Burnout Paradise Remastered Review – Ein gut gealteter Spaß

Mit der Burnout Serie machte sich Criterion Games ab 2001 einen Namen in der Welt der Arcade Racer für Heimkonsolen: Die Briten zeigten vor wie ein unkompliziertes, actiongeladenes und einfach zugängliches Rennspektakel auszusehen hat. Im Jahr 2008 wurde dann auf Xbox360, der Playstation 3 und dem PC mit Burnout Paradise der letzte große und Ableger veröffentlicht und seitdem wurde es mit Ausnahme eines Ablegers für iOS und Android still um die Serie. Lange Zeit gab es Spekulationen um ein Remaster von Burnout Paradise, welche sich dann mitsamt einem Relasetermin bewahrheiteten. Seit dem 16. März 2018 ist Burnout Paradise für Xbox One und PS4 erhältlich. Erfährt in unserem Test, wie sich der moderne Klassiker im Remaster geschlagen hat.

Immer noch ein Paradies in Sachen Gameplay

Das Spielprinzip von Burnout Paradise ist leicht erklärt: Auf einer großen Map der fiktiven Stadt Paradise City müsst ihr quer über die Stadt verteilte Rennen in verschiedenen Modi absolvieren. Die Palette reicht hier von einem normalen Etappenlauf bis hin zu Varianten wie Road Rage, wo ihr eine bestimmte Anzahl von Autos zerstören müsst. Hierfür bekommt ihr Booster, die euer Auto aufgrund verschiedener Aktionen massiv beschleunigt. Dies geschieht in Burnout über riskante Fahrmanöver oder dem Kernelement der Serie, den Takedowns: Mittels bestimmter Rammaktionen müsst ihr eure Gegner gegen die Wand krachen lassen oder in einen Unfall verwickeln. Dies wird dann über spektakuläre Replays in Szene gehalten. Besonders eindrucksvoll sind hierbei die Physikmodelle der Autos, die detailgetreu zerquetschen und in ihre Einzelteile zerspringen.

Eine Besonderheit von Burnout Paradise war anno 2008 der Multiplayermodus: Ihr konntet auf der Map die Rennen auswählen und so gegen andere Spieler fahren. Dies funktionierte zwar seinerzeit noch nicht so stabil wie man es wohl heute gewohnt ist, allerdings diente es als Blaupause für sämtliche Online Openworldracer, welche derzeit im Umlauf sind. Viele dieser Elemente haben Burnout Paradise zu einem modernen Klassiker gemacht, welcher sich auch heute noch so flüssig und leichtgängig wie vor 10 Jahren spielt.

Über das Gameplay und den Umfang (Anm.: Es befinden sich alle DLCs des Originals auf der Disc) von Burnout Paradise kann man schlicht und einfach nicht meckern. Hier findet Actionracing auf höchstem Niveau statt und Criterions Racer ist vor allem in seinem Handwerk im Vergleich zu vielen anderen Racern dieser Gattung nach wie vor ungeschlagen: Das Spiel macht Spaß. Sehr viel Spaß.

Die Zeit bleibt dennoch nicht stehen

Trotz der tollen ersten Erfahrung mit Burnout Paradise, wo man wohlwollende Nostalgie erfährt und einen Vergleich in Sachen Spaßfaktor zu modernen Racern zieht gibt es dennoch ein paar Punkte, die man im Jahr 2018 bei einem kompletten Neurelease wohl nicht mehr gerne sehen würde: Die Orientierung bei Etappenläufen findet über den Kompass und die Straßenschilder statt, was in der wirklich brachialen Rennaction schon einmal zur Verfehlung des Ziels und der einhergehenden Niederlage des Rennens führt. Und in Burnout zählt nur eines: der Sieg.

Ebenfalls störend: Eine Markierung von entdeckten Rennen ist nicht möglich. Man kann schlicht und einfach keine Markierungen auf der Map setzen. Da eine Schnellreise zu den Hauptquartieren, welche in Form von Schrottplätzen vertreten sind, ebenfalls nicht möglich ist wird man so gezwungen unnötig lange Fahrrouten in Kauf zu nehmen.

Man merkt anhand solcher Kleinigkeiten, dass die Zeit nun doch nicht stehen geblieben ist und viele Dinge über die Jahre hinweg mittels Feinjustierungen verbessert wurden. Da Burnout Paradise aber ein Remaster und kein Remake ist kann man es dem Spiel nur bedingt übelnehmen.

4K, neue Assets und ein brachialer Soundtrack

Grafisch hat sich bei Burnout Paradise wie bei einem Remaster zu erwarten ist relativ wenig getan: Die Optik wurde auf 4K für die PS4 Pro und Xbox One X aufgewertet, einzelne Assets wurde minimalst ausgetauscht und die Optik läuft in flimmerfreien 60FPS. Man merkt der Grafik ihre zehn Jahre an, jedoch wirkt das Gesamtbild in Bewegung trotzdem wunderbar und ordnet sich auch heute noch problemlos in der oberen (guten) Mittelklasse ein.

Die Soundabteilung hingegen ist von der Marke Zeitlos: der Sound wurde an die heutigen Standards angepasst und kommt zu jeder Sekunde brachial rüber. In Sachen Soundtrack liefert Burnout Paradise auch 2018 noch immer einen der besten Soundtracks in einem Rennspiel überhaupt ab: Vom titelgebenden „Paradise City“ von Guns N`Roses über „Would“ von Alice in Chains hin zu „My Curse“ von Killswitch Engage wird vor allem das Rockherz in Hülle und Fülle bedient.

Insgesamt hat Burnout Paradise die lange Zeit von 10 Jahren recht sauber überstanden. Natürlich sind einige Elemente nicht mehr so zeitgemäß, allerdings funktioniert der Rest so flüssig und gut, dass man eine eindeutige Kaufempfehlung für Titel, welcher für 39,99,- erhätlich ist, aussprechen kann. In Anbetracht des guten Remasters kann man nur hoffen, dass EA und Criterion sich in weiterer Folge vielleicht einen neuen Ableger zu der Serie überlegen.

Fazit

Burnout Paradise Remastered ist auch 2018 noch ein hervorragender Arcaderacer, der zwar in manchen Gameplayelementen nicht mehr ganz taufrisch ist, aber trotzdem auch in dieser Generation zu den sehr guten Vertretern des Genres zählt. Fans der Serie und Freunde unkomplizierter Rennaction sollten in jedem Fall zugreifen.

Positiv

+ Flüssiges und rasantes Gameplay

+ Tolle Inszenierung

+ Top Soundtrack

Negativ

– Altbackenes Wegfindungssystem

– Mapsystem allgemein nicht mehr zeitgemäß

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.