Devil’s Hunt Review – Von prügelnden Engeln und Dämonen

Basierend auf dem Roman „Equilibrium” von Paweł Leśniak beschert uns 1C Entertainment ab dem 17. September ihr höllisches Punch ‚em up Devil’s Hunt. Wir haben Protagonist Desmond die letzten Tage auf seiner Reise zur Selbstfindung begleitet und verraten euch im Test was Devil’s Hunt alles zu bieten hat.

Schöne Grafik ist nicht alles

Wer sich bisher zu Devil’s Hunt informiert hat wird vermutlich viele der eindrucksvoll inszenierten Zwischensequenzen mitbekommen haben. In Devil’s Hunt begleitet ihr Desmond der das Schicksal der Menschheit in seiner Hand hat. Nach etwas unglücklichen Ereignissen findet ihr euch in der Hölle wieder und geht etwas gezwungenermaßen einen Pakt mit dem Teufel (Lucifer) ein. Natürlich will der sympathische Herrscher der erhitzten Gemüter von euch Seelen eingesammelt haben.

Devil's Hunt Screenshot Review

Als quasi Auftragskiller für den Teufel macht ihr euch also auf den Weg von Sammelauftrag zu Sammelauftrag und prügelt euch dazwischen durch Horden von Dämonen und Engel. Trotz guten 100 Zwischensequenzen verteilt auf 2 Stunden an Spielzeit verschwendet das Spiel wenig Zeit um euch zwischen den beiden Fraktionen herumzuhetzen, sodass die Geschichte relativ wenig Zeit in die Charakterentwicklung von Desmond zu stecken. Spielerisch wird das Ganze dann noch durch sehr minimalistische Interaktionsmöglichkeiten mit der Welt und der unmögliche Rückkehr in bereits hinter euch gelassene Gebiete untermalt. Hier geht der Titel schon so weit, dass ihr teilweise nach dem nutzen der sehr generischen Kletter-Funktion nicht mehr eine Stufe zurücksteigen könnt um übersehene Gegenstände einzusammeln. Die Schauplätze, die Gegner und Charakter-Modelle sehen großartig aus, nur wenn ihr in Devil’s Hunt mal zum spielen kommt, zeigen sich sehr schnell die Schwächen des Titels auf. Jegliche Interaktion mit der Welt ist klobig und mit möglichst minimalistischen Animationen ausgestattet, was wirklich schade ist, da das Spiel sich ansonsten nicht viel hinter klassischen AAA Produktionen wie Devil May Cry oder auch God of War verstecken muss.

Devil's Hunt Gegner Gamescom 4K
Die diversen Schauplätze in der Hölle sind überraschend gut gelungen.

Klobiges Gameplay mindert das Spielerlebnis

Mit dem Startpreis von 30€ muss man neben einer etwas verkürzten Spielzeit (3-4 Stunden) auch mit vielen Einschränkungen im Gameplay leben. Sowohl der Skillbaum als auch der Kampf an sich ist sehr generisch gehalten. Ähnlich wie in Klassikern wie beispielsweise Bouncer für die PlayStation 2, prügelt ihr euch durch Massen von Dämonen und Engeln. Desmond ist hier nur leider weitaus klobiger als beispielsweise die Protagonisten aus Devil May Cry/Dark Souls oder auch God of War, was Action Game/Action RPG Fans ein sehr schwerfälliges Spielgefühl liefern wird. Nach etwas Eingewöhnung gehen die simplen Gameplay-Mechaniken relativ gut von der Hand aber dann kommt man auch schon ziemlich flott an die limitierten Variationen des eher kleinen Skillbaums an. Viele der Fähigkeiten haben einfach zu wenig Einfluss auf die Gegner, sodass man meistens beim simplen wiederholen des leichten Angriffs bleibt. Wenn das mal nicht reicht, könnt ihr in so gut wie jedem Kampf eurer Dämonenform aktivieren die im normalen Schwierigkeitsgrad reicht um so gut wie jeden Kampf für euch zu entscheiden.

Devil's Hunt Skillbaum Review
Der Skillbaum beschränkt sich auf drei Klassen und vereinzelte aktive und passive Fähigkeiten für jeden Zweig.

Devil’s Hunt reiht sich hier in die (hoffentlich) wachsende Gruppe von AA Games ein, die mit einem deutlich niedrigeren Budget und kleineren Entwicklerteams Erlebnisse liefern die man sonst nur von AAA Entwicklerstudios kennt. Optisch und in Sachen Performance haben wir bis auf kleinere bekannte Bugs und Audio Aussetzer in Zwischensequenzen wenig zum bemängeln gefunden. Das Spiel sieht großartig aus und einzig leicht bei manchen Gesichtsanimationen oder Synchronsprecher-Leistungen sickert noch ein wenig der Beigeschmack von einer Billig-Produktion durch. Die größten Mankos bleiben das klobige Gameplay und die minimalistischen Animationen über das gesamte Spiel verteilt. Ansonsten liefert Devil’s Hunt ein solides Punch ‚em up mit einem gelungenen Setting und einer überraschend überzeugenden optischen Präsentation. Was neben dem Skillbaum obendrauf komplett untergeht sind die diversen Rätselaufgaben vor die ihr als Desmond gestellt werden. Es gibt nirgends die Möglichkeit für euch etwas falsch zu machen, was die Rätsel an sich obsolet machen. Hier hätte man sich deutlich mehr von Spielen wie Devil May Cry oder eben auch God of War abschauen können.

Devil's Hunt Skillbaum Testbericht

Devil’s Hunt erscheint am 17. September 2019 für PC und voraussichtlich Anfang 2020 für PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch.

Fazit

Devil’s Hunt liefert einen überraschend gut in Szene gesetzten Kampf zwischen Himmel und Hölle, der aber seinen Anreiz schnell im generischen Gameplay verliert. Wer mit klobigen Gameplay und minimalistischen Animationen leben kann, kann hier trotzdem ohne Bedenken zugreifen.

Positiv

+ Überraschend gute optische Inszenierung

+ Setting und Schauplätze in der Hölle großartig umgesetzt

+ Solide Performance in der PC Version

Negativ

– Klobiges Gameplay über das gesamte Spiel verteilt

– Furchtbar generische Animationen

– Spielabschnitte im Nachhinein nach einer abgeschlossenen Kletter-Animation nicht mehr erreichbar

– Zu simpler Skillbaum und Rätselaufgaben

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer