Alleine die Tatsache, dass wir nach so vielen Jahren endlich Dead Island 2 anspielen konnten ist unglaublich. Vor einigen Jahren wurden uns der Titel noch in einer kurzen Präsentation auf der Gamescom vorgestellt und hat danach mehrere Entwicklerstudios verloren. Seit 2015 war es dann doch sehr ruhig um den Titel, mit vereinzelten Gerüchten hier und da. Jetzt ist der Titel mit Deep Silver Dambuster Studios (Time Splitters/Homefront: The Revolution) in guten Händen. Wir konnten eine 20 minütige Demo auf der Gamescom 2022 anspielen und auch ein ausführliches Interview mit Ayesha Khan, Lead Narrative Designer von Dead Island 2 führen:
Los Angeles als neue Spielwiese
Ohne einem markanten Track wie „Who Do You Voodoo?“ im Trailer, aber dafür mit einer neuen Location und mehreren spielbaren Protagonisten im Gepäck wurde Dead Island 2 auf der Opening Night Live der Welt präsentiert. Ein kurzer Auszug zur Story:
„Ein tödliches Virus breitet sich in Los Angeles aus und verwandelt die Einwohner in gefräßige Zombies. Die Stadt steht unter Quarantäne und das Militär hat sich zurückgezogen. Gebissen, infiziert, aber mehr als nur immun, lernt man, die dunklen Kräfte zu nutzen die einem durch die Adern fließen. Nur man selbst und eine Handvoll anderer angeberischer Arschgeigen, die zufällig resistent gegen den Erreger sind, halten die Zukunft von Los Angeles (und der Menschheit) in den Händen. Während man die Wahrheit hinter dem Ausbruch aufdeckt, erfährt man auch, wer – oder was – man eigentlich ist. Überleben, sich weiterentwickeln, die Welt retten – ein ganz normaler Tag in LA!“
In der spielbaren Demo konnten wir gute 20 Minuten am Santa Monica Pier unsere Runden drehen. Der Start war direkt am Strand und ist in einem anspruchsvollen Bosskampf gegen einen mutierten Clown geendet. Wer Zombieland gesehen hat, kann sich ca. vorstellen wo man sich hier etwas an Inspiration geholt hat. Innerhalb der Demo stand uns ein etwa Midgame aufgelevter Charakter zur Verfügung und auch schon die neuen Skill Cards zur Verfügung. Diese waren aufgeteilt in Survivor/Slayer und Numen. Laut den Entwicklern wollte man hier den Aufbau für Spieler etwas auflockern und es soll keinen perfekten Build geben. Jede Karte hat ein eigenes Design und dient um euch beispielsweise den Drop Kick um neue Fähigkeiten und Buffs zu erweitern. Das System wirkt recht umfangreich und durchdacht. Viele Kombinationsmöglichkeiten konnten wir aber in der Demo bisher nicht austesten.
Ein langer harter Weg
Nach mehreren Studios die an dem Titel gearbeitet haben, hat Dambusters den Titel ab 2018 übernommen. Alles was wir bisher erfahren haben und austesten konnten, wirkt sehr ambitioniert und richtig modernisiert für die Serie in 2022. In der Demo war Amy, einer der 6 spielbaren Protagonisten für uns auswählbar. Die Story ist im Online Co-op mit bis zu 3 Spielern zum bestreiten, leider haben wir selbst im Interview keinerlei Details zu Cross-Progression und die Aufteilung von Loot erhalten. Momentan sind die Entwickler noch nicht so weiter hierzu mehr ins Detail zu gehen.
Das Gameplay selbst wirkt relativ ident zum Vorgänger, mit ein paar kleinen Verbesserungen. Werfbare Objekte haben einen Cooldown, Fähigkeiten können im Kampf schnell durch die Skill Cards gewechselt werden und allgemein wirkt der Titel weitaus flüssiger spielbar, mit schnelleren und vor allem mehr durchdachten Kombinationsmöglichkeiten in allen Phasen des Kampfs.
Gegenüber dem ersten Teil darf man ein weniger ernsteres Setting erwarten und ein Level Design was um einiges besser auf neue Kampfsituationen ausgelegt ist. Das ergibt sich vor allem durch die Tatsache, dass das Spiel in Los Angeles angesetzt wurde. Das neue Fully Locational Evisceration System for Humanoids (FLESH) ist auch ein wichtiges neues Feature, was dem Studio am Herzen liegt. Schon im ersten Dead Island Ableger war es spaßig die Zombies in ihre Einzelteile zu zerlegen. Hier haben die Entwickler nochmals von Grund auf ein neues System gebastelt um den Gorefaktor auf ein neues Level zu bringen.
In der Demo konnten wir nichts finden was uns gestört hätte. Sich die 20 Minuten am Santa Monica Pier durch Zombies schnetzeln, ein wenig mit den Fähigkeiten und Waffenarsenal experimentieren und verschiedenste Objekte im Level zu nutzen um die Zombies fertig zu machen, hat immens viel Spaß gemacht und hatte einen weitaus flüssigeren Spielverlauf, als noch der Vorgänger.
Nach der Demo und dem Interview sind wir hier ziemlich zuversichtlich dass der Titel am 3. Februar 2023 wirklich erscheint und den hohen Erwartungen gerecht wird. Es dürfte hier jetzt endlich das richtige Studio für diese Aufgabe am Werk sein und mit viel Liebe zum Detail an die Sache herangehen. Es bleibt natürlich spannend wie viel wir von Los Angeles in der Welt serviert bekommen und ob die spielbaren Protagonisten wirklich eine ansprechende Story bieten um Spieler wie im ersten Teil für einige Stunden zu unterhalten.