Droht die Übernahme von Activision durch Microsoft nach einer Klage der Kartell-Behörde FTC nun zu kippen?

Microsoft hat in diesem Jahr bereits einige Hürden gemeistert, um den 70-Milliarden-Dollar-Deal zur Übernahme von Activision Blizzard über die Bühne zu bringen. Doch nun stellt sich eine US-Bundesbehörde in den Weg, die den Deal entweder komplett blockieren oder zumindest den Abschluss nach hinten verschieben könnte.

Microsoft hat bereits einen steinigen Weg hinter sich

Bereits kurz nach der Verkündung der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft musste sich Microsoft vor diversen Behörden in verschiedenen Ländern verantworten. Der Deal, der Mitte 2023 abgeschlossen sein soll, könnte für Wettbewerbsverzerrung und eine mögliche Monopolstellung von Microsoft sorgen. Konkurrent Sony hat bereits mehrmals Befürchtungen aufkommen lassen, dass Microsoft vor allem im Konsolenbereich die Oberhand gewinnen könnte.

Nachdem die Verantwortlichen von Microsoft in letzter Zeit dem Abschluss des Deals immer näher kamen und auch der Großteil der Aktionäre dem 70-Milliarden-Dollar-Deal zugestimmt hatten, versucht nun eine weitere Behörde die Übernahme von Activision Blizzard ins Wanken zu bringen. Wie die US-amerikanische Tageszeitung Politico unter Berufung auf drei „mit der Angelegenheit vertraute Quellen“ berichtet, wird die US-Wettbewerbsbehörde FTC (Federal Trade Commission) wahrscheinlich eine Klage einreichen, um die Übernahme zu stoppen. Der Verdacht eines Monopols besteht u.a. aufgrund von Aussagen Microsofts, einige beliebte Titel konsolenexklusiv zu halten.

Wird die Bombe platzen?

Eine Klage könnte unabhängig von ihrem Ergebnis den Zeitplan für die Übernahme verschieben oder sie sogar ganz gefährden. Bloomberg-Journalist Jason Schreier spricht in einem Tweet zu dieser Meldung von einer „Bombe zu Thanksgiving“ (fand am 24.11. statt), sagt aber klarerweise auch, dass keiner das Ergebnis der FTC-Klage vorhersehen kann. Schreier schreibt weiter, dass eine FTC-Klage nicht unbedingt bedeutet, dass der Deal geplatzt ist, Microsoft jedoch ein langwieriger Gerichtsprozess bevorsteht.

Auch die Aussagen der anonymen Quellen von Politico, die mit der Klage vertraut sind, lassen nicht darauf schließen, dass der Deal durch die Klage unbedingt gefährdet wird: „Die FTC-Mitarbeiter, die das Geschäft prüfen, stehen den Argumenten der Unternehmen skeptisch gegenüber […] Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, aber ein Großteil der schweren Arbeit ist erledigt, einschließlich der Befragung von Microsoft-Chef Satya Nadella und Activision-Chef Bobby Kotick“, so die anonymen Personen aus dem Politico-Artikel.

„Wenn die Agentur mit einem Fall vorankommt, könnte es schon nächsten Monat so weit sein“, sagten die Personen. Womöglich wird die Öffentlichkeit spätestens nach Neujahr wissen, wie die FTC-Klage ausgegangen ist, und ob sich die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft dadurch verschieben wird, die eigentlich zu Beginn des Deals für Sommer 2023 angepeilt war.

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Written by: Julian Bieder

Retro-Zocker, RPG-Allrounder und eifriger Trophäenjäger

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