Seit der ersten offiziellen Ankündigung zu Elden Ring Nightreign, gibt es jede Menge Fragezeichen zum nächsten Projekt von FromSoftware. Wir konnten einige Inhalte des bevorstehenden Network Tests im Februar, exklusiv zusammen mit ausgewählten Medienvertreten weltweit gute 8 Stunden lang vorab anspielen. Was das neue Multiplayer-Projekt genau ausmacht und was vor allem Veteranen erwarten wird, könnt ihr wie immer bei uns in der Vorschau nachlesen.
Die bisher beste Multiplayer Erfahrung von FromSoftware
Bosskämpfe gemeinsam meistern oder auch im PVP hitzige Gefechte bestreiten, waren Soulslike/Soulsborne Fans immer schon gewohnt. Das ging je nach Spiel und Serververbindung mal gut und mal wesentlich schlechter. Nightreign erweist sich hier als das bisher ambitionierteste Projekt des Studios, was den Multiplayer angeht. Die Fackel wurde hier von Hidetaka Miyazaki an Elden Ring Battle Director Junya Ishizaki weitergereicht, um seine Vision von noch größeren Schlachten, als man bisher gewohnt war, zu verwirklichen. Man erprobt sich mit dem neuen Session-based RPG nicht nur einfach am neuen Konzept, dass entweder ein oder drei Spieler in ein Battle Royale/Extraction/Arena Szenario geworfen werden, sondern auch an der Tatsache, dass innerhalb jedes einzelnen Laufs sich Gegner, Szenarien, platzierte Gegenstände an bestimmten Schauplätzen und vieles mehr anders verhalten können. Nach rund 8 Stunden mit verschiedenen Teams, haben sich hier eigentlich alle großen Zweifel an dem Konzept in Luft aufgelöst. Es gab bis auf einen einzigen Verbindungsabbruch, keine Ungereimtheiten und selbst dieses Szenario, soll im finalen Spiel kein Problem darstellen, da man der Session wieder beitreten kann. Selbst mit drei Bossen mit verschiedenen Movesets und drei Spielern am Bildschirm, war das Spielerlebnis ident, zu einer Offline Session im Hauptspiel.

FromSoftware musste hier aufgrund des neuen Spielkonzeptes einige ihrer üblichen Mysterien streichen und lässt euch jetzt einfach Freunde in die Session einladen. Kein Opfern von drei Ziegen, fünf Katzen und sieben Hamstern (Überspitzt dargestellt), sondern einfach auf der jeweiligen Plattform eine gewöhnliche Einladung schicken. Das ist aber nicht die einzige simplere Variante, die Veteranen erwarten wird.
Da mit dem sich laufend verkleinernden Feuerring deutlich mehr Stress in den Spielfluss kommt, wurden viele Aspekte aus dem Hauptspiel reduziert:

- Leveln bei Sites of Grace, verteilt automatisiert alle Punkte.
- Heilige Tränen befinden sich bei leicht variierenden Kirchen, die jeder Spieler pro Lauf selbst holen muss
- Starke und schwache Waffen bzw. ihre Werte werden deutlich in grün und rot getrennt dargestellt
- Zauber sind deutlich leichter zum Nutzen
- Das Inventar wurde auf die wichtigsten Aspekte reduziert
- Händler und Schmiede sind am selben Platz mit einer reduzierten Auswahl
- Spectral Hawks ermöglichen an speziellen Bäumen gezieltes Schnellreisen
- Kein Fallschaden
- Klettern möglich und auch notwendig, um schnell ans Ziel zu kommen
- Wiederbeleben von gefallenen Mitspielern per Schaden zufügen

Solo-Modus bleibt ein großes Fragezeichen
Für Fans des Hauptspiels wirkt das vermutlich auf den ersten Blick sehr minimalistisch heruntergebrochen, aber man sollte den Zeitdruck in Nightreign nicht unterschätzen. Läufe sind zwar in drei Tage unterteilt, dauern aber in der Praxis nicht viel länger als 20-40 Minuten. Wenn ihr also auf das max. Level von 15 für den finalen Nightlord kommen wollt bzw. die beste Ausrüstung bis dorthin organisiert haben wollt, ist das Optimieren jedes einzelnen Tages zwingend notwendig. Wir können aktuell noch nichts zur Schwierigkeit eines Runs im Solo-Modus sagen, aber zu dritt, sollten alle Mitspieler ein ähnliches Level aufweisen. Die aktuelle Balance ist so ausgelegt, dass zwei der drei Spieler sehr erfahren sein müssen, um die dritte Person notfalls über die Ziellinie zu bringen. Wenn ihr also den Netzwerktest mit zwei Elden Ring Quereinsteigern ausprobieren wollt, müsst ihr einiges an Geduld mitbringen.

Wer keinerlei Erfahrungswerte mit dem Stress eines Battle Royale Titels hat, kann zumindest mit Elden Ring Skills punkten. Es sind sehr viele altbekannte Schauplätze und Gegner mit an Bord. Zwar haben viele davon neue Movesets bekommen, oder tauchen einfach zu dritt auf, aber wer mit den Zwischenbossen im Hauptspiel keine Probleme hatte, wird hier sehr dankbare Punktelieferanten finden. Um jeden Lauf vollends zu optimieren, sollte man sich fixe Routen planen und genaue Zeiten wählen, wann man sich mit kleineren Gegner Camps oder Zwischenbossen beschäftigt. Falls mal Belohnungen eines Bosses außerhalb des Rings liegen oder ihr ihn nicht rechtzeitig besiegt, habt ihr nicht nur keinerlei Upgrades und Runen erhalten, sondern auch kostbare Zeit für den jeweiligen Tag verschwendet.

Wir waren hier mit aktuell vier spielbaren Klassen (Acht Nightfarers im finalen Spiel) und einem der acht verfügbaren Nightlords 7-8 Stunden sehr gut unterhalten. Alleine dieser Abschnitt, der auch relativ ident zum Netzwerktest sein wird, hat unterschiedliche Zwischenbosse, Startpunkte und kann zufällige Events generieren, wie ein Margit der euch beim Spielertod, einen permanenten Debuff mitgibt und euer Level verringert. Generell verliert ihr eure Runen und ein Level beim Sterben, innerhalb eines Tages, aber diese zufällige Variante, erhöht den Druck dann nochmals deutlich. Zu den einzelnen Nightlords wollen wir momentan nicht allzu viel spoilern, da der Inhalt des Netzwerktests relativ ident zum Bereich, den wir anspielen konnten, sein wird. Man hat sich auf jeden Fall nicht nur auf Elden Ring Gegner und Schauplätze beschränkt. Die verfügbaren Karten gehen nicht außerordentlich in die Höhe, sondern auch wieder in die Tiefe, mit Minen und Höhlen als klassische Dungeons.

Der neue Gampeplay-Loop im Detail
Nachdem wir jetzt auf die doch vielen Neuerungen in Nightreign eingegangen sind, bleibt die Frage: Wie spielt es sich? Ihr startet im Roundtable Hold und wählt gemütlich eine der spielbaren Klassen. Momentan ist das: Wylder/Damage Dealer, Duchess/Assassine, Guardian/Tank, Recluse/Magierin. Die großen Unterscheidungen sind eure Startwaffen und eure ultimativen Fähigkeiten (Zwei per Klasse). Jeder Lauf (Egal ob erfolgreich, oder erfolglos) bringt euch permanente Relikte. Diese könnt ihr links neben dem großen Tisch unter Relic Rites verteilen. Variieren von mehr Ausdauer/Schaden/Leben bis hin zur Möglichkeit, dass eure Heiltränke auch eure Mitspieler in der Nähe heilen. Im Netzwerktest werdet ihr an einem von zwei fixen Punkten in einer verkleinerten Variante von Limgrave landen und ab dann beginnt der Stress. Jeder Tag endet mit einem finalen Zwischenboss, also müsst ihr bis dorthin den immer kleiner werdenden Ring im Auge behalten und sonst so gut wie möglich Runen sammeln, leveln und eure Ausrüstung und Fertigkeiten möglichst weit verbessern. Teamwork und genaue Absprachen sind hier der Schlüssel zum Sieg. Wenn alle drei Spieler auf einem sehr hohen Niveau unterwegs sind, könnt ihr es riskieren euch aufzuteilen. Ansonsten bietet es sich an gemeinsam eine fixe Route zu verfolgen. Jeder besiegte Endboss des jeweiligen Tages, setzt den Ring auf die ursprüngliche Größe zurück und wiederholt sich, bis ihr am dritten Tag vor den Toren zum Nightlord angekommen seid.

Mit den acht Klassen im finalen Spiel und jeweils zwei ultimativen Fähigkeiten per Klasse, werden sich hier doch einige interessante Zusammensetzungen ergeben. Gerade in heiklen Situationen, kann Duchess die ganze Gruppe unsichtbar machen oder Guardian mit seinem Sturzflug, so viel Flächenschaden ausüben, dass beispielsweise beide Partner wiederbelebt werden. Hier wurde definitiv nicht einfach Elden Ring in ein neues Multiplayer Szenario geworfen, sondern wie auch bei den Hauptspielen an alle Spielertypen und Eigenheiten des Genres gedacht.

Wir konnten wie bereits erwähnt leider noch keine Erfahrungen im Solo-Modus sammeln, aber das Erlebnis zu Dritt ist wirklich einmalig und wird vor allem Souls Veteranen anfangs überraschen/überfordern und allgemein auf eine neue Art und Weise fordern.

Elden Ring Nightreign wird am 30. Mai für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox One, Xbox Series und PC veröffentlicht. Der Launch-Preis von Nightreign liegt bei 39,99€ und eine passende Collector’s Edition wurde auch bereits bestätigt.

Falls auch im Netzwerktest die Server so stabil durchlaufen wie hier beim Event und sich die restlichen Nightlords/Gebiete genauso abwechslungsreich spielen, steht dem Erfolg von Elden Ring Nightreign absolut nichts im Weg. Das einzige, was sich Elden Ring Veteranen bis zum Launch organisieren sollten, sind zwei gute Freunde für sehr lange gemeinsame Sessions.
Für alle die einen Code ergattern konnten, hier sind die Zeiten wann ihr am Netzwerktest teilnehmen könnt:
