Bayonetta & Vanquish Bundle Review – Eine gut gealterte Ladung an Action

Am 18.2.2020 feiern Bayonetta und Vanquish ihr Comeback auf der PlayStation 4 und Xbox One Remastered in 4K und 60 FPS. Wir konnten die überarbeiteten Klassiker für euch die letzten Tage näher begutachten und verraten euch wie immer im Test ob sich ein Kauf lohnt.

Ein actiongeladenes Bundle

Beide Titel feiern ihr 10-jähriges Jubiläum, aber gerade Vanquish hat in dieser Zeit deutlich weniger Liebe und Zuneigung als Bayonetta erhalten, wenn es um Neuauflagen und vor allem Sequels geht. Wo bei Bayonetta bereits der dritte Ableger in Arbeit ist, hat man von Vanquish seit dem ursprünglichen Release am 19. Oktober 2010 wenig bis gar nichts mehr gehört. Unser Fokus lag dadurch natürlich eher auf Vanquish, nachdem wir Bayonetta und auch den Nachfolger bereits ausgiebig auf unserer Seite vorgestellt haben. Sowohl Bayonetta als auch Vanquish glänzen mit jeder Menge Over-the-Top Action, dem verlangsamen von Zeit und einer taffen spielbaren Figur in der Hauptrolle. Die ursprüngliche Fassung von Vanquish blieb uns eigentlich noch am besten in Erinnerung durch die ungewöhnlich deutliche Warnung vor photosensitiven epileptischen Anfällen, die das Spiel verursachen kann. Diese kommt zumindest in der PS4 Fassung interessanterweise gar nicht mehr vor, was vermutlich der Überarbeitung im Bereich der Framerate und Auflösung geschuldet ist. Die Neuauflage von Vanquish glänzt immer noch mit wiederholenden dümmlichen Zwischenmeldungen von euren KI-Partnern, die auch gerne des Öfteren in der Hitze des Gefechts im Weg stehen und einer Vielzahl an Highspeed Sci-Fi-Shooter Gefechten, die auf der PS4 Pro deutlich angenehmer fürs Auge sind als noch im Original auf der PS3/Xbox 360. Während der relativ kurzen Spielzeit von 3-4 Stunden begleitet ihr DARPA-Agent Sam Gideon auf Providence, der solarbetriebenen Weltraumkolonie die eine übervölkerte Erde, die unter begrenzten Ressourcen erstickt, unterstützt. Viel nennenswerte Ereignisse bietet die Geschichte hinter Vanquish zwar nicht, dafür überzeugt das Gameplay nach guten 10 Jahren immer noch.

Hin und wieder findet man auch kurz Zeit um einen Blick in die Ferne zu werfen.

Ausgestattet mit BLADE, dem experimentellen Waffensystem, mit dem bis zu drei vorhandene Waffen gescannt, kopiert und gespeichert werden können bekämpft ihr in rasanten Gefechten diverse Mechs einer Meutergruppe die die Kolonie übernehmen wollen. Wie auch in Bayonetta steht hier der Style-Faktor im Vordergrund. Sobald man sich mit der etwas gewöhnungsbedürftigen Steuerung des Spiels angefreundet hat, stehen spektakulären Kämpfen und stylischen Manövern übers gesamte Schlachtfeld nichts im Weg (Außer euren KI-Partnern). Diese Momente werden vom Protagonisten gerne Mal wunderschön mit „Get out of my way“ untermalt, oder von euren Partnern mit „Stay Frosty“ kreativ erwidert. Das schnelle Tempo von Vanquish wird nur immer wieder von euren Partnern, die gerne mal im Weg stehen oder wiederbelebt werden wollen und diversen Munitionskisten ausgebremst. Zusammen mit verteilten Spielabstürzen und ruckelnden Zwischensequenzen finden sich hier die größten Mankos des Titels. In den 3-4 Stunden Spielzeit ist und der Titel mehrmals an verschiedenen Stellen abgestürzt und viele Zwischensequenzen wirken nicht sauber portiert und kämpfen mit leichten Rucklern. Bei all der Zuneigung die Bayonetta bereits in Sachen Portierungen erhalten hat, hätte man hier deutlich mehr Energie und Liebe zum Detail in Vanquish stecken könnten. Der Titel ist zwar schnell vorbei und leicht zum Vergessen, hat aber nach 10 Jahren immer noch einige Features parat die kaum ein Shooter in der Zwischenzeit erfolgreich kopieren konnte und bleibt weiterhin ein Spiel was man als Fan von schneller Action und innovativen Gameplay-Ansätzen gespielt haben muss.

Nach dem durchspielen schaltet ihr unter anderem einen neuen Schwierigkeitsgrad frei.

Eine Umbra-Hexe kommt selten allein

Zu Bayonetta müssen wir wie bereits erwähnt wohl relativ wenig sagen. Nintendo Switch Besitzer sind im Februar 2018 bereits in den Genuss von einer Neuauflage von Bayonetta 1 und 2 gekommen beziehungsweise PC Spieler bereits am 11. April 2017 von zumindest den ersten Ableger. Als Anreiz um Vanquish wieder einen gebührenden Auftritt zu bieten, hat man sich hier wohl entschieden die beiden Titel in ein Bundle zu packen, was aufgrund sehr viele Gemeinsamkeiten im Gameplay definitiv Sinn macht. Wirkliche Highlights warten eigentlich nur für Käufer der Retail Version des Bundles. Hier erhält man ein aufwendig gestaltetes Steelbook mit neuen KeyArts zu Bayonetta und Vanquish von Dan Dussault unter Aufsicht des Bayonetta-Regisseurs Hideki Kamiya. Auch Bayonetta hat hier leider nur minimale Upgrades erhalten. Die PS4 Pro/Xbox One X Version bietet zwar die bisher beste Performance des Titels, bleibt aber ansonsten unverändert. Wer hier lieber zur digitalen Fassung greift, kann auch Vanquish alternativ einzeln erwerben.

Bayonetta 4K Screenshot PS4
Auch Bayonetta merkt man bereits die 11 Jahre seit dem ursprünglichen Release etwas an.

Fazit

Das Bayonetta & Vanquish Bundle ist für Neueinsteiger definitiv auch nach guten 10 Jahren noch ein absoluter Pflichtkauf. Beide Titel sind überraschend gut gealtert, nur leider zu wenig optimiert, um für Besitzer der Originale einen erneuten Kauf zu rechtfertigen. Wer sich das Bundle dennoch für die Sammlung zulegen will, sollte auf jeden Fall zur Retail-Version inklusive Steelbook greifen.

Positiv

+ Auch nach guten 10 Jahren immer noch ein überzeugendes Action-Paket

+ Solide technische Performance durch 4K und 60 FPS

+ Der Style-Faktor beider Titel bleibt weiterhin das Highlight des Bundles

Negativ

– Ärgerliche Abstürze und Ruckler in den Zwischensequenzen mindern das Spielerlebnis

– Zu wenig Extras und Neuerungen um einen erneuten Kauf der Klassiker recht zufertigen

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer