Dragon Quest XI S: Echoes of an Elusive Age – Definitive Edition Review – Definitiv ein JRPG Highlight für die Switch

Mit Dragon Quest XI erhielten Sonys Playstation 4 und der PC im September 2017 beziehungsweise September 2018 bereits einen neuen Hauptteil der Serie, der durchwegs gute Kritiken einfahren konnte. Doch kurz nach dem Release machten bereits Gerüchte um eine Portierung für die Nintendo Switch für den Herbst 2019 die Runde, welche dann schlussendlich in der Direct Anfang des Jahres auch in einem offiziellen Trailer mit Release für den 27.September bestätigt wurden. Allerdings handelt es sich nicht nur um eine direkte Portierung, sondern erhält die Version den Beinamen „S – Definitive Edition“ und will mit zusätzlichen Features sowohl neue Spieler als auch Liebhaber der Serie zu einem Kauf bewegen. Lest nach, warum Square Enix dieses Unterfangen auf gelungen ist und Fans klassischer JRPGs mit der gewissen Note an angenehmer Zugänglichkeit quasi um den Titel nicht herumkommen.

Im Kern das gleiche (hochkarätige) Oldschool-JRPG mit modernen Annehmlichkeiten

Zum Spiel selbst wurde bereits in unserem Review vom September 2018 in der Version für Playstation 4 alles erzählt und an dieser Stelle empfehlen wir euch für einen Einblick in die Grundmechaniken des Spiels einen Blick auf dieses zu werfen. Ihr bekommt quasi die gleiche Erfahrung geboten, wie man Sie schon zuvor gekannt habt. Für Neueinsteiger gibt es an dieser Stelle trotzdem ein paar Dinge zu erwähnen: Dragon Quest XI S folgt dem Prinzip klassischer JRPGs und gibt sich dabei auch entsprechend Oldschool in seinem Aufbau. Kurz gesagt: Ihr werdet auch hier wieder grinden müssen, was das Zeug hält und massiv viel Story samt Textboxen erleben.

Was den Titel jedoch so spannend macht, ist natürlich nicht nur eine gut erzählte und interessante Geschichte in einer eigenständigen sowie lebendigen Welt, vielmehr sind es kleine und angenehme Zugänglichkeiten, die das Erlebnis entsprechend zugänglich gestalten: So habt ihr mit dem Autorun oder Autoscroll zum Beispiel einfach kleine Annehmlichkeiten, die dem Titel seine Sperrigkeit nehmen und für ungewohnt viel Motivation sorgen. Die Welt an sich ist einfach herrlich in Szene gesetzt, die Charaktere sympathisch und man spürt dem Titel zu jeder Sekunde an, dass viel Liebe investiert wurde. Deshalb eignet sich der Titel einfach hervorragend für Neueinsteiger und kann beim Gameplay wirklich auf ganzer Linie überzeugen.

Zusatzinhalte als klarer Fanservice

Wie bereits im Vorwort erwähnt, bietet „Dragon Quest XI S: Echoes of an Elusive Age – Definitive Edition“ für die Switch ein paar neue und exklusive Zusatzinhalte, die vor allem auf Kenner der Serie und Oldschool-JRPG Fans abzielen. Wir konnten bereits im Sommer bei Nintendo Österreich erste Eindrücke sammeln, hatten jetzt aber genug Zeit, um alle Features ausgiebig testen zu können. Die für das Spiel selbst wohl speziellste Neuerung ist nun die Möglichkeit, mit seinem Reittier einfache Gegner direkt zur Seite zu schubsen, um sich den EP-reicheren Kämpfen widmen zu können. Dennoch sei euch an dieser Stelle geraten, das Feature nicht permanent zu nutzen, da ihr um den Grind nicht herumkommt.

Zusätzlich gibt es jetzt noch charakterbezogene Nebenhandlungen, welche näher auf die Hintergrundgeschichte eurer Mitstreiter eingehen und euch noch tiefer in das Universum von Dragon Quest eintauchen lassen. Auch ein neu-arrangierter Soundtrack, der vom Tokyo Symphony Orchestra eingespielt wurde, kann mit herrlichen Klängen und zauberhaften Melodien überzeugen. Das Herzstück der Definitive Edition jedoch bleibt der 2D Modus, zu welchem ihr jederzeit in einer Kirche oder bei einer Gebetsstatue wechseln könnt und der euch vergangene und aktuelle Kapitel sowie den Fortlauf der Geschichte in einem klassischen 16-Bit Gewand erleben lässt. Der Modus ist ein pures Oldschool-Erlebnis samt gnadenlos vieler zufallsgenerierter Kämpfe, welches vor allem das Herz langjähriger Fans der Serie sowie bei Freunden gepflegter Retro-JRPG Erfahrungen aufgehen lassen wird und in Kombination mit der Portabilität der Switch durchaus ein Kaufgrund für Besitzer von Nintendos Hybriden, die bereits schon ein Exemplar für PS4 oder PC ihr Eigen nennen, darstellen kann.

Saubere Portierung mit grafischen Abstrichen 

Spannend ist bei Portierungen auf die Switch immer die technische Umsetzung, deren Bandbreite von beeindruckend bis hin zu grauenhaft reicht und bei Dragon Quest glücklicherweise über weite Strecken gelungen ist. Gewiss muss man viele Abstriche bei der Weitsicht sowie dem Detailgrad in Kauf nehmen und die dynamische Auflösung macht sich vor allem bei der Umgebung oft klar bemerkbar, jedoch wurde der Detailgrad der Charaktermodelle beibehalten und die Welt an sich präsentiert sich gleich lebendig wie auf der Playstation 4.  

Speziell in solchen Momenten fällt die dynamische Auflösung besonders stark auf

In Sachen Framerate gibt es gerade bei schnellen Kameraschwenks und einem großen Gegneraufkommen gewisse Einbrüche nach unten, über weite Strecken lief die Performance jedoch mit angenehmen 30 FPS, was für einen angenehmen Spielfluss sorgte. Auch beim Sound kann Dragon Quest XI S überzeugen und kann mit einem großartigen Soundtrack, sympathischen Sprechern und einem guten Audio Mix überzeugen. Zusätzlich könnt ihr euch die japanische Sprachausgabe im eShop herunterladen. Die Steuerung selbst geht gleich gut von der Hand wie bei der Playstation 4, womit ihr keinerlei Abstriche in Kauf nehmen müsst.

Fazit

Dragon Quest XI S: Echoes of an Elusive Age – Definitive Edition bietet euch auch auf der Switch eine umfangreiche und spielerisch hervorragende JRPG-Erfahrung, die aufgrund angenehmer Zugänglichkeiten und einer liebevoll inszenierten Geschichte zu einem wahren Zeitfresser mutiert und mit seinen Zusatzinhalten wie dem originalgetreuen 2D Modus noch etliche Spielstunden draufpackt. Definitiv ein gewisser Gold-Standard in Sachen JRPGs und definitiv ein Pflichtkauf.

Positiv

+ liebevolles und zeitloses Artwork

+ dynamisches Kampfsystem

+ trotz Oldschool-Mentalität zugänglich

+ enorm umfangreich

+ 2D Modus mit Liebe gemacht

Negativ

– Framerate bricht manchmal leicht ein

– etwas überschwänglicher Einsatz von serientypischen Nostalgie-Sounds

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.