Devil May Cry 5 Review – So stylisch wie noch nie

„DMC is back“ – damit hat Director Hideaki Itsuno die damalige Ankündigung zu Devil May Cry 5 auf der letzten E3 in Los Angeles passend eingestimmt. Seitdem konnten einige Spieler bereits an zwei verschiedene Demos Hand anlegen und wir konnten jetzt auch endlich die finale Version des Titels für euch ausgiebig testen. Was DMC Veteranen alles erwarten wird und was vor allem durch die hauseigene RE-Engine erreicht wurde, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.

Alle guten Dinge sind drei Dämonenjäger

In einer sehr klassisch für die Serie aufgebauten Story kämpft ihr euch mit drei spielbaren Charakteren in 8-10 Stunden an Spielzeit durch 20 Missionen. Der Blut saugende Dämonenbaum Qliphoth bereitet Red Grave City einige Probleme inklusive einem mysteriösen Gegenspieler, den ihr des Öfteren innerhalb der Story des Spiels entgegen treten müsst. Begleitet werden die alt bekannten Helden Dante und Nero von dem Neuzugang V, der in Sachen Gameplay wohl die spannendsten Neuerungen für DMC Veteranen mit sich bringt. Die meiste Zeit verbringt ihr aber mit Nero und seiner sympathischen mobilen Waffenbank: Nico. Die selbsternannte Waffenkünstlerin versorgt euch das gesamte Spiel über mit neuen Kreationen für euren Devil Breaker. Auch Lady und Trish aus den Vorgängern sind wieder mit von der Partie, spielen aber dieses Mal eher eine marginale Rolle. Für Neulinge wurde ein netter Unterpunkt ins Hauptmenü gepackt, der euch in einer knackigen Video-Zusammenfassung alle essentiellen Infos aus den bisherigen Devil May Cry Ablegern kompakt aufarbeitet. Da die Story der Serie nicht allzu komplex gehalten ist, holt man hier aber auch als Quereinsteiger sehr schnell auf.

Nico Devil May Cry 5
Nico erweist sich definitiv als Upgrade gegenüber den klassischen Upgrade-Menü der Vorgänger.

Nach ein paar einzelnen Eingewöhnungsphasen mit Neros neuen Fertigkeiten, geht das Gameplay dann eigentlich relativ leicht von der Hand. Bedingt durch Ereignisse innerhalb der Story ist Nero nämlich auf Nicos Kreationen angewiesen und diese sind limitiert verfügbar und nutzen sich mit der Zeit ab bzw. dienen auch als kostbare Fluchtmöglichkeit. Zusammen mit den interessanten neuen Fähigkeiten von V und Dantes altbekanntem Portfolio aus den Vorgängern bekommt man hier wohl das umfangreichste Waffen und Fertigkeiten-Arsenal das jemals ein Devil May Cry Ableger zu bieten hatte. Mit den vielen neuen Gegenspielern und Bossen gibt es auch genug Einsatzmöglichkeiten für jedes einzelne neue Gameplay Element und es macht durchgängig nicht nur Spaß, sondern sieht durch den Einsatz der RE-Engine einfach verdammt gut aus. An Komplexität fehlt es durch das Aufteilen auf drei verschiedene Charaktere definitiv nicht und die Freiheit in verschiedenen Missionen zwischen mehreren Charakteren auszuwählen, verleiht der Story weitaus mehr Vielfalt als noch damals in Devil May Cry 4, wo man dieselben Missionen rückwärts mit Dante erneut durchspielen musste.

Devil May Cry 5 Dante Screenshot
Die RE Engine liefert zwar fotorealistisches Charakterdesign, aber manchmal dann doch zu viel des Guten.

RE Engine überzeugt und kreiert eine unglaubliche Atmosphäre

Bis auf einige spannende Grimassen und etwas zu detaillierte Einsichten in die Poren und generelle Gesichtspflege einiger Charaktere liefert die hauseigene Grafikengine von Capcom wie schon in Resident Evil 2 unglaublich gelungene Schauplätze und eine sehr bedrückende Atmosphäre, die das dunkle Thema des Spiels sehr gut in Szene setzt. Durch die vielen neuen Gameplay Elemente und die gelungenen Charakterdesigns ist auch stets die Motivation vorhanden, die Story voran zu treiben um die finalen Story-Enthüllungen am Ende des Spiels zu erreichen. Hier verläuft sich der Titel dann leider hin und wieder in wiederholende Bosskämpfe und einen schwachen Story-Höhepunkt am Ende des Spiels. Wir wollen hier natürlich aus Spoiler-Gründen nicht allzu sehr ins Detail gehen, aber die Kreativität, die man sonst so gut wie überall in Devil May Cry 5 verteilt findet, spiegelt sich definitiv nicht im Aufbau der Geschichte wieder. Es bleibt zwar nett, viele bekannte Gesichter in einem quasi „Best Of“ von DMC nochmals in einer aktuellen Grafikengine aufeinander treffen zu sehen, aber bis auf ein paar amüsante Anmerkungen und Tanzeinlagen der Charaktere bleibt nach dem Durchspielen wenig hängen.

Devil May Cry 5 Stylisch Screenshot
Viel Abwechslung im Gameplay und weiterhin stylische Fähigkeiten werden vor allem Veteranen über einen längeren Zeitraum motiviert halten.

Nach dem Abschließen der Story gibt es klassisch die Möglichkeit das Spiel erneut im Son of Sparda Modus zu bestreiten und weitere Herausforderungen und Kostüme freizuschalten. Vor allem die Charakterdesigns und Soundtracks im Menü sind wieder sehr gelungen und bieten eine unglaublich umfangreiche Bibliothek zum Genießen für Fans von Artworks und Charakter-Modellen. Ansonsten wird noch der Bloody Palace-Modus im April als kostenloses Update nachgereicht, wo ihr wieder einmal Horden von Gegnern bezwingen könnt und es gibt weiterhin noch einige geheime Missionen zu entdecken, die wie immer sehr knackig ausgefallen sind und überraschend abwechlungsreiche Aufgaben bieten.

Devil May Cry 5 V Screenshot
Die Charakterdesigns sind sowohl im Spiel als auch in Zwischensequenzen das Beste was man bisher vom DMC Studio gesehen hat.

Etwas enttäuschend ist auch das Cameo-System (Die Online Komponente des Spiels) ausgefallen. Andere Spieler sollen im Kampf selbst oder auch als Ghost-Daten auftauchen und können nach Abschluss der Missionen bewertet werden. Es ist zwar ein optionales Feature, welches man jederzeit deaktivieren kann, aber wirklich nützlich war es in unseren Spieldurchläufen nicht. Wenn man schon eine Online Komponente in einen Singleplayer Titel integriert, kann man auch etwas mehr Vielfalt und verschiedene Optionen mit einbauen anstatt einen lieblosen „Like Button“ um zufälligen Spielern mitzuteilen, dass sie eine gute Leistung abgeliefert haben.

Devil May Cry 5 erscheint am 8. März 2019 für PlayStation 4, Xbox One und PC.

Fazit

Devil May Cry 5 sieht dank der RE Engine verdammt stylisch aus, spielt sich auch genauso gut und vor allem abwechslungsreich. Bis auf einen etwas zu klassischen Abschluss der Story und einer lieblos integrierten Online Komponente bekommen hier sowohl Fans der Serie als auch Quereinsteiger ein unglaublich gelungenes Gesamtpaket an der üblichen Devil May Cry Action gepaart mit vielen neuen Elementen und einer gelungenen Atmosphäre.

Positiv

+ Unglaublich gute Charakter und Leveldesigns

+ RE Engine überzeugt durchgehend

+ Abwechslungsreiches Gameplay dank drei spielbaren Protagonisten

+ Altbekannte Elemente mit interessanten neuen Aspekten erweitert

Negativ

– Schwacher Story-Abschluss und wiederholende Boss Kämpfe

– Cameo-System zu lieblos integriert

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer