Elden Ring Preview – Der bisher zugänglichste Ableger der Souls-Reihe

Alle registrierten Teilnehmer des Elden Ring-Network-Tests müssen zwar noch bis zum 12. November warten, aber wir konnten bereits einige Stunden mit den darin enthaltenen Inhalten verbringen und verraten euch hier in der Vorschau unsere ersten Eindrücke zu Elden Ring.

George R. R. Martins Einfluss deutlich bemerkbar

Nachdem ein neues Buch zu Game of Thrones noch etwas auf sich warten lässt, bekommen Fans des berühmten Schriftstellers zumindest in Elden Ring einen kleinen Anteil seiner Arbeit in Form der Hintergrundgeschichte, den Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren, der Spielewelt bzw. der Mythologie hinter der Welt des Spiels serviert. Für die Geschichte selbst ist weiterhin Soulsborne-Mastermind Hidetaka Miyazaki verantwortlich. Dieser sehr eigene Mix aus den beiden Persönlichkeiten ist bereits im Anfangsareal erkennbar. Als Soulsborne-Veteran, oder auch wenn man frisch von Sekiro auf den Titel wechselt, kommen euch sofort einige Elemente sehr bekannt vor. Durch den deutlich westlicheren Einfluss der Umgebung und der Geschichte trägt aber dieses Mal alles einen eher mittelalterlichen bzw. keltischen Einfluss.

Die Seelen, die ihr sammelt, sind Runen, sogenannte „Sites of Grace“ ersetzen die klassischen Bonfire und „Grace“ allgemein leitet euch minimalistisch durch die Hauptgeschichte, um nicht den roten Faden in der offenen Welt zu verlieren. Auch interessant sind die neuen „Stakes of Marika“. Ihr müsst euch nicht mehr auf den letzten Checkpoint verlassen, nachdem ihr gestorben seid, sondern könnt in Elden Ring auch bei einer dieser Figuren in der Nähe respawnen. Die „Sites of Grace“ bieten auch weitaus mehr Möglichkeiten als klassische Bonfire: Ihr könnt beliebig die aktuelle Tageszeit verändern, unter „Mix Wondrous Physick“ auf zwei Inhalten einen neuen Flascheninhalt zusammenbrauen, oder auch allgemein die Aufteilung eurer HP und FP-Flaschen verändern. Damit bleibt es euch überlassen, ob ihr Anfangs mit 2 HP/FP-Flaschen starten wollt, oder euch beispielsweise nur mit 4 Heilflaschen auf die Reise macht. Der Network.Test endet kurz nach dem ersten großen Bosskampf bei Stormveil Castle gegen Margit the Fell Omen. Egal für welchen Weg ihr euch danach entscheidet, das Demo-Gebiet ist dort mit einem Hinweis abgesperrt.

Elden Ring bietet schon im Network-Test einige sehr interessante Features für Souls-Veteranen

Viel konnten wir im Network-Test noch nicht über die Geschichte des Spiels herausfinden. Wie auch in anderen Soulsborne-Spielen, wirken die ersten NPCs, denen ihr begegnet, zwar oftmals hilfreich, sind aber relativ negativ gegenüber euch als „Tarnished“ eingestellt. Die erste storyrelevante Zwischensequenz erhaltet ihr bei der dritten „Site of Grace“. Hier stellt sich mit Melina eure erste Maiden vor und hilft euch dabei endlich Level Ups in Form von investierten Runen durchführen zu können. Zusätzlich erhaltet ihr einen Ring, der euch das Pferd mit dem Titel „Torrent“ rufen lässt, und damit die Fortbewegung innerhalb der umfangreichen offenen Areale deutlich erleichtert. Es gibt auch wie in den anderen Ablegern der Reihe Fallschaden, aber Torrent fängt hier ein wenig davon ab, womit ihr einige versteckte Gebiete schon im Network-Test mit etwas Geschick erreichen könnt. Interessant ist auch, dass ihr jetzt außerhalb des Kampfes keine Ausdauer mehr verbraucht. Die Leiste reduziert sich nur, sobald ihr in eine Kampfsituation kommt. Diese Änderung wurde sicherlich mit Rücksicht auf die sehr umfangreichen offenen Welt eingeführt.

Wenn man die hier sichtbare Karte vom Network-Test mit dem gezeigten Material aus dem offiziellen Gameplay-Video abgleicht, kann man von einem Vielfachen an Gebieten, Bossen und Arealen ausgehen.

Viele essentielle Gameplay-Neuerungen und ein Hauch von Breath of the Wild

Elden Ring erinnert zwar sofort in vielen Bereichen an jeden Souls-Ableger davor, bietet aber immens viele neue Features, die man bereits Stück für Stück im Network-Test entdecken kann. Neben den bereits erwähnten Neuerungen ist vor allem der Guard Conter im Kampf sehr hilfreich. Wer etwas Schwierigkeiten hat sein Parry-Timing zu perfektionieren, kann jetzt nach einem regulären Block den R2 Button drücken und führt damit einen schnellen und vor allem sehr starken Konterangriff durch. Ein Limit für diesen Konter gibt es nicht, ihr könnt also in der Theorie nach jedem neuen Block wieder mit R2 angreifen. Natürlich verbraucht der Konter ein wenig Ausdauer, aber der Schaden, den ihr damit verteilt, hilft vor allem gegen stärkere Gegner mit Rüstung oder Schilden immens. Durch den Tag und Nachtwechsel und Item Crafting wird die neue offene Welt von Elden Ring mit einigem an Abwechslung versorgt. Je nach Tageszeit begegnet ihr teilweise anderen Gegnern, habt neue Stealth-Optionen oder findet andere sammelbare Ressourcen. Dadurch haben wir alleine die Spielzeit innerhalb des Network-Tests fast verdoppeln können, um herauszufinden, was sich in den einzelnen Arealen alles zu diversen Tageszeiten verändert.

Wir haben alle Grenzen des Network-Tests abgegrast und können es kaum erwarten, alles, was das finale Spiel zu bieten hat, zu erkunden.

Ganze zehn Klassen für den Protagonisten zur Auswahl

Im finalen Spiel stehen euch zehn unterschiedliche Klassen zur Verfügung plus Charakteranpassung zur Verfügung, von diesen konnten wir insgesamt fünf im Beta-Test ausprobieren. „Bloody Wolf“ und „Enchanted Knight“ sind hier unsere aktuellen Favoriten. Wer etwas mehr Balance will, sollte mit dem „Warrior“ starten. Allen Charakteren und Klassen sind die neuen offensive und defensive beschwörbaren Geister zugänglich. Diese sind simple Items, die ihr beim Händler kaufen könnt oder von Gegnern als Belohnung erhält. Sie unterstützen euch nach Erhalt einmalig im Kampf. Allgemein kann man das Feature als kleine Hilfe ansehen. Um wirklich als „Easy Mode“ durchzugehen, besiegen Bosse diese Begleiter doch etwas zu flott. In manchen Situationen können sie euch aber aus brenzligen Situationen retten oder dem Boss zumindest in der Anfangsphase gut beschäftigen. Allgemein macht Elden Ring jetzt schon sehr viel richtig und wirkt nach Sekiro wie der nächste große Schritt für die Reihe in eine wirklich offene Welt. Die Punkte, in denen man nach dem Eindruck der Beta noch etwas skeptisch sein sollte, sind die Stärke eures Pferdes und die neuen Dungeons. Die bisherigen Start-Dungeons im Network-Test lassen ein leicht generisches Bild erkennen, was hoffentlich im finalen Spiel mit deutlich mehr Abwechslung glänzen kann. Die aktuell enthaltenen Dungeons wirken relativ identisch und die Bosse, die dort auf euch warten, sind bis auf wenige Ausnahmen nicht unbedingt das Kaliber, welches man aus bisherigen Souls-Ablegern gewohnt ist. Als Zwischenboss mit kleinen Belohnungen definitiv brauchbar, aber keineswegs eine wirkliche Herausforderung für Veteranen.

Das Erbe der Soulsborne-Reihe ist in guten Händen

Durch die weiten offenen Areale werdet ihr viele Situationen sehr einfach mit eurem Pferd lösen können. Natürlich kann das Pferd auch sterben und muss im finalen Spiel dann mühselig mit einem eigenen Item wiederbelebt werden, aber durch die Schnelligkeit könnt ihr vor allem größere Gegnergruppen recht einfach von eurem Pferd aus ausschalten. Bei Bossen habt ihr natürlich weiterhin die freie Wahl, ob ihr es euch leichter machen wollt, oder ein episches Gefecht alleine gegen einen mächtigen Drachen antreten wollt. Unsere Empfehlung: Bleibt eher auf eurem Pferd. Der Network-Test gibt einen überraschend umfangreichen Einblick in die Welt von Elden Ring, spoilert aber nicht wirklich etwas Storyrelevantes. Wir konnten zwar niemanden im Co-Op aushelfen oder die PVP-Performance genau unter die Lupe nehmen, aber die hilfreichen Nachrichten im Spiel lassen wieder auf ein paar amüsante Multiplayer-Momente im finalen Spiel oder der nächsten Phase des Network-Tests hoffen.

Elden Ring verspricht schon jetzt im Anfangsareal des Network-Tests sehr viel und vor allem einen großen Schritt für die Serie Richtung Open World. Ob wirklich alle Entscheidungen der Entwickler im finalen Spiel voll aufgehen, und ob der Einfluss von George R. R. Martin den einzelnen Charakteren und der Mythologie mehr Tiefe verleihen kann, finden wir wohl spätestens am 25. Februar 2022 heraus. Der Network-Test zeigt aber bereits, dass der Wechsel auf offene Areale funktionieren kann und die vielen neuen Gameplay-Features bringen jede Menge frischen Wind für Veteranen. Wir können es kaum erwarten mehr über Elden Ring und die Spielewelt zu erfahren.

Hier könnt ihr Elden Ring bereits vorbestellen

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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