Catherine: Full Body Review – Wenn Remaster auf Remake trifft

Gute 8 Jahre nach dem Release von Catherine auf der PlayStation 3 und Xbox 360 bekommen PS4 Besitzer jetzt die Chance eine überarbeitete Version des schrägen Klassikers zu spielen. Ob sich die Neuauflage für Fans des Originals überhaupt lohnt und was der Titel alles zu bieten hat, findet ihr wie immer bei uns im Test heraus.

Neue Story-Elemente, Charaktere und Spielmodi

Die Überarbeitungen in Catherine: Full Body zum Original sind ähnlich schräg aufgebaut wie das Spiel an sich. Mit leichten grafischen Verbesserungen, die leider nicht in allen Bereichen des Spiels richtig zur Geltung kommen, neuen spielerischen Elementen und einem komplett neuen Storystrang wirkt Full Body wie ein Mix aus Remaster und Remake. Wer den Titel bisher komplett ausgelassen hat bekommt hiermit aber eine quasi Definitive-Edition serviert die nicht nur nette spielerische Erweiterungen wie den Arrange/Safety-Mode bietet, sondern auch neue Multiplayer Möglichkeiten. In Full Body warten über 500 Puzzles auf euch, wobei die klassische Story eigentlich in diesem Bereich unverändert bleibt. Der neue Charakter Rin spielt eine eher nebensächliche Rolle und bietet nicht wirklich die erhofften neuen Story-Elementen von denen manche Fans vielleicht ausgegangen sind. Jede Szene wo sie vorkommt wirkt zwar sinnvoll in die Story integriert, aber in Sachen spielerischen Einfluss bekommt ihr leider etwas zu wenig Möglichkeiten um ihrer Existenz genügend an Bedeutung für die Neuauflage zu bieten. Damit bleibt der Storyablauf zum Original relativ unverändert, was für Neueinsteiger nichts schlechtes ist, aber Veteranen vielleicht etwas zu wenig Anreiz bietet nochmals den Vollpreis für diesen Titel abzulegen.

Rin Catherine Screenshot Review
Rin versorgt euch sowohl nach den Puzzelaufagben als auch in der Bar mit der passenden musikalischen Untermalung und moralischen Support.

Nachdem Spiele wie Persona 5 aus dem Hause Atlus bereits in den letzten Jahren zwischen dem Original und der Neuauflage erschienen sind, dürfen sich Fans der Persona Serien auf einige Anspielungen und Goodies freuen. Von bekannten Charakteren als Plüschtiere bis hin zu neuen Tracks für die Jukebox in der Bar sind einige nette Easter Eggs mit dabei. In Sachen Gameplay macht man mit Full Body absolut nichts falsch. Die erweiterte Anzahl an Puzzles und der Multiplayer Modus bieten ausreichend an neuen spielerischen Elementen für Fans des Originals und Neueinsteiger haben eine riesige Palette an verschiedensten Wege wie sie Catherine: Full Body in Angriff nehmen wollen. Wenn ihr einfach die abwechlungsreiche Geschichte genießen wollt, könnt im Auto-Play Feature des Safety-Modes die Rätsel für euch lösen lassen und nur die darauf folgenden Beziehungsfragen beantworten um das entfallen der Geschichte mitzuverfolgen. Interessant sind auch die neuen Zwischensequenzen zu Vincents Partnerin Katherine, die gelungene Einblick in die Vergangenheit des Pärchens gibt und damit ihren Charakter um einiges besser durchleuchtet als noch das Original.

Persona 5 Jukebox Catherine Fully Body
Selbst in der klassischen Stray Sheep Bar gibt es jetzt jede Menge neue Elemente für euch zum entdecken.

Catherine bzw. auch Catherine: Full Body ist ein sehr spezielles Spiel was nicht unbedingt jeden Geschmack trifft. Gerade wenn es um das repräsentieren von verschiedenen Beziehungstypen geht, gibt es viel Streitpotenzial und diverse Ansichten wie man es besser machen könnte/richtig macht. Daher bleibt wohl die Entscheidung ob die Geschichte hinter Catherine gelungen ist die Frage der Perspektive des Betrachters. Der Spannungsbogen ist für Neueinsteiger sicherlich vorhanden und auch die Dialoge mit den unzähligen Charakteren auf die ihr im Spielverlauf trefft sind großartig und bieten genügend an Inhalt um auch zumindest 6-8 Stunden pro Durchlauf zu beschäftigen.

Catherine: Full Body Katherine
Die neuen Zwischensequenzen überzeugen und bringen neue Einblicke in die Beziehung zwischen Vincent und Katherine

Der neue Charakter Rin ist ein netter Begleiter über die erste Hälfte des Spiels, wirkt aber leider nicht so stark integriert in die Geschichte wie die beiden anderen Damen und bietet damit leider etwas zu wenig an spielerischen Optionen um Catherine: Full Body als gelungenes Remake/Remaster zu bezeichnen. Die Erweiterung wird Neulingen recht kommen um den Spiel etwas mehr an Vielfalt und Tiefe zu liefern, aber für Fans des Originals ist der Charakter leider zu seicht in die Geschichte eingeflochten und hat zu wenig Einfluss auf Vincents Charakter-Entwicklung. Es gibt zwar anfangs leichte Ansätze davon aber gegen dem Ende des Spiels geht die angespielte Vielfalt des Charakter leider zu schnell wieder unter.

Fazit

Catherine: Full Body entpuppt sich als interessanter Mix aus Remaster und Remake, bietet aber am Ende des Tages etwas zu wenig Neuerungen um für Fans des Originals einen erneuten Kauf zu rechtfertigen. Neueinsteigern legen wir den Titel aber absolut ans Herz. Die neuen Gameplay Features wirken sehr gelungen integriert und die vielen kleinen Neuerungen bieten hier das bisher beste Erlebnis für Catherine Fans.

Positiv

+ Arrange-Mode und Safety-Mode ideal für Neueinsteiger

+ Jede Menge Fanservice für Persona Spieler

+ Neue Zwischensequenzen für Katherine geben dem Charakter deutlich mehr Tiefe

Negativ

– Rin wirkt leider nicht stark genug in die Geschichte und in die Charakterentwicklung intregriert

– Bei vielen Charakteren und Schauplätzen merkt man noch stark dass es sich um ein Remaster handelt

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer