die Fans immer noch streiten.

Cain beginnt sein Video mit einem definitiven „Sie gefällt mir“. Nachdem diese Grundsatzfrage gleich zu Anfang geklärt ist, geht er weiter auf das Warum ein. „Es fühlt sich an wie Fallout“, sagt er, „das ist schwer zu realisieren, glaubt mir. Ich weiß, wie schwer es ist, das zu bewerkstelligen. Es ist leicht, postapokalyptisches Zeug zu schreiben, das allerdings nicht zur Fallout-Formel passt.“ Aber laut Cain umgeht die Serie diesen Fehler, weil sie sich so gut an die etablierte Welt und den Ton der Spiele hält.

Ein Großteil von Cains Lob gilt auch den Hauptfiguren der Serie: Lucy (Ella Purnell), Maximus (Aaron Clifton Moten) und Cooper Howard (Walton Goggins). Sie fühlen sich an wie „verschiedene Arten, wie ein Spieler-Charakter sich dem Spiel nähern könnte“, sagt Cain. Es handelt sich um eine gekonnte Adaption des Spiels ins Fernsehen, da die Spiele eine wechselnde Moral der Spieler zulassen. Die Serie schafft es, dies nachzubilden, indem sie den Zuschauern mit Lucy, Maximus und Howard Charaktere mit guter, neutraler und chaotischer Perspektive bietet.

Viele Fallout-Fans sind besorgt, dass ihr Lieblingsableger Fallout New Vegas nicht mehr kanonisch ist.

Cain hat sich zudem zum Thema Fallout New Vegas geäußert: Die Fans waren besorgt, dass die Serie das geliebte Spiel aus der Welt schafft, indem sie die Zerstörung von Shady Sands im Jahr 2277 einführt, was hypothetisch gesehen die New California Republic davon abhalten würde, ein wichtiger Machtfaktor im Ödland zu werden und die Ereignisse von New Vegas zu initiieren. Aber Cain macht sich wegen diesen Umständen keine Sorgen: „Fallout hat in vielen Spielen die Angewohnheit, dass einem die Leute etwas erzählen, was nicht stimmt“, sagt Cain, „vielleicht haben sie die Kinder angelogen. Sie haben die Kinder in Vault 33 in Bezug auf andere Dinge angelogen, warum nicht auch in diesem Fall? Oder vielleicht liegen sie einfach daneben, aber wissen dies nicht?“ Ganz zu schweigen davon, hat Todd Howard bereits bestätigt hat, dass Fallout New Vegas immer noch Teil des offiziellen Kanons ist.

Anstatt sich mit New Vegas zu befassen, interessiert sich Cain mehr für eine andere potenzielle Irreführung durch die Serie – aber Vorsicht – das hat mit einer wichtigen Enthüllung des Staffelfinales zu tun. In der letzten Folge wird angedeutet, dass Vault-Tec für die Auslösung der nuklearen Apokalypse verantwortlich ist, indem es die eigenen Bomben auf Amerika abwirft. Wir sehen einen Sitzungssaal, in dem der Plan diskutiert wird, und werden Zeuge, wie Atombomben abgeworfen werden, aber die Serie weist nicht ausdrücklich darauf hin, dass es sich dabei um die Vault-Tec-Bomben handelt, obwohl zumindest eine Hauptfigur – „der Ghul“ Cooper Howard – dies glaubt.

Es bleibt unklar, wer die Atombomben, die über den USA fallen, abgeworfen hat.

Cain nimmt an, dass es sich dabei aber um eine Irreführung handelt und dass wir immer noch nicht die ganze Wahrheit über die Ereignisse kennen. Er weist darauf hin, dass Cooper Howard und seine Tochter auf einer Geburtstagsparty sind, als die ersten Atombomben explodieren, dass aber Coopers Frau Barabra eine hochrangige Vault-Tec-Mitarbeiterin ist, die an der Planung des großen Atombombenplans von Vault-Tec beteiligt war. Warum sollte sie nicht dafür sorgen, dass ihr Mann und ihre Tochter in Sicherheit sind? Das ist etwas, das für Cain keinen Sinn ergibt.

Nachdem er seine Theorien mit den Fans geteilt hat, bekräftigt Cain, dass es sich nur um Theorien handelt und seine Meinung keine Rolle spielt. „Ich bin dafür nicht mehr zuständig, und das seid ihr auch nicht.“ Es ist allein Bethesda überlassen, zu entscheiden, was in Zukunft kanonisch ist und was nicht. Was wir aber mit Sicherheit wissen, ist, dass wir uns in Zukunft auf Staffel 2 von Fallout freuen können.

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Written by: Julian Bieder

Retro-Zocker, RPG-Allrounder und eifriger Trophäenjäger

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