Destiny 2: Forsaken Review – Ein kostspieliger Spaß

PVP trifft auf PVE im neuen Gambit Modus, neue Gegner, neue Gebiete und die Rache für Cayde-6 als Motivation auf die Jagd zu gehen. In Forsaken wartet einige Überraschungen auf Destiny Fans. Ob wirklich alles davon eure Zeit/Geld wert ist könnt ihr wie immer bei uns im Test nachlesen.

Definitiv die beste Destiny Kampagne bisher

Seit dem Beginn von Destiny muss Bungie mit Kritik zur Story und der damit fehlenden Motivation innerhalb des Singleplayers kämpfen. Als Grind-lastiger MMO Shooter ist auch die Basis für eine durchgängig packende Story nicht wirklich gegeben, aber mit Forsaken dürfte es dem Entwickler Team nun endlich geglückt sein. Mit Cayde-6 hat die Welt von Destiny und ihre Veteranen endlich einen sympathischen Charakter gefunden, der in Forsaken ein würdiges Ende findet und damit die Basis für eine packende Geschichte kreiert. Spielern wird endlich ein Cast an Charakteren näher gebracht inklusive einem Rache-Plot um die spielerische Motivation weiter anzuheizen. Die einzelnen Zwischensequenzen präsentieren die Welt von Destiny in Bestform und auch die einzelnen Story-Missionen sind dieses Mal wirklich abwechlungsreich gestaltet. Neue Gegner und nutzbare Gegenstände/Fahrzeuge lockern die Missionen etwas auf und auch die Boss-Kämpfe bieten einige Überraschungen. Hier hat man leider etwas an Potenzial verschenkt da zwar die Hauptgeschichte und ihre Charaktere packend präsentiert wird, aber die einzelnen Anhänger unseres Ziels etwas untergehen. Man bekommt während den Aufträgen kleine Informationsschnipsel zu den Bossen serviert, wo sich eigentlich jeder einzelne Boss doch seine eigene Zwischensequenz oder Hintergrundgeschichte verdient hätte um die Qualität der restlichen Geschichte konsequent durch die DLC Inhalte zu ziehen. Jeder Boss hat zwar sein eigenes Theme wie das werfen von bomben oder setzen von Fallen aber mehr wird dann hier auch nicht für die einzelnen Persönlichkeiten getan. Der Spaß hält leider auch nur wieder mit wenigen Spielstunden etwas kurz an und hier zeigt sich wieder das anhaltende Problem von Destiny bzw. der Preispolitik hinter dem Titel. Es kommen zwar mit jedem Add-On neue Inhalte, Level Caps und co. um Veteranen am Ball zu halten aber alles wird in einem neuen Season Pass verpackt und willkürlich mit verschiedensten Preismodellen auf die Spieler losgelassen. Mit 40€ für Forsaken bzw. 70€ inklusive Season Pass sind die wenigen Stunden an Inhalt die man hier erhält sehr hoch im Preis angesetzt. Mit dem neuen Gambit Modus der uns bereits auf der E3 und Gamescom überzeugen konnte, der Träumenden Stadt als neue Endgame-Zone und den bevorstehenden Forsaken Raid wartet zwar genug Beschäftigung neben der neuen Kampagne aber gerade Destiny Veteranen nach den letzten Erweiterungen einen neuen Season Pass vorzusetzen ist absolut kein angenehmer Schritt von Activision und Bungie.

Destiny 2 Forsaken Screenshot PS4 Exklusiv

Die große Vielfalt an neuen Inhalten, Modi und die endlich einmal packende Geschichte sind absolut lobenswert nur bleibt hier der bittere Nachgeschmack zu wissen, dass hier wieder ein Pack an aufgeteilten Inhalten auf uns wartet. Auch das kostenlos verfügbar machen von Destiny 2 im aktuellen PlayStation Plus Monat zeigt hier eher die Tendenz, dass man möglichst viele Spieler dazu holen will um die kommenden Inhalte zu finanzieren.

Gameplay ohne große Überraschungen

Wenn man sich die verschiedenen Boss Kämpfe oder die neuen Gegner genauer ansieht sieht man laufend bekannte Muster neu verpackt. Auch die Gegner KI hat hier keinerlei Upgrades verpasst bekommen, worunter gerade die Bosse leiden. Sobald ein etwas interessanter Ansatz wie das Erstellen von Hologrammen oder der Einsatz von Panzern ins Spiel gebracht wird, endet es immer wieder im selben Schema wie seit Beginn von Destiny. Neueinsteiger werden hier zwar zum ersten Mal mit diesen Abläufen konfrontiert aber Destiny Veteranen spielen hier teilweise zum xten Mal die gleichen Muster ab was weiter den Punkt unterstützt, dass Bungie und Activision hier wieder etwas mehr Zeit in die Entwicklung fließen lassen sollten um wirklich „neue“ Herausforderungen bieten zu können. Der Gambit Modus bleibt hier neben der träumenden Stadt die interessanteste Neuerung in Forsaken. Die Mischung aus PVP und PVE is wirklich gelungen und von schnell verschwindenden Belohnungen über das zuteilen von Blockern auf der Gegnerseite durch das zeitgerechte abliefern dieser Belohnungen erzeugt einen sehr dynamischen Spielaufbau. Durch die Tatsache, dass Rüstungs und Waffenvorteile zählen ist man zwar als Neueinsteiger etwas benachteiligt aber das Matchmaking konnte bisher durchgehend passende Partner für uns finden. Man kann sich sowohl mit gezieltem Teamwork als auch mit Skill in Gambit auszeichnen, was die bunte Mischung komplett macht.

Gambit Modus Forsaken Destiny 2

Gambit und träumende Stadt als Highlight

Die träumende Stadt dient als quasi Belohnung für alle die die Hauptmissionen hinter sich gebracht haben und das Level Cap erreichen. Nach dem vervollständigen eines Gegenstandes und der damit verbundenen Quest geht es für euch in das Pre-Raid Areal was euch nicht mehr auf einen separaten Planeten wirft sondern euch weiterhin mit demselben Gebiet mehr vertraut macht und viele Geheimnisse bietet. Neue Subclasses und die Anpassungen an den Waffen Slots werden sicherlich einen großen Einfluss auf den kommenden Destiny Forsaken Raid haben. Auch kleine Anpassungen wie die neuen Triumphe oder Sammlungen sind willkommene Änderungen die man seit Destiny 1 vermisst. Leveln und Upgrades wurde in Forsaken auch drastisch erschwert, was zwar den Grind deutlich verschlimmert aber auch endlich eine Leistung für Veteranen darstellt. Bisher konnte man als Neueinsteiger sich leicht von Freunden durch die einzelnen Missionen ziehen lassen und hat in kürzester Zeit dasselbe oder ein ähnliches Level wie die Mitspieler erreicht. Die Drop Chance für Gegenstände wurde damit auch reduziert inklusive dem erschweren vom Verschmelzen von Gegenständen (Masterwork Cores). Damit werden neue Destiny Spieler wohl etwas mehr machen müssen als nur die Story verfolgen um mit dem steigenden Level Cap mitzuhalten.

Spider Enemy Destiny 2 Forsaken

Durch den wirklichen abwechslungsreichen Gambit Modus wo eigentlich so gut wie jede Runde anders verläuft und den neuen Strikes wird man wohl genug Möglichkeiten finden etwas sein Level und seine Ausrüstung für den kommenden Raid anzupassen. Forsaken hat es auf jeden Fall wieder geschafft etwas frischen Wind in die bereits doch sehr umfangreiche Welt von Destiny zu bringen. Der bittere Nachgeschmack von vielen Altlasten und der fragwürdigen Preis/DLC-Politik bleibt zwar immer noch stark erhalten, aber Bungie ist hier mit der träumenden Stadt, einer fesselnden Kampagne und dem überraschend spaßigen Gambit Modus genau auf dem richtigen Weg. Was die nächsten Wochen noch auf uns in der träumenden Stadt und dem darauf folgenden Raid wartet können wir zwar aktuell noch nicht sagen, aber der aktuelle Inhalt von Forsaken reicht trotz dem hoch angesetzt Preispunkt doch aus um einige sehr gute Spielstunden zu liefern.

Fazit

Destiny 2: Forsaken kämpft zwar immer noch mit den Altlasten die seit Destiny 1 bestehen, macht aber mit einem abwechslungsreichen Gambit Modus, einer packenden Geschichte und vielen weiteren gelungenen Anpassungen einiges richtig und präsentiert sich gesamt als bisher wohl beste Destiny Erweiterung.

 

Positiv

+ Gambit Modus sehr abwechlungsreich ausgefallen

+ Gelungene Geschichte

+ Träumende Stadt und die restlichen neuen Areale überzeugen

Negativ

– Verschenktes Potenzial bei Boss Gegnern

– Recyclte Gegner und Gegner KI/Bewegungsabläufe

– Weiterhin fragwürdige Preis/DLC-Politik

 

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer