Bomb Chicken Switch Review – Ein spaßiges Gegacker mit verschenktem Potenzial

Als bei der Nintendo Direct im März diesen Jahres Bomb Chicken offiziell vorgestellt wurde stach der Plattformer vor allem Retrofans sofort ins Auge, sah man in dem Trailer eine Mischung aus klassischem Plattformer mit Spielelementen der Bomberman-Reihe. Seit dem 13. Juli ist Bomb Chicken nun für die Nintendo Switch erhältlich. Erfährt in unserem Review, wie sich der Jump N`Run und Puzzle Mix von Entwickler Nitrome, welcher bislang vor allem durch Flash-basierte Browserspiele Bekanntheit erlangte, geschlagen hat.

Spaßig, aber in seinen Möglichkeiten beschränkt

Setting und Story von Bomb Chicken sind etwas speziell: Der böse Fastfood Mogul, welcher Hühner in Massenfertigung schlachtet und dem Kunden auftischt, hat wohl etwas spezielles in seine Geheimsauce reingemischt, dass einen explosiven Effekt mit sich bringt. Durch Zufall kommt ein Ei mit der Sauce in Berührung und ihm entspringt der namensgebende, kugelrunde und gackernde Held, welcher dem Imperium nun ein Ende setzen möchte und scheinbar Gegenstand der Auserwählte einer Prophezeiung des Glaubens der Hühner ist. Besonderheit von Bomb Chicken ist seine Fähigkeit unbegrenzt Bomben bis zur Decke legen zu können, um so die Hindernisse und Plattformen erreichen zu können. Zusätzlich könnt ihr gelegte Bomben mittels Tritt noch in Richtung der Gegner rollen, welche unmittelbar beim Aufprall explodieren.

Da endet es aber auch schon mit den Möglichkeiten, was das eigentlich innovative und spaßige Gameplay in seinen Möglichkeiten stark einschränkt: Weder kann Bomb Chicken springen noch sonst irgendeine andere Fähigkeit ausser den obengenannten Skills durchführen. Die 29 Levels, welche auf insgesamt 3 Welten aufgeteilt sind gestalten sich teilweise recht simpel, fallen aber an vielen Stellen wiederum aufgrund des Umstandes, dass ihr nur eine bestimmte Anzahl an Leben habt und ein Treffer bereits einen Lebensverlust bedeutet teils äußerst schwer aus. Ansonsten hatten wir in Sachen Gameplay doch sehr viel Spaß mit dem Titel, wurden aber an manchen Stellen aufgrund der Limitierung nicht das Gefühl los, dass wir die Edelversion eines Browserspiels vor uns hatten.

Technisch Retro vom feinsten, abwechslungsarmer Soundtrack

In Sachen Technik und Performance liefern Nitrome ein sauberes Ergebnis ab: Bomb Chicken läuft dank der Unity Engine sehr flüssig und die Animationen wirken wie aus einem Guss. Es ist sehr witzig anzusehen, wenn unser gackernder Held seine Bomben legt und dabei den Eindruck hinterlässt, dass er gleich platzen würde.

Der Soundtrack an sich ist mit seiner Mischung aus 16-Bit Tunes des Sega Mega Drive und modernen Klängen zwar durchaus gelungen, lässt aber aufgrund der wenigen Tracks eine gewisse Abwechslungsarmut aufkommen. Hier wäre definitiv drinnen gewesen.

Fazit

Bomb Chicken ist ein unterhaltsamer und innovativer Mix aus Plattform- und Puzzlespiel, der sich aber aufgrund der Limitierungen in den Möglichkeiten des titelgebenden Helds selbst etwas einschränkt und den Eindruck hinterlässt, dass hier mehr drinnen gewesen wäre. Fans beider Genres und Freunde von retrobasierten Indiegames sollten dennoch einmal einen Blick auf den Titel werfen, da trotz der Kritik der Spaß nicht zu kurz kommt.

Positiv

+ spaßiges und innovatives Spielprinzip

+ stimmiger 16-Bit Look

+ gelungene Animationen

+ stabile Performance

Negativ

– Möglichkeiten von Bomb Chicken stark limitiert

– teils unausbalanciertes Leveldesign

– monotoner Soundtrack

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.