Ein abenteuerlicher Tag mit der PC Version von Red Dead Redemption 2

Wer den Konsolenstart von Red Dead Redemption 2 im Oktober letzten Jahres verpennt hat oder schon sehnsüchtig auf die PC Portierung gewartet hat, kann sich aktuell mit der PC Version von Red Dead Redemption 2 austoben. Wir haben uns passend zum gestrigen Launch angesehen wie gut die Portierung des Spiels geworden ist und auf was ihr sonst als PC Spieler bei den ersten Schritten mit dem Spiel beachten solltet.

Unser PC-Setup hat gereicht um zumindest mit 1080p alle Grafikeinstellungen an ihre Grenzen zu treiben (Intel Core i7-4790K, GTX 1080, 16GB DDR4 RAM)

Downloads, Updates, Treiber und vieles mehr

Ähnlich wie die Konsolenversion (105GB) dürft ihr euch bei der PC Version als ersten Schritt auf einen 109,47 GB Download freuen. Um den Download überhaupt in die Gänge zu setzen wird aber noch davor ein Rockstar Games Social Club-Konto benötigt und natürlich den neuen Rockstar Games Launcher. Zumindest der Launcher und alle damit verbundenen Abläufe sind sehr simpel und intuitiv aufgebaut. Sobald ihr den Download hinter euch habt, kommen die ersten Treiber und co. Downloads und Installationen. Wer vor hat den Titel mit Shadowplay aufzunehmen oder Screenshots zu erstellen sollte noch zusätzlich den neuesten Treiber von NVIDIA herunterladen, weil sonst teilweise das Spiel dort nicht erkannt wird und streamen als auch Videos aufnehmen nicht durchgängig funktionieren könnten. Wenn ihr danach das Spiel starten wollt, solltet ihr euch noch auf gute 10-15 Minuten an entschlüsseln der heruntergeladenen Dateien vorbereiten. Dieser Prozess war für uns erst nach dem Launch des Spiels möglich, was den Start dann nochmals um ein Stück verzögert hat. Nach all diesen Schritten könnt ihr nun endlich Red Dead Redemption 2 am PC starten. Für uns begann die Reise mit einem schwarzen Bildschirm kurz nach der ersten Ladesequenz. Hier bietet zum Glück der Launcher an das Spiel im Safe Mode zu starten um die Grafikeinstellungen an die eigene Hardware genau anzupassen. Dieses Szenario könnt ihr als Besitzer einer NVIDIA Grafikkarte vermeiden, wenn ihr wie von uns erwähnt die aktuellsten Treiber herunterladet. Darin ist beispielsweise eine Optimierung für Red Dead Redemption 2 enthalten, die leider ihren Fokus auf die Auflösung legt, was in unserem Fall zwar 4K und 60 FPS priorisiert hat, aber alle anderen Werte auf Low und Medium Details bunt durchgemischt gesetzt hat. Das Ergebnis war ein 4K und 60 FPS Erlebnis mit Texturfehlern bei der Vegetation und stark reduzierten Details bei so gut wie allen Bereichen des Spiels. Damit heißt es hier für PC Spieler selbst Hand anlegen und austesten was eure Hardware maximal schafft.

Red Dead Redemption 2 NVIDIA Optimierung
Als Grafik API wird automatisch in den erweiterten Einstellungen Vulkan verwendet. Nachdem wir mit DirectX 12 hier weitaus weniger Probleme hatten, empfehlen wir hier auch die erweiterten Grafikeinstellungen auszutesten.

Nachdem trotz unzähligen Aktualisierungen die automatische Optimierung des Spiels nicht ganz für unsere Bedürfnisse funktioniert hat, waren einige Neustarts und Tests notwendig bis wir ein optimales Ergebnis erzielen konnten. Die Grafikeinstellungen von Red Dead Redemption 2 sind doch sehr umfangreich ausgefallen, wodurch man einiges an Zeit benötigt um das Spiel optimal auf das eigene System anzupassen. Wer den einfachen Weg gehen will kann aber auch den Regler des Quality Preset Levels, Schritt für Schritt ans Ende verschieben und mit dem internen Benchmark Test zumindest prüfen ob die gewählte Framerate gehalten wird. Mit einem guten Jahr Verzögerung zum Konsolenstart hätte man doch um einiges besser an der Optimierung des PC Ports feilen können um mit den doch immer flexibleren Bedürfnissen von den verschiedensten PC Setups da draußen zurecht zu kommen. Wenn man diese ganzen mühseligen Abläufe mal hinter sich gebracht hat, sieht die PC Version von Red Dead Redemption 2 natürlich großartig aus, läuft aber überraschenderweise an manchen Stellen dann doch etwas unrunder als noch auf der Konsolenversion. Gerade Zwischensequenzen waren bereits in den ersten Stunden mit dem Spiel sehr anfällig auf Bugs und Grafikfehler. Verschwindende Hintergründe, Probleme mit der wechselnden Belichtung von Umgebungen und vereinzelte Texturfehler sind uns eigentlich großteils an Stellen untergekommen wo wir es kaum erwartet hätten. Im Spiel selbst kann es auf 1080p hin und wieder zu ein paar nachladenden Texturen von einzelnen Bäumen und Sträuchern kommen, aber ansonsten lief der Titel hier durchgehend flüssig auf unserem Rechner mit konstanten 60FPS.

Red Dead Redemption 2 PC Grafikeinstellungen.
Die Quality Presets sind sehr hilfreich für alle die sich nicht mit jeder einzelnen Einstellung auseinander setzen will. PC Spielern mit etwas älteren Rechnern wird das aber leider nicht erspart bleiben.

Ohne sich wirklich stark mit den einzelnen Grafikeinstellungen auseinander zu setzen und jegliche Software vor dem Start des Spiels auf den neuesten Stand zu bringen, wird die PC Version von Red Dead Redemption 2 wohl auf den wenigsten PCs da draußen optimal laufen, was wirklich schade ist. Es ist bei PC Portierungen natürlich verständlich das ein 4K/60FPS Erlebnis mit Max. Settings ein passendes Setup erfordert, aber die schlechte Optimierung von Red Dead Redemption 2 am PC macht es wirklich schwer diese Version zu empfehlen, egal wie stark eure Hardware gerade sein mag. Erste Tests mit aktuelleren Grafikkarten als unsere GTX 1080 zeigen auch auf dass selbst Spieler mit Karten wie der RTX 2080 Ti es nicht schaffen den Titel in 4K mit Ultra Settings flüssig zu spielen. Wer hier eine Menge Frust und je nach der Möglichkeiten der eigenen Hardware ein teilweise schlechteres Erlebnis als auf der PS4 Pro/Xbox One X vermeiden will, sollte weiterhin zur Konsolenversion greifen, oder sehr tief in den Geldbeutel für die passende Hardware.

Red Dead Redemption 2 PC 4K Screenshot
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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer