Doom: The Dark Ages Preview – Ein brachiales Mittelalter Feuerwerk

Nach der ersten digitalen Vorschau, konnten wir nun selbst gute zwei bis drei Stunden das nächste Abenteuer des Doom Slayers unter die Lupe nehmen. Bethesda hat uns ins Jagdschloss Wiesbaden eingeladen und einen in vier Akte aufgeteilten Preview Build zur Verfügung gestellt. Was wir dort alles erleben konnten und ob der Titel den hohen Erwartungen gerecht werden kann, könnt ihr wie immer bei uns hier nachlesen.

Verbesserte Einblicke in die Geschichte und Welt von Doom

Marty Stratton (Executive Producer bei id Software) und Hugo Martin (Game Director bei id Software) waren leider nicht beim Event vor Ort, haben aber zumindest in einer vorab aufgezeichneten Präsentation die wichtigsten Informationen zum Spielablauf geliefert und vor allem, wie auch schon in der digitalen Preview verdeutlicht, was den Titel ausmacht. Man hat sich nicht nur auf jede Menge Gameplay Neuerungen, oder die neuen offenen Schauplätze fokussiert, sondern liefert jetzt auch eine vollständig mit hochwertigen Zwischensequenzen erzählte Vorgeschichte. Das wurde bereits im ersten für uns spielbaren Akt sehr deutlich. Im ersten Areal mit dem Titel Kahlim werden gleich mehrere relevante Charaktere auf allen Seiten vorgestellt. Die größten Rollen in der Entstehung und den ersten Einsätzen des Slayers dürften die Maykrs und Sentinels spielen. Commander Thira von den Sentinels spielt hier neben Kreed Maykr eine größere Rolle in den ersten Zwischensequenzen. Nach ein paar kurzen Dialogen, wird noch auf die Experimente eingegangen, die der Slayer auf sich ergehen lassen muss, bevor ihr am ersten Schauplatz landet. Das Intro Level und Hebeth aus Akt 1 dienen großteils als reines Tutorial, um mit den vielen Gameplay Neuerungen in Doom: The Dark Ages zurechtzukommen. Es wird zwar auf eine klare Abneigung der Dämonen gegenüber den Menschen kurz angespielt, aber mehr Storyeindrücke, konnten wir aus der ersten Mission noch nicht herausholen. Limitiert auf die klassische Shotgun und euren Schild, findet man sich recht schnell damit ab, dass jetzt Dodgen für einen vielseitigen Schild getauscht wurde. Das Umgewöhnen war aber überraschend flott erledigt, da man hier dem Spieler einige Möglichkeiten in den Einstellungen bietet, einzelne Gameplay Mechaniken fein zu tunen.

Attacken, die ihr parieren könnt, sind in allen Fällen in grün gehalten und das Fenster dafür könnt ihr beliebig in den Einstellungen anpassen. Auf normal war es sehr großzügig und auf Nightmare nahe einem Soulslike Ableger. Ihr könnt aber sowohl jede einzelne Farbe von Gegenständen, mit denen ihr interagieren könnt, als auch Gegnerverhalten anpassen. Die Reihe war schon immer für die sehr unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade bekannt, aber damit dürfte sich wohl so gut wie jeder, sein individuelles Spielerlebnis zurechtzimmern können. Das volle Potenzial des Schildes entfaltet sich dann gegen Ende der Mission in Hebeth, wo ihr ihn ähnlich wie in den aktuellen God of War Ablegern als Wurfgeschoss nutzt, welches Gegner kurzzeitig stunned oder auch erhitzte Schildteile von Gegnern sofort zerstört. Zusammen mit der davor erlernten Parier-Mechanik und den unzähligen Upgrades, ergibt sich einiges an Potential für neue Wege um Doom zu spielen. Einige Bosse ähneln schon fast Bullet Hell/Shoot ‚em ups mit ihren Angriffsmustern, die ihr mit einem guten Timing, direkt gegen sie verwenden könnt. Die ersten beiden Missionen liefern einen soliden Einstieg in die neuen Wege, die The Dark Ages mit sich bringt und erklären eigentlich von den neuen Waffen, Mechaniken, bis hin zum Einsatz von Gold an Sentinel Schreinen für Upgrades die sich zwischen den einzelnen Waffen, dem Schild und Nahkampf aufteilen. Upgrades können mit Gold gekauft werden oder auch mit Rubinen.

Mechs und Drachen? Ja, bitte!

Bevor es zur Siege Mission in Akt 4 ging, die wir auch in unserem Gameplay Video näher vorstellen, gab es noch einen kurzen Abstecher in die Atlan Mission, die uns ein paar Minuten lang den neuen Mech vorgestellt hat. Auch bei der Nutzung von Mechs, hält sich das Studio nicht zurück, wenn es um Zerstörung und Gore geht, aber viel Abwechslung kam in der Mission nicht auf. Auch die Mechaniken und den epischen Auftritt, den sie den Drachen verpasst haben überzeugt. Ein klein wenig Skepsis bleibt aber auch hier mit der Frage, wie sehr sich die gezeigte Abläufe innerhalb der Kampagne wiederholen werden. Mit dem Drachen konnten wir uns zwar in einer größeren Stadt austoben und gleich vier Luftschiffe zerstören, aber um Schaden an den Geschützen der Schiffe und den Schiffen selbst zu machen, erforderte es perfektes Ausweichen der grünen Angriffe.

Ohne einen exakten Anflug vor die einzelnen Gegner, hat kein einziger Dodge gezählt, was den Spiefluss leicht gestört hat. Möglicherweise wird das aber noch bis zum Launch des Spiels verbessert. Was innerhalb der Drachenmission überrascht hat, ist der Inhalt der Luftschiffe. Sobald ihr eines davon besiegt habt, landet ihr in einer komplett eigenen Mini-Mission, die sich zumindest in der Gegnervariation bei allen vier Schiffen unterschieden hat. Unterm Strich sind sowohl der Mech, als auch der Drache eine willkommene Ergänzung innerhalb der klassischen Missionsstruktur. Hoffentlich bleibt die Kreativität über den Großteil der Kampagne im Vordergrund. Sowohl der Mech, als auch Drache haben ihre eigenen Gore-Finisher und Eigenheiten. Bis auf die erwähnte Dodge-Problematik, steuert sich der Drache auch überraschend intuitiv und sieht fantastisch aus.

Offene Schauplätze bieten neue Freiheiten

Zum Abschluss der Session, durften wir eine gute Stunde mit einem der neuen offenen Schauplätze in der Siege Mission verbringen. Neben den üblichen Geheimnissen und sammelbaren Gegenständen, hat man hier ein riesiges Schlachtfeld als Startpunkt und danach die freie Wahl, in welche Richtung es euch auf der Karte hin verschlägt. Die größten neuen Herausforderungen, die wir finden konnten sind Morale Encounters. Ein Leader Demon wird hier mit einem riesigen Schildwert ausgestattet, den ihr nur besiegen könnt, wenn ihr davor alle anderen Dämonen in der Umgebung besiegt habt. Als Belohnung gibt es dann eine Erhöhung des maximalen Rüstungswerts oder auch der Spike Ammo. Ihr könnt euch also optional dadurch permanente Upgrades organisieren. Diese Anführer sind zwar bereits bekannte Gegner ohne neue Movesets, bringen jedoch ein wenig an neuer Herausforderung ins Spiel.

Upgrades varrieren wieder teilweise zwischen zwei Wegen, oder klaren passiven Verbesserungen

Wer lieber neue Arten von Rätseln löst, wird auch hier mit dem Schild sehr zufrieden sein. Per Shield Throw könnt ihr diverse Mechanismen aktivieren, oder Ketten zerstören die euren Weg blockieren. Es lassen sich damit auch höher gelegene Plätze erreichen, falls die dafür passenden Statuen vorhanden sind. Wir konnten uns auch gleich mit zwei komplett neuen Waffen austoben. Flail wird als neue Nahkampfwaffen direkt am Anfang der Siege Mission vorgestellt und später haben wir den Reaver Chainshot freigeschalten, der im Prinzip euer Schild als Waffe umgesetzt darstellt. Aufgeladen hat ein Schuss damit zumindest auf normal die meisten Gegnertypen sofort gestunned. Falls ihr also gut zielen könnt, kann man mit dieser Waffe doch recht einfach immensen Schaden anrichten. Natürlich hat man vieles davon bereits in anderen Spielen zuhauf umgesetzt gesehen, aber für Doom bricht es doch ein wenig den gewohnten Spielfluss auf.

Auf den PC-Setups vor Ort waren RTX 5090 Karten verbaut, jedoch war bei diesem Build Path Tracing noch nicht inkludiert. Diese Einstellung soll aber in Arbeit sein. Bis auf einmalig kurz einen Checkpoint neu laden, lief der Build großartig und macht definitiv Lust auf mehr. Die gesamte Präsentation, vom Soundtrack über die düstere Aufmachung und Zwischensequenzen, überzeugt bisher durchgehend. Der Wechsel von Codex Einträgen, zu einer vollständig mit Zwischensequenzen umgesetzten Geschichte ist ein großer Sprung für die Serie und wir sind sehr gespannt, wie man die ersten Schritte aus den beiden letzten Ablegern in diese Richtung komplett umsetzen wird.

Wenn das Level an Qualität, das uns hier präsentiert wurde im restlichen Spiel gehalten werden kann, wartet hier der wohl bisher spannendste Doom Ableger auf uns. Alle leichten Zweifel die wir am Umstieg auf die Schild-Mechaniken hatten, haben sich spätestens in der zweiten Mission in Luft aufgelöst. Doom: The Dark Ages spielt sich phänomenal und liefert jetzt schon sehr interessante Einblicke in die Geschichte hinter dem Doom Slayer.

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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